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Die Drachenreiter von Pern 12 - Die Delfine von Pern

Die Drachenreiter von Pern 12 - Die Delfine von Pern

Titel: Die Drachenreiter von Pern 12 - Die Delfine von Pern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey
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freigelegten Gebäude, das alte ›Landungs-Feld‹ und seinen zusammengestürzten Turm, sogar auf die Luftschiffwiese, wo die drei alten Luftschiffe freigelegt worden waren. Sie flogen weiter über dichten Wald, der von den Fäden nicht mehr zerstört werden konnte, da er von den Würmern geschützt wurde, die sich im Südkontinent verbreitet hatten und den tödlichen Organismus neutralisierten.
    Ab und zu wandte T'lion den Kopf, um sicherzugehen, daß sein Passagier sich wohl fühlte; Alemi machte ihm dann jedesmal mit nach oben gestreckten Daumen ein Zeichen, daß dies der Fall war, und lächelte ihn strahlend an. So lange war er noch nie auf einem Drachen geflogen, und er genoß es ungeheuer und verspürte nicht einmal Schuldgefühle, weil er die Dienste eines Drachen und seines Reiters so lange für sich beanspruchte. Aber dieser Ritt hatte ja einen Zweck, erinnerte Alemi sich, und er tastete nach den Seiten mit den Anweisungen, die er in seine Jackentasche gesteckt hatte.
    Dann kam der wunderschöne Anblick des fast perfekten Halbrunds der Monaco-Bucht in Sicht, und die Überreste der Pier, die an der Ostspitze ins Meer ragte. Sie mußte aus jenem beinahe unzerstörbaren Material bestehen, das die Alten benutzt hatten. Was das betraf, hatte Alemi von Meisterfischer Idarolan gehört, die Hälfte der ursprünglichen Länge sei durch den Seegang abgetragen worden. Bilder aus Akkis Archiven hatten ein großes Gebäude an der Spitze der Pier gezeigt, mit Anlegeplätzen und fremdartigen Maschinen. Alemi seufzte. Im tieferen Wasser jenseits der Küste gingen Fischer ihrem uralten Gewerbe nach, von dem Meister Idarolan sagte, es sei in den ersten Tagen auf Pern nicht wesentlich anders gehandhabt worden als heute. Manche grundlegende Fertigkeiten änderten sich nicht. Und doch hatten so viele andere Künste von den wiederentdeckten Verfahren und Ideen profitiert, die in den dunkleren Planetenumläufe verlorengegangen oder mißbraucht worden waren.
    Dann sah Alemi von seinem luftigen Aussichtspunkt den hohen Pfeiler auf dem Strand, und das, was die Glocke gewesen war. Er berührte T'lions Schulter und zeigte darauf. T'lion nickte zum Zeichen, daß er verstanden hatte. Einen Moment später legte Gadareth sich auf dem Abwärtsflug in die Kurve, drehte nach rechts und schwang sich herum, so daß sie ein paar Drachenlängen vom Treibgutstreifen entfernt ordentlich aufsetzten. Wider Willen und trotz seiner Bedenken, er könnte dem Drachen damit weh tun, umklammerte Alemi die Nackenzacke fester.
    Eine dicke Schicht Entenmuscheln auf dem langen Pfosten verzerrte seine eigentliche Gestalt, wie Alemi bemerkte, als er die Länge abschritt. Die Glocke, die auf einem Gestell stand, war großzügig bemessen - volle vier Spannen seiner Hand, quer über die Öffnung gemessen. Ein großer Teil der Verkrustungen war entfernt und das Metall poliert worden. Der Klöppel fehlte. Mit einem unehrbietigen Schnippen von Zeigefinger und Daumen stieß er die Glocke an und war überrascht, einen gedämpften, leicht verzerrten Glockenton zu hören.
    »Hier, nehmen Sie das«, schlug T'lion vor und reichte Alemi einen faustgroßen Stein.
    Damit bekam Alemi einen viel besseren Ton zustande, weich und voll, der klangvoll über die Bucht rollte.
    T'lion grinste. »Klingt gut!« Also hob er einen noch größeren Stein auf und schlug ihn gegen die Glocke, worauf ein noch lauteres Läuten ertönte. Mit einem Ächzen beugte Alemi sich vor, schaute von unten in die Glocke hinein und versuchte, sich die Größe des ursprünglichen Klöppels vorzustellen.
    »Meiner war lauter«, meinte T'lion und hielt Alemi seinen Stein hin.
    Alemi wog beide Steine in den Händen, schlug erst den einen, dann den anderen gegen die Glocke und hob lauschend den Kopf, um die Echos des schönen Klangs einzufangen. Plötzlich ertönte ein Ruf von T'lion, nachdem er zu seinem Bronzedrachen emporgeblickt hatte, der aufgeregt mit den Augen rollte. T'lion wandte sich halb zum Wasser, blieb dann stocksteif stehen und starrte auf die Bucht.
    »Splitter und Scherben! Gadareth hat recht! Schauen Sie!« rief er aus und deutete aufgeregt zum Meer.
    Alemi, der mit dem Rücken zum Wasser dahockte, reckte den Hals und sah eine Phalanx von Delphinen, die in weiten, bogenförmigen Sprüngen auf den Strand zuschossen.
    Das ganze Wasser schien voller Rückenfinnen und springender Geleitfische zu sein. Der Fischermeister stand auf, fassungslos hörte er den Lärm, der auf ihn eindrang.
    »Gillocke!

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