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Die Drachenreiter von Pern 12 - Die Delfine von Pern

Die Drachenreiter von Pern 12 - Die Delfine von Pern

Titel: Die Drachenreiter von Pern 12 - Die Delfine von Pern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey
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auf das Glockengeläut hin zum Steg.
    »Schlimmer Sturm, schlimmer, schlimmer schlimmer Sturm«, erklärte die Leitkuh der Schule, den Kopf hin und her schwenkend, während die anderen Delphine nachdrücklich dazu nickten. Die Delphine konnten Windstärken nicht nach einem für Menschen verständlichen Maßstab messen. Stürme berührten sie nicht direkt, sondern nur mittels des hohen Wellengangs, und dann schwammen sie entweder in ruhigere Gewässer davon, oder sie durchschnitten die Brecher. Oft tummelten sie sich sogar gerne in rauherer See und testeten ihre Geschicklichkeit. Es war ihnen jedoch bewußt, daß solche Stürme für Menschen eine große Gefahr darstellten.
    »Schiffen können sinken in schlimmem, schlimmem, schlimmem Sturm. Sturm gegen Felsen.« Davon gab es entlang der rauheren westlichen Küste viele.
    »Wo genau wird er eurer Meinung nach entlangziehen?« fragte Idarolan. Er hatte einen Zeichner der Harfnergilde eine große Karte von Pern anfertigen lassen, die Meere in der leuchtenden Farbe, die die Delphine im Gegensatz zur ›dunklen‹ Landmasse als ›Meer‹ erkennen konnten. Die ließ er nun zum Wasser hinunter, damit Iggy mit dem Schnabel den Kurs des Sturms beschreiben konnte.
    Sie zeigte auf die große Wasserfläche direkt unterhalb der Ostströmung und ließ dann den Schnabel an Süd-Boll vorbei direkt zum Süd-Weyr und der Burg des Südens gleiten.
    »Sturm dort stark. Zuerst Land. Sturm ganzer Tag, ganze Nacht, ganzer Tag, ganze Nacht. Laaaaang Sturm. Warm Wasser, viel kalt Luft.« Iggy schüttelte den Kopf über dieses ungünstige Zusammentreffen.
    »Sturm Sturm Sturm schlimm schlimm schlimm.«
    Mit lautem Quietschen unterstrichen die anderen Delphine die Gefahr.
    »Einige Schiffe sind draußen…« Idarolan überlegte, wer von seinem Hafen betroffen war. »Sie fischen…«
    »Wir schwimmen, wir finden, wir sagen…«, versprach Iggy.
    »Wir warnen Iddy, Führer der Schule.« Iggy sprach den Namen des Meisterfischers besonders gerne aus, weil er dem ihren so ähnlich war.
    »Dafür bin ich euch sehr dankbar, Iggy« Er hielt ihr den ersten Fisch aus dem Eimer hin, der immer wohlgefüllt neben der Glocke stand, und sie stieg aus dem Wasser hoch und nahm ihm die Gabe aus der Hand. Dann schleuderte er Danke-schön-Happen in die anderen erwartungsvoll geöffneten Schnäbel. Er war gut im Zielen, und keiner, der die Überbringerin der Nachricht begleitet hatte, wurde übergangen.
    Meister Idarolan trollte sich wieder in sein warmes Haus und begann Botschaften zu schreiben, die von Feuerechsen überbracht werden sollten. Dabei seufzte er vor sich hin, denn wahrscheinlich würden die schnellen flossentragenden Freunde aus der Tiefe die Warnungen viel schneller überbringen, als man selbst Feuerechsen losschicken konnte. Die erste Nachricht ging an Lord Toric, denn dieser Mann würde Idarolans Gilde mit Beschwerden überschütten, wenn er eine solche Neuigkeit nicht als erster erfuhr.
    In den letzten zwei Umläufen hatte es ziemlich viele Stürme gegeben, und Meister Idarolan hatte das Getuschel mitbekommen, dies sei der Veränderung der Umlaufbahn des Roten Sterns zu verdanken. Meister Wansor von der Schmiedegilde, der die Sterne studiert hatte, und einer von Idarolans eigenen führenden Seefahrtmeistern, der von Akki das Handwerk der Meteorologie erlernt hatte, hatten diese Möglichkeit völlig ausgeschlossen, doch das konnte nicht verhindern, daß das Gerücht sich verbreitete und von denen geglaubt wurde, die aufgrund mangelnden Wissens diesen Trugschluß nicht als solchen erkennen konnten. Wann immer Meister Idarolan die Zeit erübrigen konnte, hatte er sich die Lektionen Akkis über die Entstehung des Wetters, über Wind und Strömungen angehört. Für das Vorherrschen von ruhigem, klaren Wetter oder für die Bildung von Stürmen gab es jeweils einsehbare Gründe.
    Die von den Alten ausgebrachten Wettersatelliten strahlten noch immer ihre Informationen aus, aber diese wurden nicht immer richtig gedeutet. Die Delphine waren zuverlässiger als eine weit außerhalb eines Tiefdruckgebiets in Landing eingerichtete Wetterstation. Nicht zum ersten Mal fragte Idarolan sich, wie sie je ohne Delphine zurechtgekommen waren.
    ***
    Vom Tschilpen einer fremden Feuerechse und vom Lärm, den seine eigenen bei der Begrüßung des Neuankömmlings veranstalteten, wurde Lord Toric aus tiefem Schlaf gerissen. Er war nicht gerade erfreut darüber. Am Vorabend hatte er bis tief in die Nacht hinein gearbeitet,

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