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Die Drachenreiter von Pern 12 - Die Delfine von Pern

Die Drachenreiter von Pern 12 - Die Delfine von Pern

Titel: Die Drachenreiter von Pern 12 - Die Delfine von Pern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey
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mit den Delphinen verboten hatte. T'gellan mußte doch einsehen, wie wichtig es war… Seine Eltern hatten es nicht eingesehen, unterbrach Readis sich selbst; warum sollte dann ein Weyrführer sich solche Gedanken machen? Sicherlich, die Delphine hatten immerhin den Reiter Paths über die Schwangerschaft seiner Gefährtin informiert, und Mirrim hatte einen gesunden Sohn zur Welt gebracht. Aber reichte das aus?
    Wahrscheinlich nicht. Seine Eltern wollten sich nicht im geringsten daran erinnern, daß die Delphine ihn und Alemi während des Sturms gerettet hatten. Das lag nun schon lange zurück.
    Readis hatte wenig Zeit für solche Gedanken. Er mußte etwas zu essen finden, was in dieser Jahreszeit eine zeitraubende und manchmal auch vergebliche Suche bedeutete. Was er fand, mußte er irgendwo aufbewahren, und so sah er sich um, bis er an einem Bachufer Ton fand, aus dem er Geschirr formte, welches er im Feuer härtete. Erst nach mehreren Versuchen hatte er einen Becher und eine Schale hergestellt, die die Flüssigkeit hielten. Er besaß mehr theoretisches Wissen, als er bisher hatte ausprobieren können. Er wußte, wie man ein Schlaflager aus Farnen bereitete, und tat das auch, so daß er nachts bequem lag, und er verwob feine Gräser zu einer Decke. Kräftigere Ranken ließen sich zu einem stabilen Seil für Delky verarbeiten, damit sie sich nicht unbeaufsichtigt zu weit von der Höhle entfernte. Aus ihrem Schwanzhaar hatte er eine Angelschnur gedreht, und weitere Schwanzhaare verflocht er zu einer längeren Schnur, nachdem er nach der von Onkel Alemi erlernten Methode mehrere Haare zu entsprechender Länge verknüpft hatte. Das Messer in seinem Gürtel war immer scharf geschliffen, und er hoffte, die Stahlschneide würde halten, bis er Gelegenheit hatte, sie zu ersetzen, denn das tägliche Schleifen ließ die gute Schneide sichtlich schmaler werden. Er suchte große Baumnüsse und schlug oben ein Loch hinein, so daß er sie, nachdem er den Saft ausgetrunken hatte, als Behälter für Frischwasser verwenden konnte.
    Zwar galt der Nußsaft bei vielen Menschen als ausgesprochen wohlschmeckend, und er wußte auch, daß Swacky ihn für das Trinkfest am Ende einer Siebenspanne vergären ließ, doch Readis mochte seine fast ekelerregende Süße nicht. Neben frischem Fisch und Muscheln, die er am Strand sammelte, fand er hin und wieder auch ein Vogelnest, so daß seine Nahrung genug Eiweiß enthielt. Das Gelege einer Feuerechse hatte er bisher noch nicht auftreiben können, obwohl er auf dem Weg zur Höhle jeden sandigen Schlupfwinkel untersucht hatte. Aber dafür war auch nicht die richtige Jahreszeit. Bisher hatte er eine eigene Feuerechse nicht vermißt, doch jetzt hätte er eine gebrauchen können: Delky war keine besonders unterhaltsame Gesellschaft. Und bevor er nicht Kontakt mit den Delphinen aufgenommen hatte, konnte er nur mit sich selbst sprechen.
    Normalerweise hatte er zuviel zu tun, um sich einsam zu fühlen; abends war er so müde, daß er sofort einschlief und keine Zweifel ihn befallen konnten. Wenn er Kontakt mit Delphinen aufnehmen wollte, würde er weit genug hinausschwimmen müssen, und so unvernünftig, sich ohne Schwimmweste so weit hinauszuwagen, war er nicht. Als er schließlich eine Stelle entdeckt hatte, wo die fasrigen Pflanzen wuchsen, aus denen Schwimmwesten gemacht wurden, brachte er mit dem Entwurf und der Fertigung einer solchen Weste mehrere Tage zu.
    Aus kleinen Fischgräten verfertigte er Nähnadeln und stellte dann mit ungeschickten, aber haltbaren Stichen ein passendes Kleidungsstück her. Am Morgen nach ihrer Fertigstellung unterzog er die Weste einer ausführlichen Prüfung und ließ sich mit ihr so lange vor Ort treiben, daß die Fische schließlich ganz vertraut heranschwammen und an seinen Füßen knabberten. Das war mutig von ihnen, da er ja schon so viele gefangen hatte.
    Am Ende des Vormittags schwamm er mit der Weste noch so leicht auf dem Wasser wie zu dessen Beginn, und so glaubte er, sich ihr anvertrauen zu könne. Er sorgte dafür, daß Delky genug Futter und frisches Wasser in ihrer Tonschale hatte - die allerdings nicht ganz wasserdicht geworden war - dann legte er die Weste wieder an.
    Das Meer war ruhig an diesem Tag und die Oberfläche wurde vom Wind nur leicht gekräuselt. In dieser sturmreichen Jahreszeit mochte es keinen weiteren solchen Tag mehr geben. Also überprüfte er die Bänder seine Weste ein letztes Mal und watete dann ins tiefere Wasser hinaus. Von dort

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