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Die Drachenreiter von Pern 07 - Moreta, Die Drachenreiterherrin von Pern

Titel: Die Drachenreiter von Pern 07 - Moreta, Die Drachenreiterherrin von Pern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey
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die Hände an sein Gesicht und strich sanft über die Falten, die Kummer und Anspannung in die jungen Züge gegraben hatten. Schon die leise Berührung erregte sie, und sie wehrte sich nicht, als er sie in die Arme riß und an sich preßte. Ohne Scheu genoß sie seine Küsse.
    »Was kannst du von einem einarmigen Mann mehr erwarten?« klang B'lerions Baß dicht neben ihnen auf. Erschrocken fuhren sie auseinander. Der Bronzereiter war nicht zu sehen, aber er schien sich ganz in ihrer Nähe zu befinden. Moreta sah Alessan lächelnd an.
    »Mittags wird es viel zu heiß zum Arbeiten, Alessan, und ich nehme an, daß wir dann mehr Zeit und Abgeschiedenheit für uns finden.«
    Der Burgherr nickte und wandte sich mit einer heftigen Bewegung den Sträuchern zu. Im nächsten Moment stieß er einen unterdrückten Fluch aus. »Die Dornen brennen tatsächlich!« Er rieb sich mit einer Grimasse den geröteten Arm.
    »Nicht!« Moreta griff nach einem Ging-Blatt und preßte etwas Saft auf die wunde Stelle. »So, nun tritt kein Blut aus.«
    Sie küßte ihn leicht auf die Wange. »Und nun müssen wir wirklich sehen, daß wir mit der Arbeit fertig werden.« »Gut, aber dann laß mich die Nadeln sammeln! Ich habe mit dem Strauch hier eine offene Rechnung!« Und mit gespielter Grimmigkeit begann er ganze Händevoll der Dornenbüschel von den Zweigenden zu reißen.
    »He, langsam, so schnell kann ich die Dinger gar nicht verpacken!« bremste sie seinen Eifer.
    »Habt ihr beide Probleme?« fragte B'lerion, der plötzlich an der Biegung der Schlucht aufgetaucht war.
    »Keine Sorge, wir schaffen das schon!« entgegneten sie im Chor und winkten ihm lachend zu. Der Bronzereiter sah sie einen Moment lang nachdenklich an und entfernte sich dann wieder.
    Sie arbeiteten schweigend weiter, jeder erfüllt von der Nähe des anderen. Die Zeit verging wie im Flug, und sie hatten die Anwesenheit der anderen beinahe vergessen, als B'lerion und Oklina plötzlich am oberen Rand der Schlucht auftauchten und nach ihnen riefen.
    »So etwas nennt man Fleiß!« meinte B'lerion kopfschüttelnd. »Merkt ihr überhaupt nicht, wie heiß es inzwischen ist?« Er hatte das Hemd ausgezogen, und Oklina trug ihre Bluse unter der Brust verknotet. Sie schleppten vier Netze mit ordentlich verpackten Nadeldornen. »Außerdem habe ich Hunger.« Er schwenkte sein Hemd. »Wir haben ein paar reife Früchte gesammelt und Palmenmark geschält. Los, gebt euch einen kleinen Ruck und macht eine Pause, sonst klappt ihr noch zusammen!« Er drehte sich um. »Capiam! Desdra! Mittagessen!«
    Capiam und Desdra führten ein tiefschürfendes Gespräch über die adstringierende Wirkung des Ging-Saftes, als sie zu den anderen stießen. Auch Capiam hatte den Oberkörper freigemacht. Er war von der Krankheit so ausgezehrt, daß man seine Rippen zählen konnte.
    »Ich weiß, daß es heiß ist«, stellte Moreta trocken fest. »Aber wir sollten uns davor hüten, mit einem Sonnenbrand nach Ruatha zurückzukehren.«
    Capiam schwenkte ein großes Blatt wie einen Fächer. »Auch ein Hitzschlag würde uns verraten.« Er schnalzte mit der Zunge, als er die vielen Nadelpäckchen sah. »Wir haben unsere Netze weiter hinten gestapelt. Ich schlage vor, daß wir jetzt eine Ruhepause einlegen, wie es auf dieser Insel während der heißesten Stunden des Tages üblich ist.«
    Alle fanden den Gedanken großartig.
    »Hier sind Melonen und einige der Rotfrüchte, die man auf Ista so gern auf den Tisch bringt«, verkündete Desdra stolz.
    Alessan erklärte sich ebenfalls bereit, einen Beitrag zum Mittagessen zu leisten. Er streifte Wams und Hemd ab und erklomm geschickt einen nahegelegenen Nußbaum, um die Früchte herunterzuschütteln. Moreta breitete sein Hemd aus und fing die Nüsse damit auf.
    Während des Essens entspannten sich alle. Die Rotfrüchte enthielten viel Saft, die Nüsse hatten ein herrliches Aroma, und das Palmenmark zerging kühl auf der Zunge. Die überreifen Melonenscheiben, die sie sich bis zuletzt aufgehoben hatten, schmeckten fast nach Wein. B'lerion unterhielt die Gesellschaft mit seinen Späßen und einer pikanten Geschichte über Baron Diatis.
    »Ist er immer so?« fragte Alessan leise. »Er kann besser erzählen als die meisten Harfner.«
    »Nun, er singt recht passabel, aber irgendwie war B'lerion von Anfang an der Idealtyp des Bronzereiters.«
    »Warum ist er dann nicht dein Weyrgefährte?«
    »Orlith hat sich für Kadith entschieden.«
    »Besitzt du kein Mitbestimmungsrecht?« Alessan

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