Die Drachenreiter von Pern 11 - Die Weyr von Pern
Defensive hatte drängen lassen, und schüttelte sich. »Fragen Sie ihn doch selbst, Lytol, das läßt sich sicher einrichten.«
Lytol sah ihn herablassend an. »Es gibt vermutlich Leute, die bessere Gründe haben, sich an Akki zu wenden.«
»Aber Sie müssen sich unsere Geschichte von ihm erzählen lassen, Lytol.« D'ram beugte sich vor. »Dann werden Sie auch begreifen, warum wir ihm und seinem Versprechen so bedingungslos glauben.«
»Er geht Ihnen wirklich unter die Haut, was?«
Lytol schüttelte den Kopf über so viel Vertrauensseligkeit.
»Wenn Sie ihn erst einmal angehört haben, werden auch Sie überzeugt sein.« Robinton stand auf. Er mußte das Handtuch festhalten, damit es nicht hinunterrutschte, und das nahm seinen Worten viel von ihrer Würde. »Ich ziehe mich jetzt an, und dann möchte ich zurück nach Landing. D'ram, wären Sie und Tiroth wohl so freundlich?«
»Ausgeruht scheinen Sie ja zu sein«, D'ram musterte seinen Hausgenossen mit einem langen, forschenden Blick, »da tun wir Ihnen den Gefallen natürlich gern. Lytol, möchten Sie sich nicht anschließen?«
»Nicht heute.«
»Fürchten Sie, trotz Ihrer Vorbehalte umgestimmt zu werden?« fragte Robinton.
Lytol schüttelte langsam den Kopf »Das ist unwahrscheinlich. Aber gehen Sie nur. Und genießen Sie Ihren Traum von einem fädenfreien Himmel.«
»Der letzte echte Skeptiker«, murmelte Robinton vor sich hin. Lytols hartnäckige Zweifel hatten ihn doch ein wenig beunruhigt. Glaubte der Burgverwalter etwa, das Alter habe Robintons Verstand oder seine Urteilsfähigkeit getrübt? Oder hielt er ihn, wie Corman, für so leichtgläubig, daß er auf jede einigermaßen plausible Geschichte hereinfiel?
»Nein«, versicherte ihm D'ram, als er dem alten Weyrführer auf dem Weg zu Tiroth, dem Bronzedrachen, der sie am Strand erwartete, seine Bedenken vorlegte. »Er ist einfach zu sehr Pragmatiker. Erst gestern hat er mir vorgehalten, wir seien viel zu aufgeregt, um uns ganz sachlich zu überlegen, welche Auswirkungen Akki auf unser aller Leben haben würde. Veränderung der Grundstrukturen unserer Gesellschaft und ihrer Werte und ähnliches Geschwätz.« D'ram tat diese Ansicht mit einem verächtlichen Schnauben ab.
»Sein Leben wurde mehrfach umgekrempelt, da ist er von einem neuen Umbruch natürlich nicht begeistert.«
»Und wie steht es mit Ihnen?«
D'ram lächelte Robinton über die Schulter hinweg zu, während er es sich zwischen Tiroths Nackenwülsten bequem machte. »Ich bin Drachenreiter, Harfner, ich habe mein Leben der Ausrottung der Fäden geweiht. Wenn auch nur die Spur einer Hoffnung besteht…« Er zuckte die Achseln. »Tiroth, bring uns nach Landing!«
»Vorsichtig, D'ram«, warnte der Harfner. »Seit gestern mittag, als Sie abflogen, hat sich eine ganze Menge getan.«
Das sagt auch Monarth. Der Harfner wußte zwar, daß Tiroth direkt mit D'ram sprach, aber es schmeichelte ihm doch sehr, daß er mithören durfte. Er hat mir das neue Bild übermittelt. Landing sieht wirklich ganz anders aus.
Klang da ein gewisses Mißvergnügen mit?
Der große Bronzedrache ging jedoch ohne weiteres ins Dazwischen, tauchte am Berg westlich des Akki-Gebäudes wieder auf und kreiste über dem Ausläufer, auf dem sich eine ganze Reihe von Drachen sonnten. Robinton blickte neugierig hinunter, ob er einen der Bronzenen oder der Königinnen erkannte, bis ihm wieder einfiel, daß Benden heute einen Kampfeinsatz flog.
Sie glitten auf das Gebäude zu, aber erst, als Tiroth nach rechts schwenkte und mit wild schlagenden Flügeln auf dem großen Hof landete, sahen Robinton und D'ram, wieviel sich wirklich verändert hatte.
»Ich hatte ja keine Ahnung!« keuchte D'ram und wandte sich staunend zum Harfner um, der nicht weniger überrascht war.
Robinton bemäntelte seine Reaktion rasch mit einem beruhigenden Lächeln. Nach allem, was er hier sah, befand sich Lytol offensichtlich in der Minderheit: die Umbauten hatten ausnahmslos den Zweck, den Zugang zu Akki zu erleichtern. Der ursprüngliche Flügel war inzwischen dreimal so groß wie vorher, an drei Seiten wölbten sich seltsame Nebengebäude wie Röcke nach außen. Als der Harfner abgesessen war, entdeckte er, daß in diesen Schuppen Fandarels Batterien untergebracht waren - bis zur Fertigstellung der neuen und leistungsfähigeren Wasserturbinen sollten sie vermutlich so viel Energie liefern, daß die Anlage Tag und Nacht in Betrieb sein konnte.
Auf dem großen, neuen Hof standen sich zwei Gruppen
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