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Die Drachenreiter von Pern 11 - Die Weyr von Pern

Die Drachenreiter von Pern 11 - Die Weyr von Pern

Titel: Die Drachenreiter von Pern 11 - Die Weyr von Pern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey
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Wissen und Erkenntnissen gewonnen hatte, wäre genug gewesen für mehrere Planetenumläufe.
    Doch als er den behaglichen, hell erleuchteten Raum betrat, wollten D'ram, der ehrwürdige Ex-Weyrführer, und Lytol, ehemaliger Drachenreiter und später Jaxoms Mentor, kein Wort von ihm hören, sondern verfrachteten ihn ohne Umschweife in sein Zimmer und befahlen ihm, sich erst einmal auszuruhen.
    »Alle bahnbrechenden Veränderungen, die sich seit meinem Weggang ergeben haben mögen, können auch bis morgen früh warten«, erklärte D'ram.
    »Trinken Sie Ihren Wein«, fügte Lytol hinzu und reichte dem Harfner seinen prächtigen blauen Glaspokal. »Ja, ich habe etwas hineingetan, damit Sie schlafen können, weil ich nämlich auf den ersten Blick gesehen habe, wie dringend Sie Ruhe brauchen.«
    Robinton schloß die Hand um den Pokal. Norist mochte ein engstirniger Gildemeister sein, aber wenn er seinen Stolz dareinsetzte, blies er erlesenes Glas und traf auch genau den richtigen Ton des Harfnerblau. »Aber ich habe doch so viel zu erzählen«, protestierte der Harfner nach dem ersten Schluck.
    »Das können Sie sicher noch viel besser, wenn Sie ausgiebig geschlafen haben«, beharrte Lytol. Als er sich obendrein noch bücken wollte, um seinem alten Freund die Stiefel auszuziehen, schob ihn der empört zur Seite und erklärte sehr förmlich: »So müde bin ich nun auch wieder nicht, Lytol, vielen Dank.«
    Lachend verließen D'ram und Lytol den Raum. Robinton nahm noch einen Schluck Wein, dann löste er die Schnürbänder seiner Stiefel. Einen dritten Schluck, ehe er sich die Tunika über den Kopf zog. Und einen vierten, während er mit der freien Hand den Gürtel öffnete. Das genügt, sagte er sich, leerte das Glas und legte sich zurück. Es kostete ihn Überwindung, die leichte Decke über sich zu ziehen, aber gegen Morgen wehte vom Meer her oft ein kühler Wind. Er nahm noch wahr, daß Zair sich auf dem zweiten Kissen zusammenrollte - und dann hörte und sah er nichts mehr.
    Am nächsten Morgen wurde er nur langsam wach. Er wußte noch, daß er in der Nacht einen zugleich erfreulichen und verwirrenden Traum gehabt hatte, aber als er ihn in sein Bewußtsein holen wollte, verflüchtigte sich die Erinnerung. Einen Moment blieb er noch liegen, um sich zu orientieren. Morgens hatte er des öfteren Mühe, sich das Datum und seine Pläne für den jeweiligen Tag ins Gedächtnis zu rufen.
    Heute traten diese Schwierigkeiten nicht auf. Alle Geschehnisse des gestrigen Tages standen ihm erstaunlich klar vor Augen. Ah, das war gut. Die neue Herausforderung beflügelte seine schwindenden Kräfte. Und Corman wollte ihm Leichtgläubigkeit unterstellen! Von wegen! Zair, immer noch auf dem Kissen, grummelte ermunternd und rieb sein Köpfchen an Robintons Wange.
    »Könntest du bekanntgeben, daß ich mich vollkommen ausgeruht fühle?« bat er die Bronzeechse.
    Zair betrachtete ihn mit schiefgelegtem Kopf und leicht grünlich schillernden Augen und zirpte befriedigt. Dann stand er auf, streckte sich, spreizte seine durchsichtigen Schwingen, schüttelte sie schließlich aus und legte sie fest an.
    »Ich möchte bald aufbrechen. Sind Tiroth und D'ram schon wach?«
    Zair beachtete ihn gar nicht, sondern beschäftigte sich angelegentlich mit den Krallen seines linken Hinterfüßchens.
    »Soll das heißen, ich muß zuerst baden und essen?« Beim Aufstehen bemerkte Robinton, daß er in seiner Hose geschlafen hatte - schon die zweite Nacht. Er streifte sie ab, griff sich ein großes Handtuch, öffnete die Tür zu der großen Veranda, die das grelle Sonnenlicht vom Inneren des Hauses abhielt, und trat ins Freie. Viel elastischer, als er die Treppe am Abend zuvor heraufgestiegen war, sprang er sie nun hinunter und lief in leichtem Trab über den Sandweg zum Meer. Zair zog über ihm seine Kreise und gurrte beifällig, als Robinton das Handtuch in den weißen Sand warf und sich in das angenehm warme Wasser der Bucht stürzte. Der Kleine ließ sich direkt neben seinem Herrn in die nächste Welle fallen, als Robinton wieder auftauchte und mit kräftigen Stößen zu kraulen begann. Dann wurden die beiden von einem Schwarm wilder Feuerechsen entdeckt, die Tierchen glitten neben ihnen dicht über der Wasseroberfläche dahin oder sausten, eine Berührung nur knapp vermeidend, im Sturzflug genau vor Robintons Gesicht herab. Schwimmer waren immer wieder eine Sensation für die Echsen, obwohl sie nun schon so viele badende Menschen gesehen hatten.
    Robinton

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