Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Drachenreiter von Pern 11 - Die Weyr von Pern

Die Drachenreiter von Pern 11 - Die Weyr von Pern

Titel: Die Drachenreiter von Pern 11 - Die Weyr von Pern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey
Vom Netzwerk:
Band, Gegenwärtige Phase, Erster Umlauf, und legte ihn mit der Schrift nach unten auf das grün leuchtende Feld.
    »Weiter!«
    »Was? Es lag doch noch kaum da.«
    »Scannen geht sehr rasch, Baron Jaxom.«
    »Das wird eine lange Nacht«, bemerkte Jaxom und schlug brav die nächste Seite auf.
    »Geselle Piemur hat Ihren weißen Drachen als ganz besonderes Tier gerühmt«, begann Akki. »Ein Tier mit vielen ungewöhnlichen Eigenschaften.«
    »Zum Ausgleich dafür, daß er klein, weiß und nicht daran interessiert ist, sich zu paaren.« Jaxom hätte gern gewußt, was Piemur über Ruth erzählt hatte, auch wenn er sicher sein konnte, daß der Geselle ihm und dem weißen Drachen treu ergeben war.
    »Trifft die Aussage des Gesellen zu, Ruth wisse stets, wo in der Zeit er sich befinde, und er sei auch bereits durch die Zeit gereist?«
    »Alle Drachen können durch die Zeit reisen, zumindest nach rückwärts«, antwortete Jaxom ein wenig zerstreut, denn er mußte sich konzentrieren, um die Seiten rasch und zugleich behutsam umzublättern.
    »Aber Zeitsprünge sind verboten?«
    »Zeitsprünge sind gefährlich.«
    »Inwiefern?«
    Achselzuckend blätterte Jaxom weiter. »Ein Drache muß genau wissen, welchen Zeitpunkt er ansteuert, sonst taucht er am Ende genau da aus dem Dazwischen auf, wo er sich in dieser früheren Zeit gerade befindet. Wird es zu knapp, so bedeutet das angeblich den Tod für Drache und Reiter. Es ist auch nicht ratsam, sich einen Ort auszusuchen, an dem man noch nie gewesen ist, deshalb sollte man nicht vorwärts springen, denn man wüßte ja nicht, wo man sich dort gerade aufhält.« Jaxom hielt inne und drückte einige Seiten auseinander, die besonders stramm gebunden waren. »Lessas Flug war eine ausgesprochene Sensation.«
    »Geselle Piemur hat mir davon erzählt. Eine tapfere Tat, aber offenbar nicht ohne schmerzliche Folgen. Das Verfahren der Teleportation konnte niemals bis ins letzte ergründet werden, aber wenn man dem Bericht des Gesellen glauben darf, ist bei übermäßig weiten Reisen dieser Art mit sensorischer Deprivation zu rechnen. Sie haben mit Ihrem weißen Drachen ebenfalls einen Zeitsprung gemacht?«
    »So nennt man das wohl«, sagte Jaxom gleichgültig, in der Hoffnung, damit weitere Fragen abzuwehren. Freilich war Akki kein Mensch, fiel ihm plötzlich ein, und deshalb vielleicht gar nicht in der Lage, seinem Tonfall oder seinen Worten zu entnehmen, wie unangenehm ihm das Thema war.
    »Die Episode ist nicht allgemein bekannt.«
    »Verstanden«, antwortete die Stimme zu Jaxoms Überraschung. »Hätten Sie, Baron Jaxom, etwas gegen ein Gespräch über die Aufgaben der verschiedenen gesellschaftlichen Gruppen einzuwenden, die bisher in den Aufzeichnungen erwähnt wurden? Wie sehen zum Beispiel die Rechte und Pflichten eines Burgherrn aus? Oder eines Weyrführers? Eines Gildemeisters? Einige Begriffe sind für die Schreiber so selbstverständlich, daß sie nicht definiert werden. Dabei ist die genaue Kenntnis solcher Termini unerläßlich für die Erfassung der politischen und gesellschaftlichen Strukturen der Gegenwart.«
    Jaxom lachte in sich hinein. »Danach solltest du besser einen Burgherrn fragen, der mehr Erfahrung hat: Groghe zum Beispiel, oder auch Larad oder Asgenar.«
    »Sie sind hier, Baron Jaxom.«
    »Ja, das ist nicht zu leugnen!« Die Schlagfertigkeit des Akki amüsierte Jaxom. Außerdem langweilte man sich beim Umblättern der Seiten gewiß weniger, wenn man sich dabei unterhalten konnte, und so kam er dem Wunsch der Stimme nach - um festzustellen, daß es ihm gar nicht schwerfiel, die ganze lange Nacht hindurch mit Akki zu reden. Wie geschickt er dabei ausgehorcht worden war, sollte er erst später erkennen. Wie wichtig seine Erklärungen noch werden sollten, ahnte er nicht einmal.
    Jaxom hatte sich durch fünf Umläufe der gegenwärtigen Phase geackert, als seine Schultern zu schmerzen begannen. Er brauchte eine Pause. Als er daher hörte, wie sich etwas regte, rief er leise:
    »Ist jemand wach?«
    »Jancis. Du bist zurück - Oh!« Grinsend trat sie ein. »Soll ich dich ablösen? Du bist ja völlig erschöpft. Warum haben das nicht Sebell und Menolly übernommen?«
    »Weil Akki kein Wort mit ihnen reden will, solange sie ihm nicht in aller Form vorgestellt wurden. Von einem Burgherrn, einem Gildemeister und einem Weyrführer.«
    Jancis verzog kläglich das Gesicht. »Manchmal stellt man sich wirklich selbst ein Bein. Und nun laß mich weitermachen, Jaxom. Hol du dir einen

Weitere Kostenlose Bücher