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Die Drachenreiter von Pern 06 - Drachentrommeln

Die Drachenreiter von Pern 06 - Drachentrommeln

Titel: Die Drachenreiter von Pern 06 - Drachentrommeln Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey
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vernünftig zu sein. Zuallerletzt Dirzan, der deine früheren Streiche kannte und ein gewaltiges Vorurteil gegen dich hatte!«
    Menolly schüttelte den Kopf.
    »Hättest du nicht wenigstens Sebell oder mich einweihen können? Diskretion in Ehren – aber so weit darf sie auf keinen Fall gehen!«
    »Ich dachte, ihr wolltet mich irgendwie auf die Probe stellen.«
    »Doch nicht auf diese Weise, Piemur! Als ich herausfand, was Dirzan … Nein, zuerst das Gemüse!« unterbrach sie ihren Satz und entriß ihm den Kuchenteller.
    »Aber, Menolly – du weißt, daß ich die Pastete nur mag, wenn sie ganz heiß ist!«
    »Dann beeil dich mit dem Rest! Du wirst in den nächsten Tagen deine Kraft brauchen – und deinen Verstand. Sebell beabsichtigt, dich zu Merons Fest auf Burg Nabol mitzunehmen. Einerseits entrinnst du damit Tilgins Gesang – obwohl er sich stark verbessert hat –, auf der anderen Seite wird kein Mensch auf Nabol mit Harfnern von unserer Gildehalle rechnen. Zu singen gibt es dort ohnehin nicht viel.«
    »Lebt denn Baron Meron immer noch?«
    »Ja.«
    Menolly seufzte und hielt dann den Kopf schräg, um ihn genau zu betrachten.
    »Dein Gesicht ist noch schön verschwollen – das paßt ganz gut ins Konzept. Hoffentlich verschwinden die blauen Flecken nicht zu schnell…«
    Piemur nahm einen weinerlichen Tonfall an.
    »Wieder so ein armer Lehrling, der von seinem brutalen Meister wegen jeder Kleinigkeit verprügelt wird?«
    »Du hast es erfaßt.«
    Menolly lachte.
    »Man merkt, daß es wieder aufwärts mit dir geht.«
    Spät am selben Abend tauchte ein älterer Mann in staubigen, zerlumpten Kleidern an der Tür auf und schlurfte schwerfällig näher. Anfangs hielt Piemur ihn für einen Viehhirten, der nach Meister Oldive suchte und sich verlaufen hatte; als der Mann jedoch das Bett erreicht hatte, änderte sich seine unschlüssige, fast ängstliche Haltung, und er richtete sich auf.
    »Sebell?«
    Etwas an dem Fremden hatte Piemur mißtrauisch gemacht. »Sind Sie das etwa, Sebell?«
    Der schmuddelige Alte nickte ihm lachend zu.
    »Jetzt bin ich sicher, daß ich mich unerkannt auf Baron Merons Fest herumtreiben kann. Silvina habe ich auch hereingelegt. Sie sagte übrigens, du hättest noch ein paar alte Sachen, die gut zu einem Hüterjungen passen würden.«
    »Zu einem Hüterjungen?«
    Sebell nickte. Als er weitersprach, nahm er den breiten Dialekt der Bergbewohner an.
    »Prächtiger Zufall, daß du mit Herdentieren umgehen kannst.«
    Piemur starrte ihn verblüfft an. Sebell verstand es, sich von einer Sekunde zur nächsten in einen Viehhirten zu verwandeln. Trotz des Kummers, daß er ausgerechnet die Rolle spielen sollte, die er am liebsten für immer aus seinem Leben gestrichen hätte, war Piemur begeistert von Sebells Verstellkunst. Wenn der Harfnergeselle sich nicht zu schade für einen so »primitiven« Beruf war, dann würde er sich auch überwinden.
    »Meister Robinton ist mir also nicht böse?«
    »Nicht die Spur!«
    Sebell schüttelte heftig den Kopf. Kimi kam ins Krankenzimmer geflattert und schalt, offenbar, weil Sebell ihr befohlen hatte, draußen zu warten. Dann wurde die Miene des Gesellen ernst, und erhob mahnend den Finger.
    »Du darfst dich allerdings nicht überanstrengen. Wir mußten Meister Oldive heilige Eide schwören, daß wir auf deine Gesundheit achten würden. Selbst so harte Köpfe wie den deinen muß man nach einem derart schweren Sturz schonen. Ich hatte eigentlich vor, mit dir von Ruatha aus nach Nabol zu wandern …« – Sebell runzelte entrüstet die Stirn, als Piemur loslachte –, »aber nun wird dich N’ton im Morgengrauen ein Tal von Nabol entfernt absetzen. Von dort aus treiben wir dann eine kleine Viehherde zum Festplatz, um sie zu verhökern.«
    »Warum?« fragte Piemur ruhig. Er hatte die bittere Erfahrung gemacht, daß ein Zuviel an Diskretion nur schadete. Diesmal wollte er genau wissen, woran er war.
    »Aus zwei Gründen«, antwortete Sebell ohne das geringste Zögern. »Wenn es tatsächlich stimmt, daß Nabol mehr Feuer-Echsen besitzt als …«
    »Das also war gemeint…«, warf Piemur ein.
    »Wie bitte?«
    »Bei der Gegenüberstellung hörte ich ein Gespräch mit an, das Baron Oterel mit einem Unbekannten führte. Dabei fielen die Worte: ›Meron bekommt mehr, als ihm zusteht, und wir gehen leer aus.‹ Das ergab damals keinen Sinn für mich; heute nehme ich an, daß sich die beiden über Feuer-Echsen unterhielten, oder?«
    »Sehr wahrscheinlich …« Sebell runzelte

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