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Die Drachenreiter von Pern 05 - Der weiße Drache

Die Drachenreiter von Pern 05 - Der weiße Drache

Titel: Die Drachenreiter von Pern 05 - Der weiße Drache Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey
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ihn.
    »Was ist los mit ihm, Menolly? Ist er krank?« F’lar kam ihr zu Hilfe.
    »Er ist fünfundzwanzig Planetenumläufe in die Vergangenheit gesprungen, um D’ram zu finden. Er muß völlig erschöpft sein.«
    Jaxom wurde es schwarz vor den Augen. Er kam erst wieder zu sich, als ihm jemand ein Fläschchen mit einer scharf riechenden Essenz unter die Nase hielt. Unwillig zuckte er zurück. Jetzt erst merkte er, daß er auf den Stufen des Königinnen-Weyrs saß, gestützt von F’lar und Menolly, während sich Lessa und Manora ängstlich über ihn beugten.
    Ein kurzer, durchdringender Schrei verriet ihm, daß Ruth Beute gefunden und getötet hatte. Mit einem Mal fühlte er sich besser.
    »Trink das hier – aber langsam!« befahl Lessa und drückte ihm eine Schale in die Hand. Es war eine dicke Fleischbrühe mit vielen Kräutern, und sie hatte genau die richtige Wärme. Er nahm zwei tiefe Schlucke und setzte die Schale dann ab, um etwas zu sagen, aber Lessa schüttelte den Kopf und bedeutete ihm, weiterzutrinken.
    »Menolly hat uns das Wesentliche bereits berichtet«, meinte die Weyrherrin und schüttelte streng den Kopf. »Mußtest du wirklich so lange ausbleiben, daß unsere Harfnerin halb verrückt vor Sorge um dich wurde? Wie beim Ei bist du darauf gekommen, daß er genau fünfundzwanzig Planetenumläufe zurückgegangen war? Nein, du sollst nicht antworten. Trink! Du siehst total erschöpft aus, und ich möchte mir von Lytol keine Vorwürfe anhören.« Sie warf ihrem Weyrgefährten einen zornigen Blick zu. »Es stimmt zwar, daß ich große Angst um D’ram hatte, aber ich hätte nie und nimmer Ruths Haus riskiert, um jemanden zu suchen, der es mit aller Gewalt darauf anlegte, verschwunden zu bleiben. Außerdem sind schon wieder diese Echsen im Spiel.« Sie verteilte ihre finsteren Blicke jetzt gleichmäßig zwischen Menolly und Jaxom. »Ich halte sie einfach für eine Plage. Mischen sich überall in Dinge, die sie nichts angehen. Ich vermute, diese fremde Schar ist euch aus dem Süden hierher gefolgt? Das kann ich nicht billigen.«
    »Ich schaffe es einfach nicht, sie von Ruth fernzuhalten.« Jaxom war viel zu müde, um sich höflichere Worte zu überlegen. »Sie ahnen ja nicht, was ich schon alles versucht habe!«
    »Das glaube ich dir gern, Jaxom.« Lessas Tonfall klang versöhnlich. Ruth hatte sich auf die nächste Beute gestürzt.
    »Ich schlage vor, daß du heute nacht im Weyr bleibst, Jaxom«, fuhr Lessa fort. »Menolly, schick eine dieser verdammten Echsen nach Ruatha, damit Lytol Bescheid weiß. Ruth braucht eine Weile, bis er verdaut hat; ein erschöpfter Reiter und ein satter Drache ergeben ein schlechtes Gespann.«
    Jaxom erhob sich. »Mir geht es schon viel besser.«
    »Dafür schwankst du aber noch ganz schön.« F’lar legte Jaxom den Arm um die Schultern. »Los, in den Weyr mit dir!«
    »Ich bringe ihm gleich etwas Ordentliches zu essen«, versprach Manora. »Du kannst mir helfen, Menolly. Und schick deine Echse los!«
    Menolly zögerte und warf einen Blick auf Jaxom.
    »Ich fresse ihn nicht, Kind«, lachte Lessa. »Mir macht es mehr Spaß, ihm die Meinung zu sagen, wenn er wieder fest auf den Beinen steht. Komm zu uns, sobald du deine Botschaft abgeschickt hast!«
    F’lar brachte ihn zu den Wohnräumen und bettete ihn in einen großen Sessel. Lessa schob ihm einen Schemel unter die Füße und breitete eine Felldecke über ihn. Mit einem Mal wurden ihre Augen schmal. Sie fuhr mit den Fingern leicht über seine Wange.
    »Woher kommt das denn, Baron Jaxom?« fragte sie und zwang ihn, ihr in die Augen zu schauen.
    F’lar kam näher, verwundert über ihren scharfen Ton. »Oh, der junge Mann hat seinem Drachen beigebracht, Feuerstein zu kauen – aber nicht, wie man den Fäden ausweicht!«
    »Ich denke, es war vereinbart, Jaxom in die Pflichten eines Burgherrn einzuweisen?«
    »Hast du nicht eben selbst erklärt, daß du ihm erst die Meinung sagen willst, wenn er sich erholt hat?« F’lar blinzelte Jaxom zu.
    »Da ging es um Zeitsprünge. Das hier…« – sie deutete wütend auf die Narbe –, »das hier ist etwas ganz anderes.«
    »Wirklich, Lessa?« fragte F’lar in einem Tonfall, der Jaxom verlegen machte. Sie schienen ihn im Moment vergessen zu haben. »Ich erinnere mich an ein Mädchen, das verzweifelt darum kämpfte, seine Drachenkönigin fliegen zu dürfen.«
    »Das Fliegen stellt keine Gefahr dar. Aber Jaxom könnte…«
    »Jaxom hat ganz offensichtlich seine Lektion erhalten und wird in

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