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Die Drachenreiter von Pern 10 - Der Renegaten von Pern

Die Drachenreiter von Pern 10 - Der Renegaten von Pern

Titel: Die Drachenreiter von Pern 10 - Der Renegaten von Pern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey
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Gürtel nicht fassen konnte.
    »Das wollen sie sicher, aber da man im Benden-Weyr momentan gegen Fäden kämpft, kommt Heth noch nicht durch.«
    »Dann rufe doch deinen eigenen Weyr zu Hilfe!«
    K'van sah ihn lange und nachdenklich an. »Du weißt, daß ich das nicht kann, Jayge.«
    »Das verstehe ich nicht, K'van. Ich dachte, du seist unser Freund, und jetzt, wo wir dich wirklich brauchen…«
    »Ich habe schon mehr getan, als ich eigentlich dürfte.« K'van bückte sich, um Temma loszuschneiden. Seine Stimme klang leicht gereizt.
    Jayge hatte keine Gelegenheit, mit ihm zu diskutieren, denn in diesem Augenblick kam Ara die Treppe heruntergelaufen und warf sich in seine Arme. Der Branntweinschlauch schlug ihm gegen die schmerzenden Rippen. Seine Umarmung fiel recht flüchtig aus, denn er war noch immer wütend über K'vans Weigerung, weitere Hilfe zu leisten. Dann sah er Jancis, die Janara auf dem Arm trug, während Readis sich an ihren Rock klammerte, und nun mußte er auch noch die Kinder beruhigen.
    »Eine gute Idee, die Hunde freizulassen, Jancis«, sagte er mit dankbarem Blick.
    »Kam mir einfach logisch vor«, wehrte sie achselzuckend ab. Sie stellte Janara auf den Boden und kniete neben Piemur nieder, der unter seiner tiefen Sonnenbräune sehr blaß war.
    »Ein schreckliches Weib! Ist das nicht die Banditin, die Telgar und Lemos so verzweifelt gesucht haben? Trinken Sie, Jayge, und dann geben Sie mir bitte den Weinschlauch. Piemurs Gesichtsfarbe gefällt mir nicht.«
    Jayge nahm einen tiefen Schluck und stellte fest, daß das scharfe Getränk sich als ausgezeichnetes Stärkungsmittel erwies.
    »Temma könnte auch etwas vertragen«, sagte K'van und half der benommenen Frau zum Sitzen hoch. Aramina rieb ihr sanft die entzündeten, geschwollenen Handgelenke und Knöchel. Die beiden Kinder standen immer noch unter Schock, sie drängten sich dicht aneinander und beobachteten die Erwachsenen mit großen Augen.
    »Du solltest Swacky befreien, Jayge«, schlug K'van vor und durchschnitt Nazers Fesseln, ohne den wütenden Blick zu beachten, den Jayge ihm zuwarf.
    »Wenn du wenigstens ein Geschwader rufen würdest, K'van, oder ein paar zusätzliche Reiter…«
    »So gern ich das täte, ich darf den Weyr nicht in Verruf bringen, nicht ohne Bendens Erlaubnis«, sagte K'van ruhig. »Man könnte es als direkte Einmischung in die Verwaltung eines Besitzes auslegen. Du mußt dich selbst gegen Thella wehren.«
    »Er hat recht, Jayge«, sagte Jancis, während sie mit energischen Bewegungen Piemurs blutunterlaufene Arme und Handgelenke massierte.
    »Aber du…«
    »Heth hat Aramina gehört und mich sofort aus dem Weyr gescheucht, obwohl ich außer meinen Hosen nichts anhatte.« K'van schauderte unwillkürlich. »Wir kamen direkt über ihr aus dem Dazwischen. Mir blieb kaum etwas anders übrig, als sie aus diesem Baum zu holen.« Er stieß gereizt den Atem aus. »Schon deshalb werde ich noch einiges zu hören bekommen, aber Heth hat nicht lange gefragt. Vielleicht akzeptiert F'lar diese Begründung: ein Reiter kann sich nur selten gegen seinen Drachen durchsetzen.«
    »Aber du mußtest doch Aramina und meine Kinder retten!«
    »Das habe ich auch getan!« K'van war mit seiner Geduld allmählich am Ende und sah den erbosten Grundbesitzer finster an. »Und ich würde es wieder tun, selbst wenn mir die Umstände vorher bekannt wären.
    Alles andere, mein Freund, ist nun deine Sache. Ich muß noch etwa zwei Stunden warten, bis ich mit den Weyrführern von Benden in Verbindung treten kann, und ich glaube nicht, daß Thella so lange in deinem Obstgarten herumstöbern wird. Gib mir den Weinschlauch. Swacky sieht so aus, als brauche er einen großen Schluck.«
    »Wir sind fünf.« Jayge schluckte seinen Zorn über den Bronzereiter hinunter und ging daran, einen Verteidigungsplan aufzustellen.
    »Sieben«, erklärte Jancis entschieden.
    »Ich weiß nicht, wie viele Leute Thella mitgebracht hat.«
    »Nun, ein paar hat sie schon verloren.« Jancis deutete auf die fünf Gestalten, die auf einer Seite der Veranda aufgereiht lagen.
    »Sechs sind auf uns losgegangen«, sagte Temma heiser und schüttelte ihre Hände, um das Blut schneller fließen zu lassen. »Ich habe ein paar ordentliche Hiebe gelandet, und ich weiß, daß Nazer einem das Messer in die Brust gestoßen hat.«
    »Mich haben drei angegriffen, und einen habe ich erwischt, aber ich glaube nicht, daß er tot ist«, sagte Swacky.
    »Haben sie alle Hunde umgebracht, Ara?« fragte Jayge.

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