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Die Drachenreiter von Pern 05 - Der weiße Drache

Die Drachenreiter von Pern 05 - Der weiße Drache

Titel: Die Drachenreiter von Pern 05 - Der weiße Drache Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey
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Zukunft besser auf die Fäden achten.«
    Der Jungreiter nickte. »Das stimmt. N’ton bildet mich inzwischen im Fort-Weyr aus.«
    »Weshalb habe ich nichts davon erfahren?« fragte Lessa.
    »Jaxoms Ausbildung liegt in Lytols Hand, und er hat seine Aufgabe bisher ausgezeichnet gelöst. Und was Ruth betrifft – ich meine, daß auch er unter N’tons und nicht unseren Herrschaftsbereich fällt. Wie lange geht das schon, Jaxom?«
    »Nicht sehr lange, F’lar. Ich bat N’ton darum, weil… nun…« Jaxom stockte. Lessa durfte auf keinen Fall den Eindruck gewinnen, daß er etwas mit der Rückkehr des gestohlenen Eies zu tun hatte.
    F’lar kam ihm zu Hilfe. »Weil Ruth ein richtiger Drache ist und Drachen nun mal Fäden bekämpfen? Habe ich recht?« Er schaute Lessa an und zuckte die Achseln. »Was hast du anderes erwartet? In seinen Adern fließt Ruatha-Blut.« Er wandte sich wieder Jaxom zu. »Aber gib in Zukunft besser auf dich und deinen Drachen acht!« Er versetzte dem Jungen einen freundlichen Klaps auf die Schulter; dann runzelte er die Stirn. »Wurde Ruth dabei verletzt?«
    »Ja.« Der Schmerz darüber spiegelte sich deutlich in Jaxoms Zügen wider.
    F’lar nickte Lessa zu, die Jaxom immer noch wütend anstarrte. »Siehst du? Das ist das beste Abschreckungsmittel, das es gibt. Ruth hat doch nichts Ernstliches gefehlt? Du warst in letzter Zeit selten bei uns…«
    »Nein«, sagte Jaxom hastig. »Die Sache ist längst verheilt. Man kann die Narbe kaum erkennen. Auf der linken Hüfte.«
    »Ich kann nicht sagen, daß ich von dieser Entwicklung begeistert bin«, beharrte Lessa.
    »Wir hätten Sie gefragt, Weyrherrin«, erklärte Jaxom. »Aber Sie hatten damals andere Sorgen…«
    »Nun…«, begann sie.
    F’lar winkte ab. »Im Grunde geht uns die Geschichte nichts an, Lessa. Aber begreifst du, Jaxom, wie schlimm es gerade jetzt wäre, wenn dir etwas zustieße? Wir können es uns nicht leisten, daß die Nachfolge von Ruatha in Frage gestellt wird.«
    »Ich verstehe das, F’lar.«
    »Und was deine künftigen Aufgaben als Burgherr betrifft…«
    »Ich möchte nicht, daß Lytol meinetwegen abdankt. Nicht jetzt und nicht später.«
    »Diese Loyalität ehrt dich, und ich weiß, daß du dich in einer scheußlichen Lage befindest. Es ist nicht immer leicht, Geduld zu üben, mein Freund, aber es kann sich lohnen.«
    Wieder tauschte F’lar einen Blick mit Lessa, der Jaxom ein wenig in Verlegenheit brachte.
    »Und«, fuhr der Weyrführer fort, als er Jaxoms Unbehagen bemerkte, »du hast heute bereits bewiesen, was du alles kannst. Ich muß allerdings sagen, daß ich dir genauere Anweisungen gegeben hätte, wenn ich geahnt hätte, daß du so gründlich zu Werke gehst.« F’lars Miene war streng, aber seine Augen blitzten vergnügt. »Fünfundzwanzig Planetenumläufe in die Vergangenheit…« Der Weyrführer schüttelte den Kopf.
    Lessa räusperte sich mißbilligend.
    »Eigentlich bin ich durch Ihre Zeitsprünge auf die Idee gekommen, Lessa«, erklärte Jaxom. »Mir fiel ein, daß die Alten in Etappen von fünfundzwanzig Planetenumläufen aus der Vergangenheit hierhergelangt waren. Ich vermutete, D’ram könnte die gleiche Spanne wählen. Außerdem war damals der Rote Stern noch so weit entfernt, daß er keine Gefahr für Pern darstellte.«
    F’lar nickte zustimmend, und Lessa wirkte etwas besänftigt.
    Ramoth hob den Kopf und schaute zum Eingang.
    »Das Essen«, meinte Lessa mit einem Lächeln. »Und kein Wort mehr, bis du satt bist. Ruth hat schon einen gewaltigen Vorsprung.«
    Wie zur Bestätigung kreischte eine Wherhenne, und Jaxom fuhr erschrocken auf. Aber F’lar la chte nur. »Mach dir keine Sorgen wegen einem Happen mehr oder weniger. Das kann der Weyr verkraften.«
    Menolly keuchte unter der Last eines Riesentabletts herein. Lessa meinte, das würde für ein ganzes Geschwader reichen, aber die Harfnerin entgegnete, Manora habe gleich das Abendessen für alle heraufgeschickt.
    Jaxom erhob sich und trat einen Moment auf den Felsensims hinaus, um nach Ruth zu sehen, doch der weiße Drache lag friedlich neben dem See und pflegte sich. Als er die paar Schritte zu den anderen zurückging, begannen seine Knie wieder zu zittern. Menolly musterte ihn unauffällig und schob ihm dann eine dicke Scheibe Fleisch auf den Teller.
    »Und jetzt möchte ich noch einmal ganz genau hören, was die Feuer-Echsen über die Menschen im Süden erzählten«, meinte F’lar nach dem Essen, als sie um den Tisch saßen und sich

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