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Die Drachenreiter von Pern 10 - Der Renegaten von Pern

Die Drachenreiter von Pern 10 - Der Renegaten von Pern

Titel: Die Drachenreiter von Pern 10 - Der Renegaten von Pern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey
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Dolch.
    K'van reichte ihm feierlich seine eigene Klinge.
    »Jetzt sind sie auf dem Weg zu den Fellisbäumen.«
    Swacky horchte mit schiefgelegtem Kopf auf das Knacken im Unterholz. »Wir können ihnen nachschleichen und einen nach dem anderen erledigen.« Grinsend ließ er die Muskeln seines Schwertarms spielen.
    Jayge hielt Araminas Hände fest, als sie einen Fischspeer aufheben wollte. »O nein, mein Schatz. Du wirst mit unseren Kindern so weit von hier weggehen wie nur möglich. Hast du mich verstanden? Wir haben keine Zeit für lange Diskussionen. Du gehst.«
    »Und Heth und ich sorgen dafür«, mischte K'van sich unversehens ein und griff nach Araminas Arm.
    »Wenigstens das kann ich tun.«
    Sie zögerte für einen Moment, ließ die Schultern hängen und gab sich geschlagen. »Aber laß sie nicht noch einmal entwischen, Jayge. Ich möchte so etwas nie mehr erleben!«
    Piemur schickte Farli mit der Botschaft zu Alemi.
    Swacky stärkte sich mit einem weiteren Schluck aus dem Weinschlauch, legte sich die Fischspeere auf die Schultern und sah Jayge erwartungsvoll an.
    Alle Bewohner der Paradiesflußbesitzung waren nun mit den verschiedensten Waffen versehen, ihre Haltung drückte Entschlossenheit aus. Unter V'lines besorgtem Blick trotteten sie nach Osten, vorbei am Unterholz am Rand der Siedlung.
    Der Baum, in dem Aramina und Jancis mit den beiden Kindern Zuflucht gefunden hatten, stand etwa in der Mitte der Gruppe, die Thella im Moment durchsuchte.
    Die alten Fellisbäume mit den dicken Stämmen, die drei Männer nicht umfassen konnten, und den dicht belaubten Ästen bildeten einen großen, düsteren Park.
    Ihre Luftwurzeln verschlangen sich zu komplizierten Mustern und hielten auch den letzten Sonnenstrahl ab, der das üppige Blattwerk zu durchdringen suchte. Der Boden war mit einer weichen Schicht aus vermoderten Blättern bedeckt, so daß Jayge und seine Gefährten lautlos aus dem Schatten eines mächtigen Stammes zum nächsten huschen konnten.
    »He, da drüben haben sich die Äste bewegt«, rief eine Stimme. »Dort!«
    Jayge fluchte leise. Hoffentlich würden die Hunde erst hervorbrechen, wenn er und die anderen nahe genug heran waren, um sich die Ablenkung zunutze machen zu können. Thellas Männer - er zählte elf, nein, fünfzehn - näherten sich dem Baum von allen Seiten.
    Dann stolzierte Thella nach vorne. Sogar im Dämmerlicht erkannte Jayge, wie sehr sich die Frau, die ihm und Aramina so viel Schmerz und Leid zugefügt hatte, seit der ersten Begegnung auf dem Karawanenpfad verändert hatte. Sie war zwar besser gekleidet, aber ebenso ausgemergelt wie ihre abgerissenen Helfershelfer, und das kurzgeschorene Haar umrahmte ein von Pockennarben und Entbehrungen entstelltes Gesicht.
    »Aramina!« rief sie einschmeichelnd und spähte in die Äste hinauf. »Wir wissen, daß du dort oben bist.
    Dein Mann und alle deine Freunde sind gefesselt und ohne Bewußtsein. Diesmal« - Thellas heiseres Lachen klang hämisch »stehen keine Drachen bereit, um dir zu helfen.«
    Jayge schob sich näher heran und wog den Speer in der Hand. Er hatte sich einen bulligen Mann als Ziel gewählt, war aber für einen tödlichen Wurf noch zu weit entfernt. Nun sah er sich nach den anderen um.
    Piemur und Jancis befanden sich links von ihm. Zu seiner Rechten glitt Swacky tief geduckt nach vorne, hinter ihm huschten Temma und Nazer wie Schatten dahin. Sie mußten alle noch näher heran. Wenn jeder einen Mann ausschaltete, blieben immer noch neun Gegner übrig. Aber vielleicht würden die Renegaten jetzt, da sie sich ihrer Beute sicher glaubten, in ihrer Wachsamkeit nachlassen und die Waffen senken. Mit einer Handbewegung zog er Swackys Blick auf sich und teilte ihm pantomimisch seine Anweisungen mit. Der Mann nickte.
    »Ihr da - Obirt, Birsan, Glay«, befahl Thella. »Tragt ein paar herumliegende Äste zusammen. Ich weiß nicht, wie gut Fellis brennt, aber das werden wir sicher bald herausfinden.« Sie lachte gehässig. »Auch auf diese Weise kann man jemanden aus einem Baum holen, meint ihr nicht, Männer? Ich sehe schon vor mir, wie die Flammen knistern, wie sie rasch an der rissigen Borke emporzüngeln, wie dichter Rauch hochsteigt und den Bälgern den Atem nimmt, bis sie den Halt verlieren und in den Tod stürzen. Willst du das wirklich, Aramina?« Thella scherzte nicht mehr. »Komm herunter! Sofort! Nur so kannst du deine Kleinen vor dem Ersticken retten.«
    Die drei angesprochenen Männer hatten die Waffen beiseite gelegt und

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