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Die Drachenreiter von Pern 09 - Drachendämmerung

Die Drachenreiter von Pern 09 - Drachendämmerung

Titel: Die Drachenreiter von Pern 09 - Drachendämmerung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey
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Flüge können wir machen. Und dann… Kenjo unterbrach diesen Gedanken. Schließlich würde es noch viele Jahre lang Atmosphärenflugzeuge geben. Bei vorsichtigem Wiederaufladen hielten sich Energiezellen über Jahrzehnte. Und wenn er die richtigen Teile organisieren konnte… Er würde noch lange nicht am Boden festsitzen.
    Er las schnell die Höhe ab, schaute auf den Kompaß, trimmte die Landeklappen, führte eine Geschwindigkeitsberechnung durch und blinzelte nach vorn, wo nun die Küstenlinie deutlich in Sicht kam. Seine Bildschirme sagten ihm, daß die anderen Fähren im vorgeschriebenen Sicherheitsabstand folgten. Die Fähre Eujisan mit Kenjo am Steuer und Admiral Benden sowie Gouverneurin Boll an Bord sollte als erste auf Pern landen.
    Die Fähre raste nun über den östlichen Ozean, ihr Schatten schoß vor ihr über das Wasser, unter ihr zogen die kleinen Inselchen und die größeren Landmassen des Archipels vorbei, das sich vom Landeplatz aus nach Nordosten erstreckte. Als Kenjo einen herrlichen Schichtvulkan aus dem Wasser aufragen sah, hätte er sich beinahe ablenken lassen: die Ähnlichkeit mit dem berühmten Fujiyama war unglaublich. Dieser Berg war sicher ein gutes Omen.
    Kenjo konnte schon die kochende Brandung am Fuß des felsigen Vorgebirges erkennen, der Landeplatz war nicht mehr weit.
    »Bremsraketen, zwei Sekunden Schub«, sagte er und war froh, daß seine Stimme fest und ruhig klang, fast gelangweilt. Jiro bestätigte, und ein leichter Ruck durchlief die Fähre, als die Vorwärtsbewegung durch die Bremsraketen verringert wurde. Kenjo zog die Nase der Maschine hoch, um noch etwas mehr an Eigengeschwindigkeit zu verlieren. »Fahrwerk ausfahren.«
    Jiro nickte. Kenjo hielt die Hand über den Schalter für die Bremsraketen, falls das Fahrwerk sich nicht lösen sollte, aber da leuchteten schon die grünen Lichter auf, und er spürte, wie sich der Wind in den großen Rädern fing, als sie einrasteten. Die Fluggeschwindigkeit war noch etwas zu hoch zum Landen. Das gewaltige Feld erschien unter ihnen, ein Feld, das wogte wie das Meer.
    Kenjo kämpfte die aufsteigende Panik nieder. Er überprüfte den Luftwiderstand und die Windgeschwindigkeit und zündete gezwungenermaßen wenn auch ungern, noch einmal kurz die Bremsraketen. Dann zog er die Fähre nochmals ein wenig hoch und setzte sie auf der Oberfläche von Pern ab.
    Sobald die großen Räder den Boden berührten, holperten sie ein wenig auf dem unebenen Boden. Vorsichtig abbremsend, die Wirkung der Landeklappen voll nutzend, beschrieb Kenjo einen weiten Kreis, bis die Fähre in die Richtung schaute, aus der sie eben gekommen war, und schließlich ausrollte.
    Er gestattete sich ein zufriedenes Lächeln, dann wandte er die Aufmerksamkeit wieder dem Armaturenbrett zu, um die Checkliste für die Landung durchzugehen. Als er den Treibstoffverbrauch feststellte, knurrte er erfreut über seine Sparsamkeit. Einige Liter unterhalb der Vorgabe.
    »Gute Landung, Kenjo! Jiro! Mein Kompliment!« rief der Admiral. Kenjo beschloß, ihm das begeisterte Schulterklopfen zu verzeihen. Dann schraken er und Jiro plötzlich zusammen, unerwartete Geräusche waren zu hören: Metallriegel schnappten auf, mit einem Rauschen entwich ein Luftschwall.
    Erschrocken drehte sich Kenjo um, gerade rechtzeitig, um zu sehen, wie der Admiral und die Gouverneurin durch den Notausstieg der Kabine verschwanden. Entsetzt warf Kenjo einen Blick auf sein Armaturenbrett, überzeugt, daß irgendein Notfall eingetreten sein mußte, aber nur das rote Bremslicht leuchtete. Durch die offene Luke drang der Geruch nach verbranntem Gras, Öl und Raketentreibstoff zu den beiden Piloten. Gleichzeitig vernahmen sie die Schreie aus dem Fahrgastraum - Freudenschreie. Ein Blick auf die Schirme zeigte Kenjo, daß die Passagiere dabei waren, ihre Sicherheitsgurte zu lösen. Einige waren aufgestanden, streckten zaghaft Arme und Beine und schwatzten in freudiger Erregung, weil sie gleich den Boden ihrer neuen Heimat betreten würden. Aber warum hatten der Admiral und die Gouverneurin die Fähre so rasch verlassen - noch dazu durch den Notausstieg, anstatt durch den Hauptausgang.
    Jiro sah ihn fragend an. Kenjo konnte nur die Schultern heben. Als dann der Jubel verstummte und nur gelegentlich noch nervöses Geflüster zu hören war, wurde Kenjo klar, daß es seine Aufgabe als Pilot war, die Initiative zu ergreifen. Er aktivierte den Entriegelungsmechanismus des Frachtraums, schaltete die Sensoren auf

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