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Die Drachenreiter von Pern 07 - Moreta, Die Drachenreiterherrin von Pern

Titel: Die Drachenreiter von Pern 07 - Moreta, Die Drachenreiterherrin von Pern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey
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hielt.
    »Ich weiß, Theng. Mir ging es vor allem um die Medizin. Wir haben nur noch so wenig davon.«
    Theng schnalzte bekümmert mit der Zunge und begann dann seine Posten neu zu ordnen. Langsam wandte sich Capiam ab.
    Das Lazarett hatte nicht nur reichliche Vorräte, sondern obendrein eine wertvolle Pflegerin erhalten. Er mußte ein paar Freiwillige bitten, daß sie einen Teil der Medikamente holten und so rasch wie möglich nach Ruatha brachten.
    * »Man könnte das Sekret einer gesunden Königin anzapfen und auf Tamianths Gelenke streichen«, sagte Moreta zu Leri. »Außerdem sollst du nicht so weit laufen! Wäre es nicht einfacher, einen Boten mit der Nachricht hierherzuschicken?«
    Sie standen am Eingang der Brutstätte und unterhielten sich leise, obwohl Orlith so fest schlief, daß sie vermutlich selbst bei lautem Geschrei nicht erwacht wäre. Die Drachenkönigin war immer noch erschöpft vom Eierlegen. Sie hatte ihren Körper um die fünfundzwanzig ledrigen Eier geringelt und hielt das Königinnen-Ei zwischen den Vorderpfoten fest. Ihr Bauch spannte nicht mehr, und die Haut nahm allmählich wieder eine gesunde Farbe an, so daß Moreta Zeit fand, an Falga und ihre verwundete Königin zu denken.
    »Das schafft doch keiner von denen!« entgegnete Leri mit einer Spur von Verachtung. »Zumindest erklärte das Kilanath. Holth meinte, daß sie sehr beunruhigt wirkte.«
    »Dazu gibt es auch allen Grund. Wenn sich bei Tamianth kein Wundsekret bildet …«
    Moreta ging auf und ab.
    »Ist Falga bei Bewußtsein?«
    »Sie phantasiert.«
    »Die Epidemie?«
    »Nein, Wundfieber. Sie haben es unter Kontrolle.«
    »Verdammt. Falga weiß, wie man Sekret abzapft. Kilanath und Diona müßten sich zur Verfügung stellen …« Moretas Blick streifte die schlafende Orlith.
    »Sie wird so rasch nicht erwachen«, murmelte Leri. Die alte Frau trat neben Moreta und umklammerte ihre Hände. »Es dauert nicht lange, Sekret abzuzapfen und aufzutragen …«
    »Aber es hieße, Orliths Vertrauen zu mißbrauchen …«
    »Sie vertraut auch mir. Jede Sekunde, die wir zögern …«
    »Ich weiß, ich weiß.« Moreta dachte mit einem Gefühl des Elends an Falga und Tamianth, an all die Opfer, welche die Weyr in den letzten Tagen gebracht hatten.
    »Wenn deine Königin tatsächlich erwachen sollte, wird Holth es erfahren. Aber angesichts der Notlage hat Orlith sicher Verständnis für deinen Entschluß.« Leris Druck um Moretas Handgelenke verstärkte sich.
    Ungewöhnliche Ereignisse fordern ungewöhnliche Maßnahmen, dachte Moreta mit einem Seufzer. Nur gab es nach ihrem Geschmack im Moment einfach zu viele ungewöhnliche Ereignisse.

    »Holth ist bereit, uns zu helfen. Ich habe sie gefragt, nachdem ich von Tamianths Zustand erfuhr.«
    Moreta löste sich aus Leris Griff und eilte aus der Brutstätte.
    »Langsamer!« wisperte Leri. »Vergiß nicht, daß ich eine alte Frau bin!«
    Moreta nahm sich den Rat zu Herzen. Ein guter Beobachter hätte zwar bemerkt, daß ein Größenunterschied zwischen der Frau, die zur Brutstätte kam, und der Frau, die sie verließ, bestand, aber so kurz vor der Morgendämmerung war niemand in der Nähe. Da man am kommenden Tag Fäden über Nerat erwartete, versuchten die Reiter so lange wie möglich zu schlafen.
    Moreta nahm sich die Zeit, ihre eigenen Reitsachen überzustreifen. Leris Jacke war ihr ein Stück zu kurz, und sie konnte jetzt keine Nierenentzündung riskieren. Holth begrüßte sie am Weyr-Eingang, und Moreta wartete, bis die Königin auf den Sims hinaustrat. Dann schwang sie sich auf den Rücken von Leris Gefährtin. Sie hoffte nur, daß Orlith ihr Verhalten nicht als Betrug empfinden würde.
    »Bring mich bitte zum Hochland-Weyr, Holth!« sagte sie mit dedämpfter Stimme.
    Der Wachreiter schläft, und der Blaue wird unseren Aufbruch nicht bemerken, erklärte Holth ruhig, und trotz ihrer düsteren Gedanken mußte Moreta lächeln. Leri und Holth hatten jede Einzelheit in Betracht gezogen.
    Dann stieß sich Holth vom Felsensims ab. Sie schwebten nur einen Moment lang in der Luft, ehe sie ins Dazwischen tauchten. Moreta keuchte über die Kühnheit der alten Königin. Noch ehe sie ihre Beschwörungsformel gegen die Kälte und das Dunkel murmeln konnte, erkannte sie in der Tiefe die Lichter des Hochland-Weyrs.
    Tamianth befindet sich auf der Kesselsohle, aber mir fällt es leichter, von einem Sims aus zu starten, erklärte Holth und landete auf einem der Felsenbänder. Dann setzte sie sanft hinzu: Orlith

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