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Die Drachenreiter von Pern 10 - Der Renegaten von Pern

Die Drachenreiter von Pern 10 - Der Renegaten von Pern

Titel: Die Drachenreiter von Pern 10 - Der Renegaten von Pern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey
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mich in meine Hängematte zurück und warte, bis der Nachmittagsregen Kühlung bringt. Nur Verrückte rennen in dieser Hitze herum!« murrte er schon im Gehen.
    »Also, Jancis«, begann Piemur und wischte sich mit seinem Kittel die Stirn ab.
    »Nur ansehen, das kann doch nicht so lange dauern!« sagte sie mit einem sehnsüchtigen Blick auf die leeren Schaukelstühle und die Kinderschaukel auf der Veranda. Dann ging sie über den sauber mit Muscheln eingefaßten Pfad auf die anderen Gebäude zu, und Piemur folgte ihr leise fluchend. »Sind die jetzt alle bewohnt?« fragte sie auf halbem Wege zum Lagerhaus.
    »Soviel ich weiß«, antwortete er mürrisch. Er wußte, daß sie ihn nur neckte und daß er eigentlich gar nicht darauf reagieren sollte. Doch dann fragte er sich, warum sie das tat. Bisher hatte er den Eindruck gehabt, sie finde ihn sympathisch und arbeite gern mit ihm zusammen. Warum gab sie sich jetzt so launisch? War das vielleicht ein Charakterfehler?
    »Jayge und Ara haben ein paar Verwandte aus dem Norden hergeholt«, fuhr er fort, um seinen Pessimismus zu überspielen. »Dann hat Menolly ihren Bruder Alemi als Fischermeister empfohlen, und jetzt hat sich auch noch ein Glasmeister angesiedelt, weil es hier einige Stellen mit ganz feinem, weißen Sand gibt. So wurde der alte Paradiesflußbesitz allmählich instandgesetzt und bewohnbar gemacht. Da sind wir!«
    In dem hohen Raum war es kühl, die Lüftungsschlitze unter der Decke sorgten für eine leichte Brise. In einer Ecke stand immer noch ein ordentlicher Stapel aus Kisten und Kartons, viele andere hatte man jedoch verwendet und dicht beim Eingang aufgeschichtet. Jancis brummte mißbilligend.
    »Warum soll man sie nicht benützen?« fragte Piemur.
    »Sie waren nicht voll, und sie waren alles, was Jayge und Ara hatten, als sie an Land geschwemmt wurden.
    Außerdem wären unsere Vorfahren gewiß froh darüber, daß sie wieder Verwendung gefunden haben.«
    »Heutzutage wissen so viele Leute ganz genau, worüber die Vorfahren froh wären«, spottete Jancis.
    »Einschließlich deines Großvaters«, erinnerte sie Piemur.
    »Du hattest nichts dagegen, als er mit der Platte den Spalt abdeckte.«
    Sie bedachte ihn mit einem vernichtenden Blick.
    »Meister Fandarel hatte seine Gründe.«
    »Jayge und Ara auch. Warum sollte man auf nützliche Dinge verzichten?« fragte Piemur. »Wenn sie Fundstücke enthalten, ist es etwas anderes - aber sonst sind sie nur brauchbar, effektiv.« Die Anspielung klang eher pikiert als humorvoll. »Die Sachen werden weder entweiht noch mißbraucht. Es sind schließlich keine Heiligtümer. Und haltbar sind sie auf jeden Fall.«
    »Bist du etwa der Meinung, wir sollten die Hemden, die Stiefel und die anderen Dinge in der Höhle tragen ?« fauchte ihn Jancis mit blitzenden Augen und streitbar vorgerecktem Kinn an.
    »Wenn sie passen, warum nicht?«
    »Weil das - weil das ein Frevel ist, darum!«
    »Ein Frevel? Wenn man ein Hemd anzieht, weil es ein Hemd ist, dazu bestimmt, die Blöße zu bedecken, oder Stiefel, weil sie Stiefel sind und zum Laufen gemacht wurden? Das begreife ich nicht.«
    »Es ist ein krasser Mißbrauch von historischen Überresten.«
    »Außer dieser Platte verwendet Meister Fandarel auch einige von den Bohrern - der härteste Stahl, den er je gesehen hat.«
    »Großvater vergeudet sie nicht!«
    »Hier wird auch nichts vergeudet.«
    Gereizt hob Piemur die Arme und ließ sie wieder fallen.
    »Nun lies schon die verdammten Etiketten. Dazu bist du doch hergekommen. Ich gehe ins Haus zurück. Jayge hat ganz recht. Bei manchen Leuten greift die Hitze den Verstand an.«
    Farli begleitete ihn und bombardierte ihn mit einem Schwall von Fragen, die er ihr selbst dann nicht hätte beantworten können, wenn er sie verstanden hätte. Als er die breite Veranda erreichte, goß er sich aus dem irdenen Krug in der schattigen Ecke mehrere Becher kühles Wasser ein. Dann spannte er eine der Hängematten auf, legte sich hinein und grübelte, warum er eigentlich mit Jancis gestritten hatte.
    Aufgeregtes Hundegebell riß ihn aus seinem leichten Schlaf. Dann stieß Farli laut quiekend herab und zupfte nachdrücklich an seinem ärmellosen Hemd.
    »Hm? Was'n los? Langsam, Farli, das kratzt!« Aber sie war völlig verstört und ließ sich nicht abweisen. Piemur blinzelte sich den Schlaf aus den Augen und wollte mit einem unbeholfenen Satz aus der Hängematte springen, doch die drehte sich unter ihm weg, und er plumpste peinlich laut auf den

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