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Die Drachenreiter von Pern 06 - Drachentrommeln

Die Drachenreiter von Pern 06 - Drachentrommeln

Titel: Die Drachenreiter von Pern 06 - Drachentrommeln Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey
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Feuerhöhen von Burg Fort erreicht. N’ton gab dem Bronzedrachen den Befehl, nach Nabol zu gehen, und Piemur wußte, daß er in der Leere des Dazwischen laut schrie. Er verstummte erst, als die unerbittliche Kälte und Schwärze des fremden Kontinuums in das Dämmergrau des östlichen Morgenhimmels überging.
    Zwei wirbelnde Lichtpunkte tanzten über N’tons linker Schulter, und das selbstgefällige Zirpen einer Feuer-Echse verriet Piemur, daß N’tons Bronze-Echse Tris ihn neugierig musterte. Dann glitt Lioth in einer Spirale tiefer, und Piemur umklammerte fest die Riemen, während er sich zurücklehnte, weit weg vom dunklen Abgrund. Tris schnalzte beruhigend, als könnte sie seine Ängste spüren. Piemur hoffte nur, daß die kleine Echse N’ton nichts von seiner Angst verriet. Unvermittelt legte der Bronzedrache die Schwingen an und landete weich in den dichten Schatten.
    »Lioth sagt, daß in der Nähe Leute die Straße entlangkommen, Piemur«, flüsterte N’ton. »Gib mir deine Reitsachen!«
    »Sebell vielleicht?« entgegnete Piemur, während er Helm und Jacke abstreifte und N’ton überreichte.
    »Nein, aber er kann auch nicht mehr weit entfernt sein. Lioth spürt Kimi.«
    »Kimi?«
    Piemur war so verblüfft, daß er lauter als beabsichtigt sprach, und er zuckte zusammen, als N’ton warnend die Hand hob.
    »Vergiß nicht, daß es hier in Nabol mehr als genug Feuer-Echsen gibt«, wisperte N’ton. »Da fällt Kimi nicht weiter auf.«
    Mißmut spiegelte sich einen Moment lang in seinen Zügen. Dann spürte Piemur, wie sich kräftige Finger um sein Handgelenk schlossen, und er schwang sich gehorsam von Lioths Nacken in die Tiefe. Er landete auf den Knien. Als er sich wieder aufrichtete, tätschelte er die Schulter des Bronzedrachens, zog aber gleich darauf die Hand zurück, aus Angst, N’ton könnte sein Benehmen mißbilligen.
    »Viel Glück, Piemur«, rief ihm N’ton mit gedämpfter Stimme zu.
    Piemur trat einen Schritt zurück und wandte das Gesicht ab, als Lioth wieder in die Lüfte stieg. Eine Sandwolke prasselte auf ihn nieder.
    Sobald sich seine Augen an das Grau gewöhnt hatten, erkannte Piemur die gewundene Straße. Er pfiff leise durch die Zähne. Der Drache hatte sich die einzige flache Stelle weit und breit zum Landen ausgesucht. Piemurs Achtung vor den Fähigkeiten der Drachen wuchs wieder einmal um ein gewaltiges Stück.
    Stimmen drangen an sein Ohr, und gelegentlich sah er den Schein von schaukelnden Leuchtkörben. Karrenräder quietschten, und er hörte das vertraute Scharren der Lasttiere, die mit breiten, flachen Hufen über den Boden schlurften. Piemur sah sich nach einem geeigneten Versteck um. Es gab eine Reihe von Felsblöcken und Gesteinsvorsprüngen, und er wählte einen gut abgeschirmten Platz, von dem er die Straße gut beobachten konnte, ohne gleich selbst entdeckt zu werden. Er ging in die Hocke und wartete.
    Ein Zetern schreckte ihn aus seinen friedlichen Gedankengängen. Er zuckte zusammen und entdeckte drei glitzernde Augenpaare, die ihn aus dem Halbdunkel anleuchteten.
    »He, verschwindet, ihr albernen Biester! Ich bin nicht da, verstanden?« Um seine Worte zu beweisen, schloß er die Augen und konzentrierte die Gedanken auf die furchtbare Leere des Dazwischen.
    Die Feuer-Echsen reagierten mit Panik.
    »Was is’n mit denen los?« hörte Piemur eine grobe Männerstimme, die das Knarren der Wagenräder und das Schlurfen der Herdentiere übertönte.
    »Weiß ich doch nicht. Is’ auch egal. Jetzt sind wir gleich in Nabol.«
    Piemur verstärkte seine Gedanken an das Dazwischen, und die Echsen ergriffen die Flucht. Er atmete tief durch. An das absolute Nichts zu denken, erforderte sehr viel mehr Kraft, als sich ein bestimmtes Bild vorzustellen.
    Er fand, daß eine Menge Karren unterwegs waren; immerhin wurde zur gleichen Zeit auf Burg Fort ein großes Fest eröffnet, das viele Besucher anzog. Piemur machte die Augen auf; das Grau des Morgens wurde durchlässiger, und er sah die vielen Echsen, welche die Karawane um schwirrten. Dabei waren diese Männer einfache Fuhrleute! Kleinbauern! Selbst nachdem die Wagen mit ihren schaukelnden Lichtern längst weitergezogen waren, erhitzte der Zorn über diese Ungerechtigkeit immer noch Piemurs Gemüt.
    Eine kühle Morgenbrise kam auf, und Piemur wartete mit wachsender Ungeduld auf Sebells Erscheinen. Er versuchte sich zur Ruhe zu zwingen. Schließlich befand er sich nicht zum erstenmal allein im Morgengrauen! Wie oft hatte er nachts die

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