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Die Drachenreiter von Pern 06 - Drachentrommeln

Die Drachenreiter von Pern 06 - Drachentrommeln

Titel: Die Drachenreiter von Pern 06 - Drachentrommeln Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey
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die Stirn.
    »Aber es wäre mir lieb gewesen, wenn du das Gespräch schon eher erwähnt hättest.«
    »Ich war mir nicht im klaren, was Sie hören wollten. Außerdem verstand ich den Sinn der Diskussion nicht«, verteidigte sich Piemur.
    Der Geselle lächelte ihm beruhigend zu.
    »Schon gut, dich trifft keine Schuld. Aber jetzt weißt du Bescheid. Fest steht, daß Baron Meron von Kylara die ersten Feuer-Echsen vor knapp vier Planetenumläufen erhielt. Diese Tiere könnten sich inzwischen einmal, im günstigsten Falle zweimal, gepaart haben. Aber die Eier, die Meron an seine Anhänger verteilt, sind so zahlreich, daß wir uns ihre Herkunft nicht erklären können. Der zweite Punkt betrifft die Waren, die ständig auf die Burg geliefert werden – und dort verschwinden.«
    »Meron treibt Tauschhandel mit den Alten?«
    »Baron Meron für dich, mein Junge – vergiß den Titel nicht einmal im Schlaf! Aber du hast recht. Die Möglichkeit besteht.«
    »Und er bekommt ganze Echsen-Gelege für seine Mühe? Zu den Eiern seiner eigenen Echsen?«
    Piemur kämpfte tapfer gegen seine Gefühle an: den Ärger, daß Baron Meron so viele Feuer-Echsen gehörten, während andere Leute nicht einmal die Chance erhielten, ein einziges der kleinen Geschöpfe für sich zu gewinnen; Entrüstung darüber, daß der Baron (ein schöner Titel für diesen Kerl!) sich über Benden hinwegsetzte und eigenmächtig Handel mit den Alten trieb; und eine fieberhafte Erregung, daß vielleicht er, Piemur, dazu beitragen würde, die dunklen Machenschaften des verbrecherischen Burgherrn aufzuklären.
    »Das sind die wesentlichen Dinge, nach denen wir Ausschau halten werden. Daneben – und das ist in mancher Hinsicht noch wichtiger – wollen wir uns umhören, welcher von den Söhnen des Barons den Pächtern und Kleinbauern als neuer Burgherr am angenehmsten wäre.«
    »Steht es doch so schlecht um ihn?« Piemur hatte die Botschaft an den Meisterharfner für übertrieben gehalten. »Nun – ein Leiden, das ihn allmählich verzehrt.«
    Sebells Mundwinkel zuckten ein wenig spöttisch. Als er Piemurs erstaunten Blick bemerkte, setzte er mit einem sarkastischen Lächeln hinzu: »Man könnte sagen, eine Art gerechte Strafe für sein – nun – ausschweifendes Leben.«
    Piemur hätte dazu gern Näheres erfahren, aber Sebell erhob sich.
    »Ich muß jetzt aufbrechen, Piemur. Und du ruhst dich gründlich aus und hältst dich bitte von jedem Unfug fern!«
    »Ausruhen? Ich liege jetzt seit…«
    »Langeweile? Dann werde ich Rokayas bitten, dir ein paar neue Schlagfolgen beizubringen. Das ist nützlich und überanstrengt dich nicht.«
    Sebell lachte, als Piemur einen leisen Entsetzensschrei ausstieß.
    »Nun ja, solange es Rokayas ist…«
    »Das verspreche ich dir. Er ist übrigens überzeugt davon, daß du weit mehr gelernt hast, als Dirzan ahnt.«
    Piemur grinste über die versteckte Frage in Sebells Worten, aber ehe er antworten konnte, schloß sich bereits die Tür hinter dem Harfnergesellen und Kimi, die ihn begleitete. Piemur zog die Knie bis ans Kinn und wippte langsam mit dem Oberkörper hin und her, während er über die Dinge nachdachte, die Sebell ihm anvertraut hatte, und Eindrücke festzuhalten versuchte, die zwischen den Worten mitgeschwungen hatten.
    Sebell hatte ihm beispielsweise nicht verraten, daß es eiskalt und stockdunkel sein würde, wenn N’ton ihn abholte. Menolly, begleitet von Rocky und Prinzeßchen, hatte ihn aus unruhigen Träumen wachgerüttelt. Vor lauter Angst, das große Abenteuer zu verschlafen, war Piemur nämlich immer wieder hochgeschreckt. Nun, als sie sich durch den dunklen Hof zur Festwiese hinübertasteten, spürte er, daß Menolly ihn ein wenig belustigt musterte. Die beiden Echsen flatterten voraus und stießen leise Lockrufe aus. Dann wandte ihnen Lioth die großen glitzernden Facettenaugen zu, und ihre Schritte wurden sicherer.
    Menolly reichte Piemur die Kampfriemen, und N’ton half ihm, sich auf den Nacken von Lioth zu schwingen. Er hörte noch, wie die Harfnerin ihm leise Glück wünschte, dann verschmolz sie mit den Schatten. Nur die Augenpaare der beiden Feuer-Echsen glühten zu ihm herauf.
    »Nimmst du die Schenkelriemen, Piemur?« fragte N’ton. »Ein Nachtflug wirkt auf die meisten Leute beängstigend.«
    Piemur hätte am liebsten ja gesagt, aber er schluckte nur und erklärte tapfer, es sei ja nicht weit. Dennoch fuhr er zusammen, als sich Lioth vom Boden abstieß. Ehe er noch Atem holen konnte, hatten sie die

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