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Die Drachenreiter von Pern 07 - Moreta, Die Drachenreiterherrin von Pern

Titel: Die Drachenreiter von Pern 07 - Moreta, Die Drachenreiterherrin von Pern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey
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Pflanze im Herbst genügend Feuchtigkeit und Nährstoffe besitzt. Im Winter wächst der Strauch und sprengt seine Außenhülle. Es heißt, daß sein Fleisch sehr saftig schmeckt.«
    Oklina schüttelte sich, aber Desdra ging in die Knie und untersuchte einen der Büsche genauer.
    »Im Frühling und Sommer verströmt die Pflanze einen Geruch, der Schlangen und Insekten anzieht. Die hohlen Dornen saugen den aufgespießten Opfern den Lebenssaft aus, leiten aber auch das Regenwasser weiter. Der Strauch dort drüben hat eine Lücke. Hier scheint ein größeres Tier einen Teil der Dornen abgebrochen zu haben. Das erleichtert das Einsammeln.«
    »Hast du nicht gesagt, daß das Zeug giftig ist?« B'lerion schien nicht gerade wild darauf, mit der Arbeit zu beginnen.
    »Nur im Frühling und Sommer. Jetzt ist das Gift versiegt. Seht ihr die neuen Dornknospen am Zweigansatz? Sie sprengen mit der Zeit die alten Dornen ab. Paßt auf …« Sie streifte mit der flachen Hand eines der Büschel vom Ast. »Es ist nicht schwer, die Dinger zu ernten. Aber seid nicht zu ehrgeizig! Ihr müßt darauf achten, daß die Spitzen nicht abbrechen und sich in eure Finger bohren. Und meidet die feinen Härchen an der Pflanze selbst! Sie können Entzündungen hervorrufen, die sich bei der Rückkehr nur schwer erklären lassen.«
    »Und wie sollen wir die Dinger befördern?« fragte Capiam skeptisch, nachdem er einen Blick auf die feinen Nadeln auf Moretas Handfläche geworfen hatte.
    »Wir wickeln sie in die Wedel des Ging-Baumes. Wenn man die Blätter an den Rändern einschneidet, sondern sie einen Saft ab, der wie Klebstoff wirkt. Und sie besitzen ein Schwammgewebe, das die Nadeln wie ein Polster schützt. Eine sehr praktische Angelegenheit! Wir teilen uns am besten in Zweiergruppen auf. Einer streift die Nadeln von den Sträuchern, der andere verpackt sie.«
    »Gut, ich bleibe bei Ihnen, Moreta«, sagte Alessan schnell. Er nahm sein Gürtelmesser in die Hand und suchte nach einem Ging-Baum, um die breiten Wedel abzuschneiden.
    B'lerion legte besitzergreifend den gesunden Arm um Oklinas Schultern. »Macht es dir etwas aus, mit einem Invaliden zusammenzuarbeiten?« fragte er mit blitzenden Augen.
    Capiam verneigte sich vor Desdra. »Bleiben nur noch wir beide übrig. Möchtest du lieber sammeln oder verpacken? Obwohl wir uns natürlich abwechseln können, wenn die Sache zu langweilig wird.«
    »Nachdem ich im Sammeln bereits Übung habe, fange ich am besten damit an«, meinte die Heilerin lachend und suchte vorsichtig einen Weg in die Schlucht hinunter. »Schau mir eine Weile zu, damit du dich später nicht stichst!«
    »Alessan, wir brauchen vor allem die zarten, jungen Wedel!« rief Moreta dem Burgherrn zu. »Sie sind geschmeidig und enthalten mehr Saft.«
    Der Baron säbelte verbissen an den großen Blattgebilden herum, bis ihm Moreta zeigte, daß man die Wedel mit einem kurzen Ruck nach unten leicht vom Stamm lösen konnte. Sie legte die inzwischen abgestreiften Nadeln auf die konkave Fläche eines Blattes, schnitt die Ränder zurecht, schlug die Kanten übereinander und verklebte das Ganze geschickt zu einem kleinen Paket.
    »So einfach geht das!« staunte Alessan. »Der Regenwald liefert tatsächlich alles, was wir brauchen.«
    »Wenn man weiß, wie man ihm seine Schätze entlockt - ja.« Sie lachte ihn an. »Dieses Päckchen enthält an die zweihundert Nadeldornen. Ich habe versucht, sie zu zählen, aber ich kann mich schlecht konzentrieren. Eine Folge der Zeitverzerrung, nehme ich an. An manchen der größeren Sträucher sitzen sicher Tausende von Nadeln, jede groß genug für die kräftigsten Renner des Kontinents.«
    Alessan nahm ihre Hand, und Moreta gab es auf, ihre Nervosität durch hastiges, leeres Geschwätz zu überdecken. Sie waren allein, auch wenn sie die Stimmen der anderen noch hören konnten.
    »Du hast gesagt, daß wir hierbleiben können, solange wir wollen«, sagte Alessan ruhig. Er kniete jetzt neben ihr. »Und daß wir mit einem Zeitverzug von höchstens einer Stunde zurückkehren würden …« Moreta hatte das Gesicht abgewandt, aber Alessan nahm ihre Hände, ehe sie nach den nächsten Nadelbüscheln greifen konnte. »Warum nutzen wir nicht ein wenig von dieser Zeit für uns selbst?«
    Oklinas Lachen scholl zu ihnen herüber, gefolgt von einem kräftigen Fluch B'lerions.
    »Die Dinger brennen abscheulich!«
    Moreta lächelte über die Entrüstung in der Stimme des Bronzereiters. Dann trafen ihre Blicke Alessan. Sie hob

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