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Die Drachenreiter von Pern 12 - Die Delfine von Pern

Die Drachenreiter von Pern 12 - Die Delfine von Pern

Titel: Die Drachenreiter von Pern 12 - Die Delfine von Pern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey
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hatte die kürzlich von seinen Scouts angefertigten Karten nochmals angeschaut und die Planung seines nächsten Schachzugs immer wieder genau überprüft. Er hatte mit allen Verbindung aufgenommen, die ihm bei seinem dramatischen Vorhaben nur zu gerne helfen würden. Außerdem hatte er erkundet, welche von den Baronen gleichfalls der Meinung waren, Benden-Weyr solle nicht mit den Ländereien des Südens beschenkt werden. Selbst Baron Groghe war in seiner Loyalität zu den Weyrführern etwas schwankend geworden. Schließlich hatte er zehn Söhne, die er irgendwie versorgen mußte. Bei jedem in Fort abgehaltenen Fest hatte Toric in den letzten drei Jahren den Jungen eingeflüstert, sie sollten die gleichen Möglichkeiten bekommen wie Benelek oder Horon. Dem jungen Kern von Crom, Baron Nessels drittem Sohn und Nabols zweitem Sohn hatte er einen Floh ins Ohr gesetzt. Außerdem hatte er eine Reihe fähiger ältere Handwerksgesellen hinter sich versammelt, die sich bei der Beförderung zum Meistertitel übergangen fühlten.
    Fluchend laß er Idarolans Nachricht über den Sturm - sie bedeutete, daß er den Beginn seines großen Plans hinausschieben mußte. Dies vergrößerte auch die Gefahr, daß in der Zwischenzeit jemand - und ›jemand‹ hieß in diesem Fall ›Drachenreiter‹ - seine sorgfältig verborgenen Baustellen entdeckte. Oder Fragen stellte, warum jedes Schiff der kleinen Fischerflotte bis zum Rand mit Vorräten angefüllt war.
    Bisher hatte der junge Weyrführer K'van die improvisierte Erklärung akzeptiert, Toric fülle vor der heißen Jahreszeit die Vorratslager seiner südlichsten Bergwerke auf. Die neuen Lagerschuppen auf der anderen Seite des Flusses waren unter ihrem dichten Versteck aus Gezweig nicht entdeckt worden. Die Drachenreiter hatten seitdem schon öfter die Küste überflogen. Das ganze weite Gebiet… und seine Ländereien barsten von handverlesenen eifrigen, jungen Siedlern, die fest entschlossen waren, ihre eigenen Niederlassungen zu sichern und zu vergrößern und die ihm zu Dank verpflichtet waren, weil er ihnen ermöglicht hatte, sich ihren dringlichsten Wunsch zu erfüllen.
    Er hatte eine Menge Hinterhältigkeiten und Beleidigungen von seiten der Weyrherren von Benden schlucken müssen, die sich einbildeten, sie könnten dieses Land nach ihren eigenen Vorstellungen aufteilen. Nun würden sie auf jemanden stoßen, der ihnen die Stirn bot. Zu viele Menschen waren sich der Ausdehnung des Südkontinents bewußt und begehrten dagegen auf, daß die Drachenreiter für sich die erste Wahl in Anspruch nahmen. Viele Umläufe lang hatten sie das Beste bekommen, was Pern zu bieten hatte. Wenn die Annäherungsphase erst vorbei war und ihre Dienste nicht mehr benötigt wurden, würde man ihnen ganz anders aufspielen. Und dafür würde er sorgen! Er hörte die Glocke, die auf die nachdrückliche Forderung seiner Fischer hin im Hafenbecken angebracht worden war. Die Geleitfische mochten sich ja wirklich als unerwartet nützlich erwiesen haben, indem sie den Fischern mitteilten, wo die Fischschwärme standen, doch wohlgesonnen war er ihnen nicht. Sprechende Tiere waren ihm zuwider: Sprache war eine menschliche Eigenschaft. Säuger oder nicht, diese Geschöpfe waren den Menschen nicht gleichrangig, und er würde seine Meinung in dieser Hinsicht niemals ändern. Die Menschen planten im voraus - die Delphine dagegen arbeiteten nur mit ihnen zusammen, weil es ihnen Spaß machte, wenn die Menschen ›Spiele‹ für sie erfanden. Das Leben war kein Spiel! Allein schon die Idee, für ein Tier eine Quelle von Vergnügungen darzustellen, verärgerte Toric bis ins tiefste Innere. Und ihr letztes ›Spiel‹ mochte er schon gar nicht: das Patrouillieren entlang der Küste. Er hatte seine eigenen Pläne für die Küste. Nachdenklich fingerte er an seinen Lippen herum.
    Im Verlauf diese Sturms würden sie sich in den Strömungen in Sicherheit bringen, und vielleicht war dies die beste Zeit für die Durchführung seines Plans: bevor der Sturm noch ganz vorbei und die Delphine in ihre üblichen Gewässer zurückgekehrt waren.
    So erhob er sich und zog sich an, ohne auf das schläfrige Gemurmel seiner Frau zu achten. Wenn seine Vorbereitungen bis zum Abflauen des Sturms abgeschlossen sein sollte, hatte er noch einiges zu tun.
    ***
    Der Sturm, der über die nach Norden zu in das Südmeer hineinragenden Halbinseln hereinbrach, war mit seiner zerstörerischen Kraft für fast alle die schrecklichste Erfahrung, soweit man

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