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Die Drachenreiter von Pern 07 - Moreta, Die Drachenreiterherrin von Pern

Titel: Die Drachenreiter von Pern 07 - Moreta, Die Drachenreiterherrin von Pern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey
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Ruatha nicht besucht und deshalb überlebt hatten. Sie wirkte grobknochig, besaß ein intelligentes, aber unscheinbares Gesicht mit großen braunen Augen und hatte das dichte schwarze Haar streng nach hinten gekämmt.
    »Ich besitze die Schlüssel zu den Vorratsräumen.«
    »Aber, wie … « Tirone wußte nicht recht, was er sagen sollte.
    »Baron Tolocamp machte seinen Standpunkt bereits klar, als der Hilferuf nach Arzneien hier eintraf. Aber einen Großteil der Pflanzen und Kräuter habe ich gesammelt und zubereitet.«
    »Lady?« Capiam konnte sich nicht an ihren Namen erinnern.
    »Nerilka.« Ein schwaches Lächeln huschte über ihre Züge. Sie schien nicht zu erwarten, daß sich jemand ihren Namen merkte. »Es ist mein Recht, Ihnen die Früchte meiner Arbeit anzubieten.« Sie warf Tirone einen herausfordernden Blick zu und wandte sich dann an Capiam: »Allerdings stelle ich eine Bedingung.«
    »Wenn ich sie erfüllen kann …« Capiam hätte eine Menge getan, um an die wertvollen Arzneien heranzukommen.
    »Ich möchte die Burg mit Ihnen verlassen und die Kranken in diesem schrecklichen Lazarett vor den Toren von Fort pflegen. Ich bin geimpft.« Ein müdes Lächeln zuckte um ihre Mundwinkel. »Baron Tolocamp war an jenem Tag ungemein großzügig. Aber wie dem auch sei, ich habe keine Lust mehr, in einer Burg zu leben, in der mich ein Mädchen, das jünger ist als ich, als billige Arbeitskraft auszunützen versucht. Sie und ihre Familie durften die Burg betreten, während die Heiler und Harfner da draußen sterben!«
    Die beiden Männer spürten, daß ihr eigentlicher Vorwurf unausgesprochen blieb: … während er meine Mutter und meine Schwestern auf Ruatha sterben ließ!
    »Hier entlang, rasch.« Sie faßte Capiam leicht am Arm und führte ihn weg.
    »Ich werde inzwischen unsere Gildenangehörigen verständigen und mit ihnen die Burg verlassen«, sagte Tirone. Er wandte sich ab und ging über den Hof.
    »Junge Frau, sind Sie sich über die Folgen dieses Schrittes im klaren? Wenn Sie die Burg ohne Erlaubnis Ihres Vaters verlassen, besonders jetzt, da seine Stimmung mehr als gereizt ist …«
    »Meister Capiam, ich bezweifle, daß er mein Verschwinden überhaupt bemerkt«, unterbrach sie ihn leichthin. Ihre Verbitterung schien vor allem der zweiten Frau ihres Vaters zu gelten. »Vorsicht, die Stufen sind sehr steil!« setzte sie hinzu und entfachte eine Handlampe.
    Steil, gewunden und eng, erkannte Capiam, als sein Fuß von der ersten Stufe abglitt. Er haßte Geheimtreppen, von denen es auf Fort mehr als überall sonst zu geben schien. Die Alten hatten sie oft beim Bau der ursprünglichen Burgen in den Fels gehauen, um Hilfsverbindungen zwischen den in verschiedenen Höhen gelegenen Naturhöhlen zu schaffen. Er war dankbar, daß Nerilka mit dem Licht vorausging, aber der Abstieg schien eine Ewigkeit zu dauern. Dann schimmerte Tageslicht auf, und sie erreichten einen Absatz mit hohen, schmalen Gängen, die in drei Richtungen auseinanderliefen. Neben der Wendeltreppe, die sie eben benutzt hatten, befand sich eine zweite. Capiam hoffte sehnlichst, daß sie ihm erspart bleiben würde.
    Nerilka führte ihn nach rechts, dann ein paar kurze, breite Stufen hinunter und nach links. Er kannte sich überhaupt nicht mehr aus. Nerilka bog erneut nach links ab. Drei Knechte, die auf einer Bank neben einer schweren Holztür warteten, sprangen mit unbewegten Gesichtern auf.
    »Ihr seid pünktlich, wie ich sehe«, meinte Nerilka und nickte ihnen zu.
    »Vater schätzt Pünktlichkeit«, fuhr sie fort, an Capiam gewandt, während sie den Schlüsselbund hervorkramte. Sie benötigte drei verschiedene Schlüssel, um die massive Bohlentür zu öffnen. Einer der Männer stemmte sie auf; ein wirres Gemisch von scharfen, bitteren und würzigen Gerüchen wehte ihnen entgegen, vermischt mit abgestandener, staubiger Luft.
    Nerilka machte Licht. Es fiel auf Spülsteine, Kohlepfannen, Arbeitstische, hohe Hocker, Meßgeräte und Waagen, glänzende Becken und Glasflaschen. Capiam stand nicht zum erstenmal in diesem Raum, doch er hatte ihn bisher stets in Begleitung von Lady Pendra und von der Burgseite her betreten. Nun sperrte Nerilka eine weitere Tür auf und winkte ihm zu, ihr zu folgen. Sie lächelte, als sie seinen erstaunten Ausruf hörte.
    Capiam hatte gewußt, daß es auf Burg Fort eine großzügige Vorratshaltung gab, aber er war nie weiter als bis in die Kräuterküche vorgedrungen. Sie standen auf einer breiten Galerie, die durch ein

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