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Die Drachenreiter von Pern 07 - Moreta, Die Drachenreiterherrin von Pern

Titel: Die Drachenreiter von Pern 07 - Moreta, Die Drachenreiterherrin von Pern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey
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und hörte gerade noch den letzten Teil der Diskussion. Aus seinen Blicken sprach Entsetzen, aber zum Glück schwieg er wenigstens, bis Kulan und seine Leute umgedreht hatten und zur Festwiese zurückkehrten.
    »Sind solche drastischen Maßnahmen wirklich notwendig? Ich meine, die Leute müssen zurück auf ihre Höfe - so wie ich auf meiner Burg endlich nach dem Rechten schauen muß!«
    »Sobald wir wissen, was den Tieren fehlt, Tolocamp! Sicher stört es Sie und Ihre reizenden Damen nicht allzusehr, noch ein paar Tage meine Gäste zu bleiben.«
    Tolocamp musterte den jungen Burgherrn unsicher, entwaffnet von soviel freundlicher Bestimmtheit. »Die Damen können bleiben, wenn sie wollen, aber ich muß heim. Wenn Ihr Trommler so nett wäre, vom Fort-Weyr einen Drachen für mich zu bestellen …«
    »Sie sagten selbst erst vor wenigen Minuten, Tolocamp, daß dies hier eine ernste Sache sein könnte. Sie haben recht behalten. Keiner von uns kann es sich leisten, seine Herden durch Krankheit zu verlieren. Nicht zu diesem Zeitpunkt! Vielleicht stellt sich heraus, daß nur die Tiere, die an den Rennen beteiligt waren, betroffen sind.
    Aber ich müßte mir schwere Vorwürfe machen, wenn ich keine Vorsichtsmaßnahmen zur Eindämmung der Infektion ergriffen hätte.« Alessan glaubte zu erkennen, daß Tolocamps Widerstand schwächer wurde. »Kulan ist einer von meinen Pächtern; ich wäre Ihnen sehr dankbar, wenn Sie mit den Leuten sprechen würden, die zu Ihrem Burgbereich gehören. Ich will keine Panik verbreiten, aber es sind bereits vier Renner eingegangen, und auf den Koppeln gibt es eine Reihe von Tieren, die von einem schlimmen Husten befallen sind.«
    »Hmm, ja …«
    »Ich danke Ihnen, Tolocamp. Ich wußte, daß ich auf Ihre Hilfe zählen kann.«
    Alessan wandte sich rasch ab, ehe Tolocamp ein Gegenargument einfiel. Er ging zur Küche hinüber, wo übermüdete Mägde große Krüge mit Klah sowie Tabletts mit Weißgebäck und Obst herrichteten. Wie er gehofft hatte, überwachte Oklina die Aktivitäten. Auch ihr sah man an, daß sie diese Nacht keinen Schlaf gefunden hatte.
    »Oklina, es gibt Probleme«, sagte er ruhig. »Drunten auf der Festwiese breitet sich unter den Rennern eine Krankheit aus. Bestell Lady Uma, daß niemand die Burg verlassen darf, bis ich Genaueres weiß. Ich bin im Moment auf ihre Überredungskunst und ihre großzügige Gastfreundschaft gegenüber den Besuchern angewiesen.«
    Oklinas Augen hatten sich entsetzt geweitet, aber sie gewann rasch ihre Fassung wieder und wies eine der Mägde zurecht, die einen Krug Klah verschüttet hatte.
    »Schläft unser Bruder Makfar noch?« erkundigte sich Alessan.
    »Nein. Er brach mit seinen Leuten vor zwei Stunden auf.«
    Alessan fuhr sich mit der Hand über die Stirn. Makfar hatte zwei Renner an den Wettläufen teilnehmen lassen. »Schick ihm einen Boten nach, sobald du mit Mutter gesprochen hast! Wie ich Makfar kenne, ist er noch nicht weit gekommen. Hmm - was sagen wir ihm nur?« Oklina lächelte. »Daß du dringend seinen Rat benötigst …« »Genau.« Er legte ihr einen Moment lang den Arm um die Schultern. »Und trommle die übrigen Geschwister zusammen!
    Sie müssen für Sicherheit auf dem Burggelände selbst sorgen.«
    Als Alessan in den Hof zurückkehrte, erwartete ihn Norman mit einer ganzen Anzahl von Ruatha-Pächtern. Alessan befahl ihnen, sich mit Kurzschwertern zu bewaffen und jeweils zu zweit die wichtigsten Straßen abzureiten, um die Reisenden zurückzuholen. Wo Überredungskünste nichts halfen, sollten sie Gewalt anwenden. Kurz darauf meldeten sich seine Brüder mehr oder weniger verschlafen zur Stelle. Er gab ihnen den Auftrag, sich ebenfalls Waffen zu besorgen und notfalls die Boten zu unterstützen, in erster Linie aber darauf zu achten, daß niemand mehr Ruatha verließ. Genau in diesem Moment kam Baron Tolocamp in den Hof gestürmt. Er hatte eine streitbare Miene aufgesetzt.
    »Alessan, ist das alles nicht ein wenig übertrieben …?«
    Sein Einwand wurde übertönt vom Dröhnen der Nachrichtentrommeln aus der Burg am Fluß. Alessan erkannte den Code der Heiler, und einen Moment lang weidete er sich an Baron Tolocamps Verwirrung, aber die Schadenfreude verflog, als er den Inhalt der Botschaft voll begriff. Die Umstehenden, die den Trommelcode nicht verstanden, lasen Furcht und Betroffenheit in den Gesichtern der Barone. Trommeln eigneten sich hervorragend zum Übermitteln von Botschaften, dachte Alessan grimmig, nur machten sie eben

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