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Die Drachenreiter von Pern 10 - Der Renegaten von Pern

Die Drachenreiter von Pern 10 - Der Renegaten von Pern

Titel: Die Drachenreiter von Pern 10 - Der Renegaten von Pern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey
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nicht.«
    »Ein Reiter achtet vor allem darauf, daß sein Drache sich nicht selbst gefährdet«, gab die Weyrherrin zurück, »Und schon gar nicht seinen ganzen Weyr! Haben Sie Ihre Stellung vergessen, Weyrführer des Südens?«
    »Nein«, erklärte K'van. »Ebensowenig wie Heth.«
    »Wenigstens waren Sie so vernünftig, die Einmischung des Weyrs auf diese eine Rettung zu begrenzen.« F'lars Miene war nicht weniger grimmig als die der Weyrherrin. »Jayge hat die Sache ehrenvoll beendet.«
    Die Weyrführer hatten sich die tote Frau angesehen, die man wie die anderen Renegaten in einen Sack gesteckt hatte, um sie sofort auf See zu bestatten.
    »Damit wäre dieses Problem erledigt«, sagte Lessa stirnrunzelnd und entledigte sich ihrer schweren Reitkleidung. »Haben die Renegaten hier alles zerstört, oder müssen wir nach Benden zurückfliegen, um eine Erfrischung zu bekommen?« fragte sie dann gereizt. Sie war nach dem anstrengenden Fädenkampf müde und verschwitzt, und diese neue Krise hatte ihr gerade noch gefehlt.
    »Nein, das ganz gewiß nicht«, sagte Jancis und nahm Lessa die Jacke ab. »Wir haben Rotfrüchte, Saft, Klah und Jayges Selbstgebrannten Fusel anzubieten, und wenn Sie so lange Zeit haben, gibt es gebratenen Fisch frisch aus dem Meer.«
    Dieses gastfreundliche Angebot zauberte ein Lächeln auf Lessas Züge, zögernd zuerst, doch zunehmend gelöst, als Jancis sie die Verandatreppe hinaufführte. Die erste Abendbrise hatte die drückendste Hitze vertrieben, und im Haus war es angenehm kühl.
    »Was hatte Jayge an Verlusten zu beklagen?« fragte F'lar.
    »Niemand aus der Siedlung wurde schwer verletzt - hauptsächlich Beulen, Prellungen, oberflächliche Schnittwunden und Blutergüsse«, zählte Jancis auf, »hier und da mußte Ara freilich ein paar Stiche setzen. Sie näht sehr geschickt.«
    »Und die Renegaten?« fragte Lessa und nippte an dem Becher, den Jancis ihr gereicht hatte.
    »Sechs sind noch am Leben, alle schwerverletzt.«
    Jancis' Stimme klang befriedigt. »Einer von ihnen hat das Schiff gesteuert, mit dem sie hierherkamen.«
    »Das sollte Meister Idarolan erfahren.«
    Lessa verzog das Gesicht. »Er mag es gar nicht, wenn seine Meister ihre Treuepflichten vergessen.«
    »Der Mann war kein Meister, Lessa.«
    Piemur war herangetreten. Mit seinem Kopfverband, den blauen Flecken im Gesicht und den diversen kleineren, mit Heilsalbe zugekleisterten Hautabschürfungen bot er einen verwegenen Anblick.
    »Du solltest dich doch ausruhen«, schalt Jancis.
    Er nahm ihre Hand und grinste sie an.
    »Harfner sind berüchtigt für ihre harten Schädel.«
    »Und für ihre dicke Haut«, spottete Lessa gutmütig.
    »Typisch Thella, einen unzufriedenen Gesellen aufzustöbern, dem man die Meisterwürde verweigert hatte und der bereit war, seine Gildehalle zu entehren«, fuhr Piemur fort. »Sie hat ihn auch dazu angestiftet, das Schiff aus dem Reparaturdock zu stehlen. Meister Idarolan wird sich freuen, an ihm ein Exempel statuieren zu können.«
    »Und die anderen?« fragte F'lar.
    »Heimatlose.« Piemur zuckte die Achseln. »Denen man eine Belohnung und ein bequemes Leben im Süden versprochen hat.« Er ließ sich vorsichtig neben Jancis auf der breiten Liege nieder.
    »Sie können mit dem Schiff zurückfahren«, sagte F'lar. »Danach soll Meister Idarolan bestimmen, wo er jemanden für niedere Arbeiten braucht.«
    »Aber damit ist das Renegatenproblem nicht aus der Welt geschafft, F'lar.« Lessa runzelte die Stirn.
    »Gewiß, aber wenn über Thellas Tod ausführlich genug berichtet wird« - F'lar warf einen vielsagenden Blick auf Piemur -, »wird das die Unentschlossenen abschrecken und uns anderen eine Atempause verschaffen.«
    »Ich werde dem Meisterharfner - den beiden Meisterharfnern - in aller Ausführlichkeit Bericht erstatten«, versprach Piemur augenzwinkernd.
    Lessa fuhr gereizt auf. »Robinton ist kaum weniger ein Renegat als…«, rief sie, stockte, um sich einen passenden Vergleich zu überlegen, und heftete ihren Blick schließlich mit einem verschmitzten Lächeln auf Piemur. »Als Sie, Geselle!«
    »Ein wahres Wort.« Piemur grinste breit.
    Lessa hatte schon den Mund geöffnet, um noch mehr zu sagen, aber sie brach ab, denn nun betrat Jayge, noch mehr angeschlagen, verbunden und zugekleistert als Piemur, zusammen mit der ängstlich dreinblickenden Aramina den Raum.
    Lessa begrüßte die junge Frau sehr herzlich und zeigte sich erfreut darüber, daß Aramina ihre Fähigkeit, mit Drachen in Kontakt

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