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Die Drachenreiter von Pern 09 - Drachendämmerung

Die Drachenreiter von Pern 09 - Drachendämmerung

Titel: Die Drachenreiter von Pern 09 - Drachendämmerung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey
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traue meinen Augen nicht«, flüsterte Pol starr vor Staunen. »Sie teleportieren in Scharen, fast in Formation. Die Telekinese wurde also ursprünglich als Überlebenstechnik entwickelt. Hmm.«
    Der gräßliche Regen war weiter vorgerückt, hinter ihm breitete sich seine schreckliche Fracht immer weiter aus, und nun fielen die Fäden auf Pols sauber gepflastertes Patio und näherten sich unaufhaltsam dem Haus.
    »Dem Stein können sie nichts anhaben«, bemerkte Pol mit wissenschaftlichem Interesse. »Hoffentlich schützt uns das Silikonplastikdach ebenso gut.«
    »Die Zwergdrachen haben noch mehr bisher unentdeckte Fähigkeiten«, bemerkte Bay stolz und deutete aus dem Fenster.
    Draußen schossen die Zwergdrachen auf und ab und spien Feuer, um die angreifende Lebensform einzuäschern, ehe sie das Haus erreichte.
    »Ich wäre ruhiger, wenn ich wüßte, daß diese Dinger keine Chance haben«, wiederholte Pol mit leicht zitternder Stimme und blickte zu dem durchscheinenden Dach auf. Etwas traf auf den Belag und rutschte ab. Pol zuckte erschrocken zusammen und duckte sich instinktiv, noch ein Aufprall, und dann sah er kurze Feuerstöße über das dunkle Material fegen.
    »Immerhin ein Trost«, sagte er und richtete sich erleichtert auf.
    »Aber sie sind so lange auf das Dach gefallen, bis die Zwergdrachen, der Himmel möge es ihnen vergelten, sie in Flammen aufgehen ließen.« Bay spähte aus dem Fenster zu Betty Musgrave-Blakes Haus hinüber. »Bei meiner Seele! Sieh dir das an!«
    Das Haus war von Feuerwirbeln und Flammengarben wie von einem Schirm umgeben, ein ganzer Schwarm von Zwergdrachen sorgte dafür, daß kein einziges Stück des unheimlichen Regens das Haus einer in Wehen liegenden Frau erreichte.
    Pol war geistesgegenwärtig genug, sich aus dem Durcheinander auf einem Regal sein Fernglas zu holen und es auf die Felder und die Veterinärschuppen zu richten. »Ob sie wohl auch unsere Tiere beschützen? Es sind zu viele, um sie alle in Sicherheit zu bringen, aber in dieser Gegend scheinen sich Massen von Zwergdrachen aufzuhalten.«
    Zutiefst besorgt um die Sicherheit der Tiere, die sie schließlich mit geschaffen hatten, beobachteten sie abwechselnd das Gebiet um die Schuppen. Plötzlich ließ Bay das Fernglas sinken; ein Schauder durchlief sie, und sie übergab es wortlos an Pol. Der Anblick einer ausgewachsenen Kuh, die sich innerhalb weniger Augenblicke in einen versengten, von Massen sich windender Lebewesen bedeckten Kadaver verwandelte, hatte sie zutiefst erschüttert. Pol stellte das Glas schärfer, dann stöhnte er in hilfloser Verzweiflung auf und setzte es ab.
    »Eine Pest. Gefräßig. Unersättlich. Offenbar verschlingen sie alles, was organisch ist«, murmelte er. Dann holte er tief Luft und hob entschlossen das Glas wieder an die Augen. »Leider machen sie offenbar auch vor Plastik auf Kohlenstoffbasis nicht halt, den Spuren auf den Dächern der Hütten nach zu schließen, die wir als erste aufgestellt haben.«
    »Du meine Güte. Das ist ja entsetzlich. Könnte es sich um ein regional begrenztes Phänomen handeln?« fragte Bay mit immer noch zitternder Stimme. »Auf den bewachsenen Flächen gab es diese merkwürdigen Kreise, die im ursprünglichen EV-Fax…« Sie wandte sich vom Fenster ab, setzte sich wieder vor ihr Terminal, machte den Schirm frei und rief verschiedene Dateien auf.
    »Hoffentlich ist niemand so verrückt und geht hinaus, um die letzten paar Kühe und Schafe zu retten«, sagte Pol mit gepreßter Stimme. »Und hoffentlich sind wenigstens alle Pferde in Sicherheit. Die neue Züchtung ist zu vielversprechend, als daß wir sie verlieren dürften, ganz gleich, wie grauenvoll die Katastrophe ist.«
    Mit einiger Verspätung begann die Alarmsirene auf dem Wetterbeobachtungsturm zu heulen.
    »Na, damit bleibst du aber hinter den Ereignissen zurück, alter Junge«, sagte Pol und richtete das Glas auf den Turm. Er konnte Ongola erkennen, der sich einen Lappen gegen die Wange drückte. Der Schlitten, der gestartet war, um das Gewitter zu untersuchen, parkte dicht am Turmeingang, und Pol vermutete, daß Ongola direkt aus der Kanzel zur Tür gesprungen war.
    »Nein, der Schall trägt und schaltet die Zwischenstationen ein«, erklärte Bay zerstreut, während ihre Finger über die Tasten flogen.
    »Ach ja, das hatte ich vergessen. Heute morgen sind nämlich eine ganze Menge Leute auf die Jagd gegangen.«
    Bays flinke Finger stockten, und sie drehte sich langsam zu Pol um. Ihr Gesicht war

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