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Die Drachenreiter von Pern 08 - Nerilkas Abenteuer

Die Drachenreiter von Pern 08 - Nerilkas Abenteuer

Titel: Die Drachenreiter von Pern 08 - Nerilkas Abenteuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey
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Mundwinkel ärgerlich zuckten. »Nalka? Ist das nicht die älteste überlebende Tochter?«
    Onkel Munchaun stieß mich an. »Geh lieber hin, Rill, auch wenn sie deinen Namen nicht richtig kennt. Dein Vater wird sich an dir rächen, wenn du ihn in der Öffentlichkeit lächerlich machst.«
    Ich wußte, daß er recht hatte. Als ich mich erhob, sah ich, wie die Mutter Anella etwas zuflüsterte.
    »Außerdem gibt es sicher einen Harfner auf der Burg, oder? Wir pflegen dem Harfner die Ehre zu erweisen, die ihm gebührt.«
    Casmodian verneigte sich mit einem gequälten Lächeln.
    »Weshalb habt ihr dort unten Platz genommen?« erkundigte sie sich, als Campen und Theskin die Stufen zum Podium erklommen hatten.
    »Verzeihen Sie, Lady Anella, wir dachten, Ihre Familie würde die Plätze beanspruchen«, entgegnete Theskin betont höflich.
    Anella war nicht dumm; sie verstand den Seitenhieb genau, auch wenn sie keine passende Antwort parat hatte. Da übrigens niemand erwähnte, daß sie einige von Baron Tolocamps erwachsene Kinder vergessen hatte, war Peth, Jess und Gabin ein angenehmeres Abendessen beschieden als uns.
    Mutig nahm Casmodian neben Anellas Vater Platz. Ich glaube, die beiden waren die einzigen an unserem Tisch, die zumindest versuchten, ein Gespräch anzuknüpfen. Ich zwang mich, ein paar Bissen zu essen, aber ich weiß nicht mehr, was ich zu mir nahm. Leider hatte ich nun die Muße, an all die Dinge zu denken, die ich nicht gesagt oder getan hatte, solange Mutter lebte. Ich bereute mein trotziges Fernbleiben, als sie mit meinen Schwestern von Burg Fort aufbrach. Und ich kochte vor Wut, daß Anella sich ihre Stellung anmaßte. Deshalb schwor ich mir, daß ich keinen Finger krumm machen würde, um ihr die Rolle als Burgherrin zu erleichtern. Da paßte es gut in mein Konzept, daß sie nicht einmal genau wußte, wie ich hieß. Und wenn ich die Stimmung im Speisesaal richtig einschätzte, dann hatte sie auch von den anderen keine Hilfe zu erwarten. Nicht einmal den kleinen Hinweis, daß Baron Tolocamps älteste Tochter den Namen Nerilka trug.
    Ich trank an diesem Abend mehr Wein als gewohnt - oder vielleicht aß ich auch nur weniger als sonst. Jedenfalls schaffte ich es gerade noch, nach dem Abendessen in die Küche zu schlüpfen und mich zu vergewissern, daß die neue Burgherrin meinen Befehl hinsichtlich der Essensreste nicht rückgängig gemacht hatte. Dann wankte ich in mein Zimmer und fiel in einen tiefen tröstlichen Schlaf.

KAPITEL V
15.3.43
    Die Trommeln weckten mich im Morgengrauen, denn in meiner Weinschwere hatte ich vergessen, mir Stöpsel in die Ohren zu schieben. Ich setzte mich kerzengerade auf, als ich die Botschaft vernahm: Zwölf Drachengeschwader hatten auf Igen erfolgreich einen Fädeneinfall bekämpft.
    Wie konnten zwölf Geschwader in die Lüfte aufgestiegen sein, wenn die Hälfte der Drachenreiter an der Seuche erkrankt waren und der Weyr bereits die ersten Todesfälle gemeldet hatte? Wenn die Botschaften der letzten Tage stimmten, dann besaß Igen im Moment höchstens neun Geschwader - und weshalb hätte jemand die Dinge noch schrecklicher darstellen sollen, als sie ohnehin waren?
    Ich stand auf und zog mich an. Als ich in die Küchengewölbe hinunterkam, brauten die Mägde gerade den ersten Kessel Klah. Der aromatische Duft belebte mich, und ich trank einen Becher des ersten, besonders kräftigen Suds, um meine Trauer und Verzweiflung zu verscheuchen. Als ich gerade den Haferbrei für das Frühstück anrührte, erschien Felim. Seine Miene heiterte sich auf, als er mich sah, doch gleich darauf runzelte er wieder gramvoll die Stirn.
    »Ich mußte ganze Körbe mit Essensresten zum Lager schicken, Lady Nerilka. War die Abendmahlzeit nicht nach Ihrem Geschmack?«
    »Wir hatten nach den Ereignissen des Tages kaum Appetit, Felim. Dich trifft daran keine Schuld.«
    »Sie beschwerte sich über die geringe Auswahl an Süßspeisen«, berichtete er gekränkt. »Weiß sie überhaupt, was sie da verlangt? Ich kann doch nicht zwischen Mittag und Abend die Speisepläne einer ganzen Siebenspanne ändern!«
    Ich versuchte ihn zu besänftigen. Das geschah aus reiner Gewohnheit; ich hatte nicht die geringste Lust, Anella in seinen Augen reinzuwaschen. Ein verärgerter Koch konnte in einer Burg von der Größe Forts durchaus zu einem echten Problem werden. Sollte Anella ruhig aus ihren Fehlern lernen und erfahren, wie schwer die Pflichten einer Burgherrin waren.
    Erst in diesem Moment begriff ich die volle

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