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Die Drachenreiter von Pern 06 - Drachentrommeln

Die Drachenreiter von Pern 06 - Drachentrommeln

Titel: Die Drachenreiter von Pern 06 - Drachentrommeln Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey
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einer unerträglichen Pause, »hast du dich sehr umsichtig verhalten und die hohe Meinung gerechtfertigt, die Menolly von deinen Fähigkeiten hat. Eben jetzt hast du aber auch bewiesen, daß die Kritik, die verschiedene Meister unserer Gilde an dir übten, berechtigt war. Ich sage nichts gegen Ehrgeiz oder selbständiges Denken, aber …« – er stockte, und plötzlich wirkte seine Stimme wieder warm und freundlich – »aber Anmaßung ist unverzeihlich.
    Und ein Angriff gegen die Drachenreiter gehört zu den schlimmsten Verstößen gegen die Diskretion, die es überhaupt gibt. Außerdem …«
    Der Harfner hob warnend die Hand.
    »Außerdem forderst du ein Privileg, das du nicht im geringsten verdient hast. Nun ab mit dir zu Meister Olodkey, und sieh zu, daß du die richtige Schlagfolge für Drachenreiter der Vergangenheit lernst!«
    Die Wärme in seinem Tonfall war fast zuviel für Piemur; ein paar Ohrfeigen oder eine heftige Rüge hätte er leichter ertragen. Er ging mit weichen Knien zur Tür.
    »Piemur!«
    Meister Robintons Stimme hielt ihn zurück, als er eben die Klinke herunterdrückte.
    »Du hast dich in der Mine hervorragend verhalten. Ich bitte dich nur …«
    Und der Meisterharfner wirkte ebenso resigniert wie zuweilen Meister Shonagar.
    »Ich bitte dich nur, hüte deine vorschnelle Zunge!«
    »Ich verspreche, daß ich mir alle Mühe geben werde, Meister!« Seine Stimme schwankte abscheulich, und er rannte nach draußen, damit Meister Robinton die Tränen der Beschämung in seinen Augen nicht sah.
    Einen Moment lang stand er im Korridor, unendlich dankbar, daß die Halle zu dieser Tageszeit leer war. Ganz allmählich bekam er sich wieder in den Griff. Der Harfner hatte völlig recht. Er mußte lernen, erst zu denken und dann zu reden; nie und nimmer hätte er Kritik an den Drachenreitern des Südens äußern dürfen. Jeder andere Meister hätte ihm dafür eine Tracht Prügel verabreicht, Domick ebenso wie der träge Meister Shonagar, dessen Hand er mehr als einmal gespürt hatte, wenn er vorlaut war. Wie hatte er es nur wagen können, T’ron zu kritisieren! Das war der Gipfel der Unverschämtheit, selbst wenn der einstige Weyrführer von Fort unrechtmäßig gehandelt hatte.
    Piemur schloß die Augen und schwor sich insgeheim, in Zukunft besser auf seine Gedanken und Worte zu achten. Besonders jetzt, da er Dinge von echter Bedeutung erfuhr.
    Denn er hatte noch vor seiner unüberlegten Bemerkung klar erkannt, daß der Besuch der Alten in der Mine und erst recht ihr Ansinnen eine böse Überraschung für den Meisterharfner war.
    Aber wie konnte man die verbotene Rückkehr der Alten in den Norden verhindern?
    Piemur boxte sich so hart gegen das Ohr, daß ihm für einen Moment schwarz vor den Augen wurde. Dann schlenderte er den Korridor entlang.
    Wie brachte er die Schlagfolge für »Drachenreiter der Vergangenheit« am schnellsten in Erfahrung?
    So wie die Dinge lagen, konnte er nicht einfach vor Dirzan hintreten und ihn fragen. Der Geselle hätte sicher eine Erklärung verlangt. Und die anderen Lehrlinge haßten ihn ohnehin, weil er in ihren Augen zu eifrig lernte. Nun, er würde schon eine Möglichkeit finden.
    Dann überlegte er, warum Meister Robinton ihm diesen Auftrag erteilt hatte. War es ein Kode, den er in Zukunft brauchen würde? Hieß das, daß der Harfner mit weiteren Besuchen aus dem Süden rechnete? Oder was sonst?
    Dieses Thema beschäftigte Piemur in den nächsten Tagen immer wieder, bis er tatsächlich Gelegenheit fand, den Kode nachzulesen.
    Zu seiner Verbitterung behandelte ihn Dirzan so, als habe er seinen Botengang absichtlich länger hinausgezögert, um sich vor dem Putzen der Trommeln zu drücken. Das war die erste Aufgabe, die Piemur erledigen mußte, und da er die Instrumente nicht polieren konnte, solange sie benutzt wurden, zog sich die Arbeit bis zum Mittagessen hin.
    Am Nachmittag erhielt Piemur eine weitere Aufgabe, da er zu seinem Pech die Trommelrhythmen so gut beherrschte: Man verlangte von den Lehrlingen, daß sie ihre jeweilige Arbeit unterbrachen, wenn eine Botschaft hereinkam, und alles mitschrieben, was sie verstanden. Dirzan verglich dann ihre Aufzeichnungen mit dem eigentlichen Text.
    Das schien harmlos genug, aber Piemur erfuhr bald, daß ihm auch das Probleme brachte. Man betrachtete sämtliche Trommelbotschaften als Geheimnachrichten. Ein wenig albern nach Piemurs Ansicht, da die meisten Gesellen und sämtliche Meister der Harfner-Gilde mit den Rhythmen vertraut

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