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Die Drachenreiter von Pern 06 - Drachentrommeln

Die Drachenreiter von Pern 06 - Drachentrommeln

Titel: Die Drachenreiter von Pern 06 - Drachentrommeln Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey
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da. Merons Töchter dürften noch zu jung sein, um sich zu verheiraten, und da sie leider alle ihrem Erzeuger ähneln, wird ihnen das auch nicht allzu leichtfallen.
    Welcher von den neun …«
    »Zehn …«
    »… bekäme am ehesten die Unterstützung der Pächter und Gilden? Und wie, mein Lieber, paßt ausgerechnet Piemur in das … – ach so, natürlich!«
    Ein Lächeln huschte über Silvinas nachdenkliche Züge, und sie hob das Glas, als wollte sie auf Meister Robintons kluge Schachzüge trinken.
    »Das heißt, er hat sich auf Igen bewährt?«
    »Das hat er – obwohl man sagen muß, daß Igen besonders loyal ist.«
    Silvina bemerkte den leisen Nachdruck, den er in seine Worte legte, und sah ihn forschend an.
    »Warum loyal? Und wem gegenüber loyal? Ich dachte, Benden wird inzwischen allgemein anerkannt?«
    Robinton schüttelte rasch den Kopf.
    »Mir sind einige besorgniserregende Gerüchte zu Ohren gekommen. Eines davon ist, daß es auf Nabol von Feuer-Echsen wimmelt…«
    »Merkwürdig. Nabol besitzt keine eigene Küste, und Meron ist bei den anderen Burgen nicht so beliebt, daß sie ihm ausgerechnet Echsen-Eier anbieten würden.«
    Robinton pflichtete ihr bei, »Dazu kommt, daß Nabol große Mengen an Seidenstoffen, Weinen und Delikatessen aus Nerat, Tillek und Keroon bestellt hat, ganz zu schweigen von den Erzeugnissen der Schmiedegilde, die es ihm offenbar ganz besonders angetan haben. Das Zeug, das er da erworben hat, müßte ausreichen, um jeden Hofbesitzer, Pächter und Viehhirten von Nabol mit Luxus zu umhüllen – aber man sieht nichts davon.«
    »Die Alten!« Silvina schnippte mit den Fingern. »T’kul und Meron waren schon immer ein Herz und eine Seele.«
    »Ich kann nur eines nicht begreifen. Welchen Vorteil hat Meron aus dieser Verbindung – mit Ausnahme der Echsen-Eier natürlich …«
    »Ist das so schwer?« Silvina schaute ihn zweifelnd an. »Meron handelt aus Bosheit, Rachsucht – Haß gegenüber Benden.«
    Robinton drehte das Weinglas in der Hand hin und her. »Ich möchte Näheres darüber erfahren …«
    »Ja, ja.«
    Sivina lächelte ihm nachsichtig zu.
    »Sie und Piemur geben ein prächtiges Gespann ab. Er besitzt den gleichen Drang wie Sie, der Wahrheit auf den Grund zu gehen – und meist kommt der zähe kleine Bursche auch ans Ziel. Waren Sie deshalb so besorgt? Sie wollen ihn zu Candler nach Nabol schicken?«
    »Nun …«
    Der Harfner dehnte das Wort.
    »Eigentlich nicht direkt nach Nabol. Meron erkennt ihn vielleicht. Der Mann ist nicht dumm, ganz im Gegenteil. Er benutzt seine Intelligenz nur für die falschen Ziele.«
    »Nur?« fragte Silvina.
    »Ich würde gern wissen, was auf Nabol vorgeht.«
    »Nun, sicher wird Meister Oldive heute nicht zum letzten Mal zu Meron beordert«, meinte sie und zog die Augenbrauen hoch.
    Robinton winkte ab.
    »Ich habe gehört, daß auf Nabol ein Fest stattfinden soll – in der gleichen Siebenspanne wie das von Baron Groghe.«
    »Typisch Meron!«
    »Also rechnet er wohl nicht mit dem Erscheinen von Harfnern aus unserer Gildehalle«, beendete Robinton seinen Satz und sah Silvina erwartungsvoll an.
    »An einem Fest kann Piemur in ein paar Tagen durchaus wieder teilnehmen – das strengt nicht allzu sehr an. Und es tut ihm sicher gut, wenn er den Feierlichkeiten von Burg Fort fernbleiben kann. Tilgin beherrscht seine Rolle inzwischen erstaunlich gut.«
    »Was blieb ihm anderes übrig?« Robinton lachte.
    »Meister Shonagar und Meister Domick haben den armen Kerl jede freie Sekunde gequält…«



VI
    Piemur verbrachte den Rest dieses und einen Großteil des nächsten Tages zwischen Schlaf und Wachen, ungeheuer getröstet durch die Gegenwart von Rocky, der gelegentlich von Faulpelz und Spiegel Besuch erhielt.
    Wenn er wach war, gingen ihm viele Gedanken durch den Kopf. Piemur hatte gespürt, daß der Meisterharfner ihn dringend brauchte. Und er hoffte, daß Robinton nun nicht enttäuscht über ihn war. Aber Menollys Echsen deutete er als gutes Zeichen. Vielleicht waren die anderen ihm doch nicht böse. Dann wieder überkam ihn Angst. Was würden Gell und seine Freunde während seiner Abwesenheit mit seinen Habseligkeiten anstellen? Zu seiner Erleichterung entdeckte er schließlich die Truhe neben seinem Bett.
    Als Silvina ihm das erstemal ein Tablett mit Essen brachte, mochte er keinen Bissen anrühren.
    »Ich glaube nicht, daß dein Magen rebellieren wird«, meinte sie mit sanfter, aber entschiedener Stimme. Sie setzte sich an die Bettkante und

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