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Die Drachenreiter von Pern 11 - Die Weyr von Pern

Die Drachenreiter von Pern 11 - Die Weyr von Pern

Titel: Die Drachenreiter von Pern 11 - Die Weyr von Pern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey
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wahr? Hier dienen sie nicht nur zur Zierde.« Sie lächelte Jancis und Menolly zu. Seit sie Piemurs kleine Freund in bei der Arbeit beobachtet hatte, war sie überzeugt, daß der Geselle und Fandarels Enkelin gut zusammenpaßten. Lessa hatte ihre Zweifel gehabt, als man Jancis auf Akkis Liste setzte, aber der heutige Morgen hatte sie zerstreut. Jancis verdiente den Platz auf dieser Liste, nicht nur, weil sie entscheidend an dem Fund beteiligt gewesen war und bewiesen hatte, daß sie zuzupacken verstand. Die junge Frau zeigte auch die richtige Einstellung zu Akki und zur Zukunft von Pern.
    Jancis' Augen strahlten, als sie die Karte studierte. »Sie haben so viele wunderbare Dinge hergestellt, Dinge, die Jahrhunderte überdauerten, Materialien, denen die Fäden nichts anhaben konnten, Dinge, die auch unser Leben bereichern werden.«
    »Natürlich, aber wie soll ich das« - Menolly deutete etwa in die Richtung des Akki-Raums -»zu einer Ballade verarbeiten, die den Leuten erklärt, was hier geschehen ist?«
    Lessa lachte in sich hinein. »Das ist zur Abwechslung einmal ein ganz anderes Thema, was? Du wirst es schon schaffen, liebe Menolly. Du hast es noch immer geschafft, und zwar ganz hervorragend. Aber an deiner Stelle würde ich gar nicht erst versuchen, etwas zu erklären - ich glaube, ein Phänomen wie Akki könnte nicht einmal Meister Robinton ›erklären‹. Stell es doch einfach als Herausforderung hin, die uns alle aus dem typischen Weltschmerz in der Mitte einer Phase reißen kann.« Sie zog sich einen Stuhl heran, wischte zerstreut mit ihrem Lappen darüber und setzte sich mit einem lauten Seufzer. Dann betrachtete sie die beiden Jüngeren mit schiefgelegtem Kopf.
    »Ich weiß nicht, wie es euch geht, ich jedenfalls könnte einen Becher schönen, heißen Klah vertragen.«
    Jancis sprang auf. »Und Obst und Fleischpasteten. Der Koch war noch vor dem Morgengrauen auf den Beinen und hat über die Heerscharen gejammert, die er so aus dem Handgelenk verköstigen müsse - und dann hat er so viel zu essen gemacht, daß es für ein ganzes Fest reichen würde. Ich bin gleich wieder da.«
    Als sie gegangen war, wandte sich Menolly mit ernster Miene an Lessa.
    »Lessa, wird Akki eine positive Herausforderung sein? Jaxom hat uns so unglaubliche Dinge erzählt. Manche Leute werden einfach nicht daran glauben, sie werden es nicht einmal versuchen.« Sie dachte an ihre engstirnigen Eltern und andere ebenso kleine Geister, die sie in ihrer Eigenschaft als Harfnerin kennengelernt hatte.
    Lessa winkte resigniert ab.
    »Man hat es nun einmal gefunden. Ich will es nicht verwerfen, auch wenn uns diese Entdeckung auf einigen Gebieten zum Umdenken zwingt. Ich fand es faszinierend, wie die Siedler hierher gelangten - der Blick auf Pern vor dem schwarzen Himmel ist wahrhaft beeindruckend. Ich hätte mir niemals vorgestellt, daß es so aussehen könnte! Und wie tapfer sich unsere Vorfahren gegen die Fäden zur Wehr setzten - es war richtig aufregend. Wir sind es ja nicht anders gewöhnt - auch wenn gewisse Leute glaubten, vor vierhundert Umläufen sei unsere letzte Phase zu Ende gegangen.«
    Bei der Erinnerung an diese Zweifler bekam sie einen bitteren Zug um den Mund.
    »Aber für sie muß es ein entsetzlicher Schock gewesen sein.« Sie sah Menolly entschuldigend an und drückte ihr leicht die Hand. »Du gehörst zu den Menschen, die es wirklich verdient hätten, die Geschichte zu hören, Menolly, aber als man uns holen ließ, hatten wir ja noch keine Ahnung, was man da entdeckt hatte. Vielleicht könnte Akki seine Chronik für dich und die anderen Harfnermeister noch einmal wiederholen, denn die Gilde sollte sie unbedingt in Umlauf bringen. Jedes Kind müßte lernen, woher wir ursprünglich kommen. Dazu brauchen wir neue Lehrballaden. Aber das muß wohl Sebell entscheiden?« Wieder veränderte sich ihr Gesicht, einen Moment lang spiegelte sich Anerkennung in ihren Zügen und verschwand wieder, als sie eine Grimasse schnitt. »Eines kannst du mir glauben, ich wollte meinen Ohren nicht trauen, als Akki sagte, unsere Drachen seien eigentlich erst von den Siedlern erschaffen - ›gentechnisch erzeugt‹ worden, wie er sich ausdrückte.«
    In ihr Lächeln mischte sich eine Spur von Schadenfreude. »Ich bin fast froh, daß von den Alten nur noch so wenige am Leben sind. Damit hätten sie sich nur sehr schwer abgefunden.«
    »Können Sie sich denn so ohne weiteres damit abfinden, daß die Drachen aus den Feuerechsen entwickelt wurden?«

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