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Die Drachenreiter von Pern 12 - Die Delfine von Pern

Die Drachenreiter von Pern 12 - Die Delfine von Pern

Titel: Die Drachenreiter von Pern 12 - Die Delfine von Pern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey
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zurückdenken konnte. Selbst alte Fischer hatten so etwas nie erlebt. Obwohl das Sturmzentrum deutlich südlich von Süd-Boll und Ista verlief, wurden die dortigen Küstensiedlungen schwer in Mitleidenschaft gezogen; das Meer überflutete die Küste, schoß die Strände empor und setzte Gehöfte und Felder unter Wasser, die noch nie in den Bereich von Flutwellen geraten waren. Da das Unwetter während der Tag-und-Nacht-Gleiche hereinbrach, übertraf seine Gewalt die normaler Stürme bei weitem und wurde landeinwärts erst von den Vorbergen gebremst.
    Entlang der Südküste riß er flachwurzelnde, biegsame Bäume aus, die normalerweise im Wind mitschwangen. Der Sturm peitschte riesige Wellenkämme die Weyrfelsen bis zur Weyrhalle hinauf, wo sie einen Teil des Dachs zersplitterten und viele von den kleinen Häuser der Reiter zerstörten. Nichts konnte sich ihm entgegenstellen. Insbesondere auch Toric nicht mit seinem Plan. Das tiefe Hafenbecken, das normalerweise ein sicherer Ankerplatz war, wurde vom Sturm so heftig aufgewühlt wie das offene Meer, und die Männer kämpften verzweifelt um ihre Schiffe, von denen viele für die ›Fahrt flußaufwärts‹ schon halb beladen waren. Ein Teil der Mannschaften, die sich während des Sturms auf den Schiffen aufgehalten hatten, wurde ernstlich verletzt, und diese Männer mußten, so gut wie möglich von ihren Gefährtinnen gepflegt, dort bleiben, bis der Sturm sich schließlich von der Burg des Südens wegbewegte.
    Während er schräg nach Süd-Südost weiterwanderte, legte er noch an Geschwindigkeit zu und traf mit voller Wucht auf das Paradiesfluß-Gut und auf den Landsitz bei der Meeresbucht.
    Die von den Delphinschulen ausgesprochenen Warnungen hatten sofort Gehör gefunden, doch die volle Bedeutung von ›schlimm schlimm schlimm‹ wurde erst wirklich klar, als das Wetter sich verschlechterte und der Wind heulend und tobend auf die Küste einpeitschte. Keiner hatte einen so langen und wilden Sturm vorausgeahnt.
    Die Siedlung am Paradiesfluß wurde überflutet, und mit den anderen Siedlern mußten sich auch Jayge und seine Familie auf das benachbarte höhergelegene Land zurückziehen, das aber ebenfalls schon gefährdet war. Auch die Weiden und Felder am Flußufer wurden überschwemmt. Da die Ernte schon eingebracht war, hatten sich zunächst alle recht sicher gefühlt. Doch die Lagerhäuser waren nicht viel mehr als Dächer auf Pfosten, um das Lagergut vor der Sonneneinstrahlung zu schützen; die meisten dieser Gebilde verloren ihr Dach und der Inhalt wurde davongeblasen. Es war zu spät, nun Ballen und Kisten noch festzurren zu wollen: ohne Unterschied schleuderte der Wind sie als gefährliche fliegende Objekte durch die Luft. Herdentiere und Renner, die auf ungeschützten Weiden gegrast hatten, lagerten zwischen geknickten, entblätterten Bäumen - wie sonderbare Früchte. Es dauerte Tage, bis diejenigen Tiere, die vor dem wilden Wüten des Sturms geflohenen waren, wieder zusammengetrieben werden konnten. Einige Tiere mußten getötet werden, da man sie mit gebrochenen Beinen fand oder mit Wunden, die sich in den drei Tagen ohne Behandlung entzündet hatten.
    In Landing wurde die Sturmflagge an dem Mast gehißt, der einmal die alten Farben einer vergessenen Heimatwelt im Wind hatte wehen lassen. Etwas geschützt durch die drei Vulkankegel und die Tatsache, daß der Sturm zum Binnenland abflaute, erlitt Landing nur relativ geringe Schäden. Die Monaco-Bucht wurde von hohen Wellen überrollt und verlor das Delphinfloß, doch nicht die Glocke, die im tobenden Sturm stundenlang läutete. Der Ost-Weyr bekam eine Regenflut und heftige Sturmböen ab, blieb jedoch von dem schrecklichen Schlag, der die Küste verwüstet hatte, verschont.
    ***
    Sobald man wieder nach draußen konnte, begab Readis sich durch den prasselnden Regen zur Bucht, um Alta und Dar darum zu bitten, sich nach seiner Familie in der Paradiesflußbucht zu erkundigen. Kami bestand darauf mitzukommen, weil sie aus einer aufgeregten Nachricht vom Landsitz an der Meeresbucht erfahren hatten, Meister Robintons Haus sei überflutet worden und viele der einst von ihm geschätzten Dinge seien vernichtet. Sie hatte schreckliche Angst, auch die Paradiesfluß-Siedlung könnte zerstört sein. Es dauerte lange, bis die Delphine auf das Berichtsignal herangeschwommen kamen: Schließlich wechselten Readis und Kami sich am Glockenseil ab.
    Als Alta schließlich kam, erklärte sie, ein Teil der Schule sei in Bereitschaft

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