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Die Drachenreiter von Pern 09 - Drachendämmerung

Die Drachenreiter von Pern 09 - Drachendämmerung

Titel: Die Drachenreiter von Pern 09 - Drachendämmerung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey
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interessante Veränderungen. Ongola bat ihn, so viele Leute freizustellen, wie er entbehren konnte, denn er wollte gar nicht darüber nachdenken, was mit den Heimstätten geschehen war, die auf dem Weg des verheerenden Fädenfalls lagen.
    Bonneau rief vom Drake-See aus an, wo es noch Nacht und der Himmel klar war. Er erbot sich ebenfalls, ein Kontingent von Helfern zu schicken.
    Aus Karachi Camp teilte Sallah Telgar-Andiyar mit, Hilfe sei bereits unterwegs. Wie verbreitet der Regen eigentlich sei, wollte sie wissen.
    Ongola fertigte alle diese Anrufe kurz ab, als sich die erste der nähergelegenen Siedlungen meldete.
    »Wenn die Zwergdrachen nicht gewesen wären«, sagte Aisling Hempenstahl von Bordeaux, »wären wir alle bei lebendigem Leib aufgefressen worden.« Sie schluckte hörbar. »Weit und breit ist kein Hälmchen Grün zu sehen, und wir haben kein Stück Vieh mehr, bis auf die Kuh, die die Zwergdrachen in den Fluß getrieben haben, und sie sieht schaurig aus.«
    »Irgendwelche Verletzungen?«
    »Damit komme ich schon zurecht, aber wir sind etwas knapp an frischen Nahrungsmitteln. Ach, und Kwan möchte wissen, ob ihr ihn in Landing braucht?«
    »Ich würde sagen, ja, wir brauchen ihn dringend«, antwortete Ongola mit bewegter Stimme. Danach bemühte er sich erneut, die Du Vieux, die Radelins, die Grant, van Toorns, die Ciottis und die Holstroms zu erreichen. »Versuchen Sie es weiter, Jacob.« Er reichte Jacob Chernoff, der mit drei jungen Lehrlingen gekommen war, um ihm zu helfen, die Liste. »Kurt, Heinrich, ihr versucht es mit den Nummern am Fluß, Calusa, Cambridge und Wien.« Ongola rief Lilienkamp im Magazin an. »Joel, wie viele haben sich heute zur Jagd abgemeldet?«
    »Zu viele, Ongola, zu viele.« Der sonst so abgebrühte Joel weinte.
    »Ihre Söhne auch?«
    Die Antwort war nur ein Flüstern. »Ja.«
    »Tut mir leid, das zu hören, Joel. Wir haben Suchaktionen organisiert. Und die Jungen haben Zwergdrachen.«
    »Sicher, aber Sie wissen doch, wie viele nötig waren, um Landing zu schützen!« Joels Stimme wurde schrill.
    »Sir.« Kurt zog ungeduldig an Ongolas nacktem Ellbogen. »Einer von den Schlitten…«
    »Ich melde mich wieder, Joel.« Ongola nahm den Anruf entgegen. »Ja?«
    »Was kann man machen, um das Zeug zu vernichten, Ongola?« Als Ongola Ziv Marchanes qualvollen Schrei hörte, durchführen ihn Entsetzen und Wut wie Messerstiche.
    »Kauterisieren, Ziv. Wer ist es?«
    »Das, was vom jungen Joel Lilienkamp noch übrig ist.«
    »Schlimm?«
    »Sehr schlimm.«
    Ongola schwieg und schloß einen Moment lang fest die Augen. Er mußte an die beiden Schafe denken. »Dann geben Sie ihm den Gnadenschuß!«
    Ziv unterbrach die Verbindung, und Ongola starrte wie gelähmt die Konsole an. Er hatte so etwas schon mehrmals getan, zu oft, vor allem im Krieg gegen die Nathi, wenn sein Zerstörer einen Treffer abbekommen hatte und seine Männer in Stücke gerissen worden waren. Bei Kämpfen zu Land war es allgemein üblich. Man überließ niemals einen Verwundeten der Gnade der Nathi. Gnade, ja, es war gnädig, so zu handeln, aber Ongola hatte nicht geglaubt, daß es noch einmal nötig sein würde.
    Paul Bendens kräftige Stimme durchbrach seine qualvolle Trance. »Was, zum Teufel, ist eigentlich los, Ongola?«
    »Verdammt, Admiral, ich wollte, ich wüßte es.« Ongola schüttelte den Kopf, dann lieferte er einen genauen Bericht der Ereignisse und verlas eine Liste der bekannten und mutmaßlichen Opfer.
    »Ich komme sofort.« Paul hatte für sein Anwesen ein Gelände auf den Höhen über der Deltamündung des Boca-Flusses gewählt. Dort würde bald der Tag anbrechen. »Ich sehe auch auf den Besitzungen nach dem Rechten, die auf meinem Weg liegen.«
    »Pol und Kitti hätten gern Proben von dem Zeug in der Luft wenn es einigermaßen gefahrlos möglich ist. Es brennt Löcher durch dünnes Material, also verwenden Sie unbedingt Behälter aus dickem Metall oder Siliplex. Von dem, was unsere Felder kahlgefressen hat, haben wir genug. Ich habe alle großen Schlitten losgeschickt, um diesen dreimal verfluchten Niederschlag zu verfolgen. Kenjo kommt mit seinem hochfrisierten Flitzer von Honshu. Das Zeug ist einfach aus dem Nichts aufgetaucht, Paul, aus dem Nichts!«
    »Wurde von keinem Gerät registriert? Nein? Gut, wir werden alles nachprüfen.«
    Die ruhige Zuversicht in Paul Bendens Stimme wirkte ansteckend auf Ongola. Diesen Tonfall hatte er während der ganzen Cygnus-Schlacht gehört, und auch jetzt flößte er

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