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Die Drachenreiter von Pern 06 - Drachentrommeln

Die Drachenreiter von Pern 06 - Drachentrommeln

Titel: Die Drachenreiter von Pern 06 - Drachentrommeln Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey
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begann ihm wie einem kleinen Kind Löffel um Löffel einer dicken Brühe einzuflößen.
    »Daran war die Gehirnerschütterung schuld. Du brauchst jetzt etwas Kräftiges. Komm, mach den Mund auf! Die Kopfschmerzen sind sicher unangenehm, aber sie vergehen bald, ehrlich! Daß ich so etwas erlebe – Piemur ohne Appetit! So, endlich wirst du vernünftig. Noch ein oder zwei Tage, und du hast es geschafft! Gib dem Schlafbedürfnis ruhig nach! Das ist normal. Siehst du, Rocky ist auch schon wieder hier, um dir Gesellschaft zu leisten.«
    »Wer hat ihn denn gefüttert?«
    »Nicht aufsetzen!«
    Silvina drückte ihn zurück in die Kissen.
    »Du verschüttest noch die Brühe! Ich nehme an, daß Sebell Menolly ein wenig unterstützt hat. Aber in ein paar Tagen bist du wieder dran.«
    Piemur hielt sie am Arm fest, als sie sich zum Gehen wandte. »Nicht wahr, Silvina, die Stufen waren eingefettet?« fragte er ängstlich. Er wußte nicht recht, ob er richtig gehört oder nur geträumt hatte.
    »Allerdings.«
    Silvina stemmte beide Arme in die Hüften und preßte die Lippen zusammen. Dann tätschelte sie ihm die Hand.
    »Die Kerle sahen dich stürzen, rannten nach unten und wischten das Fett weg – aber sie vergaßen deine Stiefel!« Das klang triumphierend.
    »Man könnte sagen, daß das ihr Ausrutscher war.«
    Piemur mußte lachen.
    »Siehst du – jetzt bist du wieder der Alte! Leg dich ein wenig hin und schlaf! Das macht dich am schnellsten gesund. In den nächsten Tagen wirst du vermutlich ohnehin nicht viel Schlaf finden.«
    Mehr wollte sie nicht verraten. Sie wartete, bis er die Augen geschlossen hatte, dann verließ sie den Raum. Piemurs Gedanken wanderten umher. Wenn seine Sachen hier unten waren, hieß das wohl, daß er nicht mehr auf die Trommelhöhen zurückkehren mußte. Aber wo sonst in der Gildehalle gab es einen Platz für ihn? Er versuchte das Problem logisch durchzudenken, aber sein Verstand verweigerte die Mitarbeit. Wahrscheinlich hatte Silvina ein Schlafmittel in die Brühe gemischt. Das traute er ihr ohne weiteres zu.
    Das zufriedene Gezirpe von Feuer-Echsen weckte ihn. Prinzeßchen unterhielt sich mit Faulpelz und Spiegel, die am Bettende kauerten. Sonst war niemand im Raum. Prinzeßchen verschwand, und kurze Zeit später schob Menolly leise die Tür auf. Sie schleppte ein großes Tablett herein. Auf den Gängen draußen herrschte der gewohnte Lärm, und es roch nach gebackenem Fisch.
    »Wenn du mich wieder mit Brei füttern willst…«, begann er abwehrend.
    »Nein, heute gibt es Fisch, Gemüse und eine Beeren-Pastete, eigens von Abuna für dich gebacken. Sie behauptet, das würde deinen Appetit anregen.«
    »Anregen? Ich bin am Verhungern!«
    Menolly lachte über den Nachdruck, den er in seine Worte legte, und stellte das Tablett vor ihm ab. Sie selbst nahm am Fußende des Bettes Platz. Piemur war unendlich erleichtert, daß sie nicht auf den Gedanken kam, ihn wie ein kleines Kind zu füttern. Selbst bei Silvina hatte ihn das in Verlegenheit gebracht.
    »Meister Oldive hat dich gestern nacht gleich nach seiner Rückkehr untersucht. Er meint, du hättest den härtesten Schädel in der ganzen Gilde-Halle. Und du wirst nicht mehr zu den Trommelhöhen zurückkehren.«
    Ihre Miene wirkte ebenso grimmig wie die von Silvina.
    »Nein«, setzte sie hinzu, als sie sah, wie sein Blick zur Truhe wanderte.
    »Deine Sachen sind in Ordnung. Ich habe alles mit Silvinas Hilfe überprüft.« Dann hellten sich ihre Züge auf.
    »Clell und die drei anderen Idioten wurden zu Wasser und Brot verdonnert und dürfen nicht zum Fest gehen.«
    Piemur stöhnte.
    »Was ist los? Sie haben die Strafe verdient. Niemand sagt etwas gegen Streiche, aber wenn so ein Schwachkopf die Verletzung oder gar den Tod eines anderen Menschen in Kauf nimmt, dann soll er dafür auch zur Verantwortung gezogen werden. Was hast du nur angestellt, daß sie derart aufgebracht gegen dich waren?«
    Menolly schüttelte verwirrt den Kopf.
    »Ich habe überhaupt nichts getan!« Piemur sagte das so heftig, daß der Inhalt seines Wasserglases zu schwappen begann.
    Rocky schimpfte los, und Prinzeßchen unterstützte ihn.
    »Ich glaube dir ja, Piemur!«
    Sie packte einen Moment lang seine große Zehe, die unter der Bettdecke hervorschaute.
    »Aber siehst du, genau deshalb bist du in Schwierigkeiten geraten! Alles wartete angespannt auf irgendeinen Unfug von deiner Seite, und kein Mensch wollte glauben, daß du dir zum ersten Mal im Leben vorgenommen hattest,

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