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Die Drachenreiter von Pern 09 - Drachendämmerung

Die Drachenreiter von Pern 09 - Drachendämmerung

Titel: Die Drachenreiter von Pern 09 - Drachendämmerung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey
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Nabol trat ein. »Sind deine Zimmergenossen weg?«
    ***
    Kenjenjo Fusaiyuki erstarrte, als die Fähre mit einem Zittern die Atmosphäre berührte. Der Admiral, der zwischen Kenjo und seinem Kopiloten Jiro Akamoto saß, beugte sich aufgeregt nach vorn, soweit es sein Sicherheitsgurt zuließ, und lächelte erwartungsvoll. Auch Kenjo gestattete sich ein Lächeln, doch dann wurde sein Gesicht wieder ausdruckslos. Alles ging viel zu glatt.
    Mit der Checkliste beim Countdown hatte es keine Probleme gegeben. Obwohl die Fähre Eujisan fünfzehn Jahre lang stillgelegen hatte, ließ sie sich einwandfrei steuern. Der Eintrittswinkel war ausgezeichnet, und sie würden voraussichtlich an einer Stelle, die, nach den Sondendaten zu urteilen, so eben war, wie ein natürliches Plateau nur sein konnte, eine perfekte Landung hinlegen.
    Kenjo hatte sich immer über unvorhergesehene Schwierigkeiten den Kopf zerbrochen, eine Angewohnheit, die ihn zum besten Frachterpiloten in der Flotte des Cygnus-Sektors gemacht hatte. Trotzdem waren die wenigen Notfälle, mit denen er konfrontiert wurde, niemals vorhersehbar gewesen, und er hatte nur überlebt, weil er eben stets mit Pannen rechnete und auf alles gefaßt gewesen war.
    Diese Landung war jedoch anders. Abgesehen von den längst verstorbenen Mitgliedern des Erkundungs- und Vermessungsteams hatte noch niemand einen Fuß auf Pern gesetzt. Und nach Kenjos Einschätzung hatte sich auch das EV-Team nicht lange genug dort aufgehalten, um eine eingehende Analyse vorzunehmen.
    Neben ihm las Jiro leise murmelnd beruhigende Daten von seinen Instrumenten ab, und dann spürten beide Piloten den Widerstand, als die Fähre in die tieferen Atmosphäreschichten vorstieß. Kenjo umklammerte das Steuer mit den Fingern, stemmte die Füße ein und drückte sich tief in seinen Sessel, um festen Halt zu haben. Er wünschte, der Admiral würde sich zurücklehnen - es störte ihn, wenn er in einem solchen Augenblick den Atem eines anderen im Nacken spürte. Wie hatte es der Mann nur geschafft, den Sicherheitsgurt so weit nach vorn zu ziehen?
    Die Außenhaut der Fähre heizte sich auf, aber die Innentemperatur blieb unverändert. Kenjo warf einen schnellen Blick auf den kleinen Bildschirm. Seine Passagiere hielten sich gut, und das festgeschnallte Frachtgut war nicht verrutscht. Seine Augen schnellten von einer Anzeige zur nächsten, überprüften die Leistung und den Zustand seiner Maschine. Die Vibration wurde heftiger, aber das war nicht anders zu erwarten. Hatte er nicht die schützenden Gase von hundert Welten auf genau die gleiche Weise durchstoßen, sich wie ein Brieföffner unter die Klappe eines Briefumschlags geschoben, wie ein Mann in den Körper seiner Geliebten?
    Sie befanden sich jetzt über der Nachtseite des Planeten - ein Mond tauchte die dunkle Landmasse in strahlend helles Licht und rasten auf den Tag über dem gewaltigen Oze an von Pern zu. Er überprüfte die Höhe der Fähre. Sie lagen genau auf Kurs. Die erste Landung auf Pern konnte einfach nicht perfekt sein. Irgend etwas mußte schiefgehen, sonst war sein Glaube an die Wahrscheinlichkeit zerstört. Kenjo suchte das Armaturenbrett nach verräterischen roten Lichtern, nach einem gelben Blinken ab, das eine Störung anzeigte. Doch die Fähre setzte ihren schrägen Sturzflug fort, während Kenjo der Angstschweiß über den Rücken lief und ihm unter dem Helm in dicken Tropfen auf der Stirn stand.
    Jiro wirkte äußerlich ruhig, aber dann kaute er nervös an der Unterlippe. Als Kenjo das sah, wandte er den Kopf ab, um sich ja nicht anmerken zu lassen, wie sehr es ihn befriedigte, daß auch sein Kopilot unter der Anspannung litt. Die Atemzüge von Admiral Benden wurden schneller.
    Würde die Freude den alten Mann neben ihm töten? Kenjo erschrak zutiefst. Vielleicht war es das. Die Fähre würde sicher landen, aber Admiral Benden würde tot sein, wenn sie das Land der Verheißung erreichten. Ja, das würde die Panne bei dieser Reise sein.
    Menschliche Schwäche, kein Maschinenversagen.
    Während Kenjo in Gedanken die vielfältigen Folgen dieser Katastrophe durchspielte, verringerte sich die Reibung auf der Außenhaut, die Fähre unterschritt die Schallgeschwindigk eit. Die Temperatur der Hülle war in Ordnung, die Fähre reagierte gut auf das Ruder, und sie befanden sich in der richtigen Höhe und sanken wie geplant.
    Denk daran, Kenjo, beim Bremsen so wenig Treibstoff zu verbrauchen wie nur möglich! Je mehr Treibstoff wir sparen, desto mehr

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