Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Drachenreiter von Pern 05 - Der weiße Drache

Die Drachenreiter von Pern 05 - Der weiße Drache

Titel: Die Drachenreiter von Pern 05 - Der weiße Drache Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey
Vom Netzwerk:
Spiel setzt. Also kann dich auch niemand bei Lessa und F’lar verraten.«
    »Ich riskiere weit mehr, wenn ich mit der Flammenwerfer-Mannschaft durch die Wälder streife.«
    »Wahrscheinlich, aber wir wollen doch vermeiden, daß die Sache im Benden-Weyr zur Sprache kommt. K’nebel ist sehr zufrieden mit dir. Und Ruth besitzt in der Tat alle Fähigkeiten, die du an ihm gelobt hast – er ist schnell, klug und ungeheuer wendig.« Wieder lachte N’ton. »Unter uns gesagt, K’nebel meint, daß der Kleine ohne weiteres in der Lage sei, mitten im Flug in die Gegenrichtung zu schwenken. Er hat nur Angst, einige der anderen Jungreiter könnten auf die Idee kommen, dieses Kunststück auch mit ihren Drachen auszuprobieren – und dann kämen die Burschen nur so aus dem Himmel gepurzelt.«
    So jagte Jaxom am nächsten Vormittag mit Ruth und brachte ihn dann zum See, wo er den Drachen gründlich abschrubbte und ihm dann ein Bad genehmigte. Während die Feuer-Echsen Ruths Nackenwülste bearbeiteten, versorgte Jaxom die Wunde an seinem Schenkel.
    Plötzlich begann der weiße Drache zu wimmern. Schuldbewußt schaute Jaxom auf. Auch die Feuer-Echsen hatten in ihrer Arbeit innegehalten. Sie legten die kleinen Köpfe schräg, als horchten sie auf etwas in weiter Ferne.
    »Was ist denn, Ruth?«
    Die Frau stirbt.
    »Bring mich zurück zur Burg, Ruth. Schnell!«
    Jaxom biß die Zähne zusammen, als die feuchten Kleider in der Kälte des Dazwischen an seiner Haut festfroren. Fröstelnd beobachtete er beim Auftauchen den Wachdrachen auf den Feuerhöhen. Merkwürdig, das Tier sonnte sich, als sei nichts geschehen.
    Jetzt stirbt sie noch nicht, erklärte Ruth.
    Es dauerte einen Moment, bis Jaxom verstanden hatte, daß Ruth einen Zeitsprung gewagt hatte und noch vor dem kritischen Moment angekommen war.
    »Wir haben doch versprochen, daß wir das lassen, Ruth.« Jaxom war dem Drachen zwar dankbar, aber er wollte auf gar keinen Fall sein Wort brechen.
    Du hast es versprochen. Ich nicht. Und Lytol braucht dich jetzt, nicht später.
    Ruth setzte Jaxom im Burghof ab, und der junge Mann rannte die Treppe hinauf zum großen Saal. Er scheuchte eine Magd, die gerade die Böden wischte, mit der heftigen Frage auf, wo Lytol im Moment sei. Sie schickte ihn zu Brand. Jaxom wußte zwar, daß Brand in seinem Arbeitszimmer eine Karaffe Wein stehen hatte, aber vorsichtshalber ging er in die Vorratskammer, packte einen Weinschlauch an der Trageschlinge, nahm zwei Becher in die freie Hand und lief zu Brands Räumen. Ohne anzuklopfen, drückte er die Türklinke mit dem Ellbogen herunter und platzte mitten in ein Gespräch der beiden Männer.
    »Was gibt es, Baron Jaxom?« rief Brand und sprang auf. Lytols Miene verriet Unmut über Jaxoms unhöfliches Eindringen, doch in diesem Moment hielt Brands blaue Echse den Kopf schräg und lauschte. Jaxom deutete auf das Tierchen. Die Echse richtete sich hoch auf, spreizte die Flügel und stieß einen schrillen, langgezogenen Klagelaut aus. Jegliche Farbe wich aus Lytols Gesicht. Zugleich hörten die Männer das dunklere, ebenfalls durchdringende Geschrei von Ruth und dem Wachdrachen, die ihrer Trauer um den Tod der Drachenkönigin freien Lauf ließen. Jaxom goß einen Becher randvoll mit Wein und drückte ihn Lytol in die Hand.
    »Ich weiß, das macht den Schmerz nicht ungeschehen«, sagte er rauh. »Aber du kannst dich wenigstens betrinken, bis die Erinnerung betäubt wird.«

IX. Frühsommer in der Harfnerhalle und auf Ruatha,
3.7.15
    Der erste Hinweis, den Robinton erhielt, kam von Zair, der unvermittelt aus seinem Vormittagsschlaf auf dem Fenstersims hochschreckte, dem Harfner auf die Schulter flog und sich an seinem Hals festklammerte. Robinton machte sich vorsichtig frei, denn der Schweif der kleinen Echse schnürte ihm die Luft ab. Wimmernd rieb Zair das Köpfchen gegen seine Wange.
    »Was ist denn los mit dir?«
    In diesem Moment erhob der Wachdrache auf den Feuerhöhen sein schrilles Trompeten. Ein anderer Drache tauchte auf, beantwortete den Ruf des Wachdrachen und setzte dann in einer steilen Spirale zur Landung an.
    Jemand klopfte kurz und riß die Tür auf, ohne das »Herein« abzuwarten. Robinton hatte schon einen Tadel auf den Lippen, als er Menolly erspähte. Prinzeßchen schmiegte sich eng in ihr Haar, während Rocky, Taucher und Poll sie kreischend umflatterten.
    »F’lar und Mnementh sind gekommen!«
    »Das habe ich eben selbst bemerkt, meine Liebe. Weshalb die Panik?«
    »Panik? Ich bin doch nicht

Weitere Kostenlose Bücher