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Die Drachenreiter von Pern 06 - Drachentrommeln

Die Drachenreiter von Pern 06 - Drachentrommeln

Titel: Die Drachenreiter von Pern 06 - Drachentrommeln Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey
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zurück und hoffte nur, daß sie auf keine größeren Saphire stoßen würden.
    Als die Sonne hinter die höchsten Gipfel im Westen tauchte, hatten sie insgesamt sechs mittlere bis kleine Saphire gefunden. Piemur beobachtete mit angehaltenem Atem, wie der Drachenreiter aus dem Süden zu Fidranth ging und sich auf seinen Rücken schwang.
    Der alte Bronzedrache stieg mit immer noch kräftigen Flügelschlägen in die Luft, gefolgt von den beiden blauen Drachen. Erst als die drei im Dazwischen verschwunden waren, stürmten die Männer erregt auf den Minen-Aufseher zu und begannen ihn auszufragen. Der schob sie ungeduldig beiseite und betrat die Hütte.
    »Jetzt verstehe ich, weshalb man dich zum Boten gemacht hat, Piemur«, sagte der Aufseher. »Du setzt deinen Verstand richtig ein.« Lachend streckte er die Hand aus.
    Piemur grinste ebenfalls und deutete zu seinem Sattel und dem Beutel mit dem kostbaren Inhalt, der gut sichtbar neben der Trinkflasche befestigt war. Er hörte den verblüfften Ausruf des Meisters und dann sein schallendes Gelächter.
    »Willst du damit sagen, daß die Saphire den ganzen Nachmittag direkt vor seiner Nase waren?« rief der Mann.
    »Nicht alle. Die geschliffenen Steine hatte ich in meinen Stiefeln versteckt«, meinte Piemur und schnitt eine Grimasse, denn die scharfen Kanten hatten ihm die Knöchel aufgerieben. Als der Aufseher den Beutel wieder an sich nahm, stießen die Arbeiter ein Freudengeheul aus; sie erfuhren erst durch diesen Wortwechsel, daß es dem Meister gelungen war, die Arbeit von mehreren Siebenspannen zu retten. Piemur befand sich plötzlich im Mittelpunkt der Aufmerksamkeit. Jeder lobte seine rasche Auffassungsgabe und freute sich, daß er gerade im richtigen Moment angekommen war.
    »Kannst du Gedanken lesen, Junge?« fragte der Minen-Aufseher. »Woher wußtest du, daß ich dem alten Halunken erzählt hatte, die Steine seien bereits am Vortag abgeholt worden?«
    »Es erschien nur logisch«, entgegnete Piemur. Er hatte die Stiefel ausgezogen und untersuchte die Kratzer an den Beinen.
    »Außerdem wäre es eine Schande gewesen, T’ron diese Prachtklunker zu überlassen.«
    »Und was machen wir, wenn die Alten in einigen Siebenspannen wiederkommen und das gleiche Spiel noch einmal aufführen?« fragte der älteste Geselle.
    »Der Stollen gibt noch genug her.«
    »Wir machen die Station morgen dicht«, erklärte der Meister.
    »Warum? Wo wir eben erst …«
    Der Meister brachte ihn mit einer heftigen Geste zum Schweigen.
    »Jede Gilde hat ihre Geheimnisse«, sagte Piemur mit einem breiten Grinsen.
    »Aber ich werde diesen Vorfall Meister Robinton berichten müssen, und sei es nur, um meine Verspätung zu erklären.«
    »Ich bitte dich sogar darum, daß du dem Meisterharfner Bescheid sagst, mein Junge. Er muß die Wahrheit vor allen anderen erfahren. Ich selbst werde mich mit Meister Nicat in Verbindung setzen.«
    Er wandte sich den Bergleuten zu und schaute sie ernst an.
    »Ihr begreift hoffentlich alle, daß es so nicht weitergehen kann?
    Schön und gut, T’ron hat heute nur ein paar fehlerhafte Steine bekommen – ihr wart sehr geschickt mit euren Hämmern, auch wenn es mir leid tut, daß ein paar schöne Saphire dabei zu Bruch gingen.«
    Der Aufseher seufzte tief.
    »Meister Nicat weiß sicher, welche der übrigen Minen in Gefahr sind. Er kann die Bergleute warnen. Mal sehen, ob die Alten große Schätze bei unserer Gilde finden!«
    Als die älteren Gesellen spöttisch lachten, hob der Meister mahnend die Hand.
    »Genug. Sie sind immerhin Drachenreiter und haben den Benden-Weyr unterstützt, als wir in Not waren.«
    Dann wandte er sich an Piemur:
    »Hast du noch etwas von unserem Abendessen gerettet, mein Junge? Ich bin so hungrig wie eine Drachenkönigin an der Brutstätte!«



IV
    Aber der Tag brachte noch ein unerwartetes Ereignis. Bei Sonnenuntergang, als Piemur dem Bergwerks-Lehrling half, die Renner von der Weide heimzutreiben, hörte er das schrille Kreischen einer Feuer-Echse.
    Er hob den Kopf. Ein schlanker Bronze-Leib kam mit eng angelegten Schwingen wie ein Stein auf ihn heruntergesaust. Der fremde Lehrling warf sich zu Boden und schlug beide Arme über den Kopf. Piemur stemmte die Füße gegen die Felsen, aber Rocky landete nicht auf seiner Schulter. Statt dessen vollführte er dicht über dem Jungen ein paar aufgeregte Kreise, und seine Facettenaugen glommen rot vor Zorn.
    Es dauerte eine Weile, ehe Piemur die Bronze-Echse so weit beruhigt hatte, daß sie auf

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