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Die Drachenreiter von Pern 07 - Moreta, Die Drachenreiterherrin von Pern

Titel: Die Drachenreiter von Pern 07 - Moreta, Die Drachenreiterherrin von Pern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey
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entgegnete sie ernst. »Sie, Alessan, können Ruatha ruhig einmal eine Stunde allein lassen. Es wird länger als das dauern, bis die Männer Dag mit dem Wagen abgeholt und die Herde von der Zuchtweide hierhergetrieben haben. Was wollen Sie in der Zwischenzeit tun? Zusehen, wie sich die Flaschen drehen? Das Hauptrisiko besteht darin, daß die falschen Leute von unserem Unternehmen erfahren. Capiam und Desdra wissen bereits um die besondere Fähigkeit der Drachen, und sie benötigen die Nadeldorne dringend. Ruatha wird unser Geheimnis wahren, dessen bin ich sicher. Nun hat uns ein glücklicher Zufall B'lerion geschickt, und der Bronzereiter ist bereit, uns zu helfen. Nabeth kann ohne weiteres sechs Leute befördern, und wenn wir alle einen Tag lang hart arbeiten, besitzen wir genug Nadeln, um der Epidemie Einhalt zu gebieten.«
    »Sechs?« fragte Alessan nach einer überraschten Pause.
    »Ist Ihnen entgangen, daß B'lerion die Nähe Ihrer Schwester sucht?«
    Desdra lachte leise. Alessan sah sie verwirrt an und stimmte dann zögernd in das Lachen ein.
    »Und wie steht es mit dem Zeit-Paradox, von dem Sie sprachen, Moreta?« erkundigte sich Capiam.
    »Das betrifft uns nicht, solange keiner von uns nach Ista reist, wenn die Ging-Bäume blühen.«
    »Sehr unwahrscheinlich«, pflichtete Capiam ihr bei.
    »Außerdem können die Schluchten, die ich im Sinn habe, nur von einer hohen Klippe aus erreicht werden. Ich kenne sie noch aus der Zeit, da ich auf Ista lebte.«
    Alessan schien immer noch unentschlossen. Seine Blicke wanderten von Folien zu den Männern, die neben den gesattelten Rennern und dem Wagen warteten.
    »Noch eine kleine, aber wichtige Sache, Alessan«, sagte Desdra, die ihn beobachtet hatte. »Ihre Ställe sind sauber und gut geführt, aber nicht die richtige Umgebung für die Herstellung großer Mengen von Serum, das absolut keimfrei sein sollte.« Sie deutete auf die Exkremente des lahmen Renners.
    »Ein guter Gedanke.« Alessan lächelte und fügte dann hinzu: »Die Umquartierung dürfte etwa eine Stunde in Anspruch nehmen. Was brauchen wir für unsere Expedition alles?«
    »Nur Tragnetze«, erwiderte Moreta rasch. »Alles andere liefert uns der Regenwald.«
    B'lerion kam auf sie zugeschlendert und grinste breit.
    »Nabeth fand es zwar ungewöhnlich, mit zwei Königinnen gleichzeitig Kontakt aufzunehmen, aber du hast die Erlaubnis, nach Ista zu fliegen, wenn du nicht allzu lange bleibst. M'barak habe ich zur Hochland-Burg geschickt. Er soll dort noch einige der großen Ziergefäße holen, die Meister Clargesh den Baronen schenkte. Auch in den anderen Burgen gibt es sicher einige davon. Meister Clargesh war so stolz auf das Werk seiner Lehrlinge. Und der Auftrag wird den Jungen in Trab halten.«
    »Gut, B'lerion. Nun brauchen wir noch eine Reitjacke für Oklina.«
    »Sie ist etwas Besonderes, findest du nicht auch? Arith spürte es sofort, ein kluger Kerl! Kein Wunder, daß ich mich zu ihr hingezogen fühle.«
    »Warte nur, bis das Königinnen-Ei hart ist, mein Freund! Jedes bricht auf seine Weise …«
    Capiam und Desdra erklärten Folien und Tuero, weshalb sie die Instrumente zur Serumherstellung umsiedeln mußten. Nachdem Alessan die Männer verabschiedet hatte, die Dag und die Herde heimholen sollten, schlug er vor, alles in den Großen Saal zu schaffen, da man inzwischen die meisten Patienten in die oberen Stockwerke verlegt hatte, wo sie eigene Zimmer zur Verfügung hatten.
    Moreta half dem Burgherrn, die mitgebrachten Tragnetze zu einem großen Bündel zusammenzurollen. Als B'lerion und Oklina aus der Hauptburg zurückkamen, warteten die übrigen vier bereits mit Ungeduld.
    »Ich mußte erst die Karten holen, meine liebe Moreta. ›Ein grünes Gesicht mit tausend dunkel geränderten Augen‹ genügt mir nicht als Anhaltspunkt für den Sprung. Um ganz sicherzugehen, werden wir im Morgengrauen landen, denn zu diesem Zeitpunkt stehen beide Monde am Himmel.« Er hob die Faust, eine Geste, die seine Bereitschaft und den Wunsch nach Erfolg zum Ausdruck brachte.
    Während sie zu dem kräftigen Bronzedrachen hinübergingen, flüsterte Moreta dem Burgherrn zu:
    »Tuero beobachtet uns. Ahnt er etwas?«
    Alessan legte die Hände um ihre Taille, zog sie einen Moment lang an sich und hob sie dann auf den Rücken des Drachen, dicht hinter B'lerion, der bereits Platz genommen hatte.
    »Das weiß man bei Harfnern nie. Aber er nimmt wohl an, daß wir zu Meister Balfor fliegen, um ihn wegen des Tierserums um Rat zu

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