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Die Drachenreiter von Pern 12 - Die Delfine von Pern

Die Drachenreiter von Pern 12 - Die Delfine von Pern

Titel: Die Drachenreiter von Pern 12 - Die Delfine von Pern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey
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schwamm er mit stetigen, kräftigen Zügen von der Küste weg ins Meer hinaus. Wenn er Glück hatte, würde er auf dem Rückweg gezogen werden.
    Als die Küste schließlich weit hinter ihm lag, kamen ihm allmählich Bedenken. Seine Arme wurden müde und sein Atem ging keuchend. Daher hörte er auf zu schwimmen und ließ sich treiben, wobei er den Kopf so zurücklegte, daß der Kragen seiner Weste ihn stützte. Er schloß die Augen vor der blendenden Sonne, dennoch drangen die gleißenden Strahlen weiterhin durch seine Lider. Allmählich beruhigte sich sein Atem wieder. Er hatte noch nie Angst vor dem Wasser gehabt, und das war auch jetzt nicht der Fall. Die leichten Wellen schlugen ihm gelegentlich übers Gesicht, doch dann blies er das Wasser einfach aus der Nase, ohne seine Stellung zu verändern. Sehr erholsam war diese Lage auf den leise schaukelnden Wellen und beinahe wäre er eingeschlafen, wie hypnotisiert vom sanften schaukelnden Rhythmus des Wassers. Mit ausgestreckten Armen lag er da und bewegte nicht einmal gelegentlich die Hände. Bevor er wieder losschwamm, würde er sich erst einmal gründlich ausruhen.
    Plötzlich fühlte er unter sich im Wasser eine Bewegung. Er richtete sich im Wasser auf und trat mit den Füßen gegen etwas Schlüpfriges, dann erblickte er einen großen Körper, der sich auf die Wasseroberfläche zubewegte. Jetzt fühlte er die Flossen des Delphins. Unvermittelt tauchte dessen lächelndes Gesicht vor ihm auf.
    »Mensch retten? Kein Sturm. Nicht gut weit von Land?«
    »Ich habe euch gesucht.«
    »Cal gesucht?« Der Delphin quietschte vor Überraschung auf und schwamm an Readis vorbei, wobei er eines seiner glänzendschwarzen Augen immer auf ihn gerichtet hielt.
    »Wer du?«
    »Ich bin Readis, Cal.«
    Der Delphin kam sofort zurück und blieb direkt vor ihm stehen.
    »Schulen suchen Readissssss.«
    »Wirklich?«
    »Alle Schulen suchen Readis« , wiederholte Cal und schoß unter Wasser.
    Erschreckt, weil er nicht aufgespürt werden wollte, tauchte Readis dem Delphinweibchen rasch nach und zerrte kräftig an ihrer Flosse, damit sie die Botschaft nicht per Schallsignal im Wasser verbreitete.
    »Sag den anderen Schulen nicht weiter, daß du mich gefunden hast«, bat er dringlich und hielt dabei das Gesicht ganz dicht vor Cals Schnabel.
    »Nicht weitersagen?«
    Cal wandte den Kopf so, daß sie Readis mit einem ihrer glänzenden Augen fixierte, und ihr Gesicht drückte völlige Verblüffung aus.
    »Du verloren. Du gefunden.«
    »Ich bin nicht verloren. Ich will nicht gefunden werden. Nicht von Menschen.«
    »Du bist Mensch. Menschen leben zusammen. Leben in Schulen auf dem Land. Besuchen Delphine nur in Meer. Leben nicht in Meer. Delphine leben in Meer.«
    Cals Antwort war lang für einen Delphin, und wenn die quiekenden, gequetschten Laute, mit der die Delphine menschliche Worte aussprachen, überhaupt Gefühle vermitteln konnten, dann klangen diesmal Schockiertheit und Verblüffung darin mit.
    »Ich möchte mit Delphinen zusammen leben, Delphine heilen, wenn sie verletzt sind, ein Delphineur sein!«
    Cal quietschte laut und brach dann ab, um eine ungewöhnlich hohe Wasserfontäne aus ihrem Blasloch zu spritzen.
    »Du Delphineur sein?«
    Ihre hohe Stimme wurde immer schriller.
    »Du bist Cals Delphineur?«
    »Na ja, wir haben uns doch gerade erst getroffen. Du kennst mich kaum…«
    »Delphineur! Delphineur!«
    Cals Reaktion war ekstatisch.
    »Gibt es bald wieder mehr Mensche, die Delphineur sind? Mit den Schulen schwimmen, mit den Schulen jagen, schauen, wo die Küste sich verändert hat? Neue Riffe, neue Kanäle, neue Dinge? Die Tillek bei der Senkströmung besuchen?«
    Cals kurzes Untertauchen zu Beginn ihrer Unterhaltung hatte offensichtlich ausgereicht, die anderen Mitglieder der Schule herbeizurufen. Aus allen Richtungen kamen springend und tauchend Delphine herbei und quietschten und klickten so begeistert, daß Readis, mit Aufmerksamkeiten überhäuft, fast ertrunken wäre. Doch als er unter Wasser gedrückt wurde, griff er nach einer Rückenfinne und hielt sich daran fest, bis der Delphin - es war Cal, die er gepackt hatte - wieder mit ihm hochkam. Readis hatte Salzwasser in die Nase bekommen und mußte sich an Cal festhalten, während er das Wasser herausschnaubte und wieder zu Luft kam. Irgendwie mußte er sich eine Aqua-Lunge besorgen. Ohne dieses Gerät würde er für eine Schule eher eine Belastung darstellen als der hilfreiche Partner, der er sein wollte.
    »Cal, hör mir

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