Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Drachenreiter von Pern 12 - Die Delfine von Pern

Die Drachenreiter von Pern 12 - Die Delfine von Pern

Titel: Die Drachenreiter von Pern 12 - Die Delfine von Pern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey
Vom Netzwerk:
Spitze Süd-Bolls, verkündete fast verächtlich, die Feststellung einer Schwangerschaft so kurz nach der Empfängnis sei einfach unmöglich. Doch Tana zerstörte seinen Unglauben, als sie genau auf die durch einen Dorn verursachte Entzündung im Arm eines Weyr-Kindes hinwies, das sich ständig über seinen schmerzenden Arm beklagt hatte. Die Frau, die die Kinder beaufsichtigte, war fest davon ausgegangen, das Kind wolle sich nur vor der Arbeit drücken. Nicht nur hatte Tana die Infektion richtig erkannt, sie zeigte auch mit der Schnauze genau auf die Stelle, die der skeptische Persellan mit Breiumschlägen behandeln sollte. Am nächsten Morgen begann die Entzündung zu eitern, und der nadeldünne Dorn, der sie verursacht hatte, war deutlich zu erkennen.
    Dornen einer Vielzahl von Pflanzen des Südkontinents stellten für die Heiler ein ständiges Problem dar. Die meisten Menschen waren in den heißen Sommermonaten nur dünn bekleidet, und so streifte häufig die nackte, ungeschützte Haut an Blättern und Pflanzen. Selbst die zähe Drachenhaut war nicht unempfindlich, wenn auch die Schutzschicht direkt unter der Haut selten durchstoßen wurde. Öfter passierte es jedoch, daß der Reiter beim Abschrubben seines Drachen plötzlich einen Dorn in seiner vom Wasser aufgeweichten Hand fand.
    Persellan, der von der neuen Methode der Früherkennung von Schwangerschaften keineswegs überzeugt war, brachte Frauen in verschiedenen Stadien der Schwangerschaft herbei, um Tana und andere Mitglieder ihrer Schule zu testen, die begierig zu sein schienen, ihre Fähigkeiten unter Beweise zu stellen.
    Es war jedoch ein Knochenbruch, der Persellan überzeugte. Ein alter Knochenbruch zudem, direkt unter dem Ellbogen, der schief zusammengewachsen war und die betroffene Frau beim Gebrauch ihres rechten Arms behinderte. Sie war mit der Absicht gekommen, feststellen zu lassen, ob sie wieder schwanger sei; in diesem Fall wollte sie die Schwangerschaft abbrechen, da sie der Meinung war, mit drei Kindern habe sie dem Weyr genug Reiter zur Verfügung gestellt.
    »Knochen gebrochen. Falsch geheilt «, erklärte Tana Persellan. »Hier.«
    »Was ist mit einem Baby, Fisch?« fragte die Frau Durras, als Persellan ihren Arm ergriff und mit kundigen Fingern das verdickte Gelenk abtastete. »Seit zwei Monaten hatte ich keine Blutung.«
    »Wann ist das passiert?«
    Durras entriß dem Heiler ihren Arm und sah ihn wütend an. »Ich bin nicht wegen des Arms gekommen. Den habe ich mir gebrochen, als ich noch ein Kind war. Fisch, was ist mit dem Baby?«
    »Kein Babbii, aber Leib voll. Nicht gut. Saubermachen.«
    »Was?« Die Frau rannte weg, aus dem Wasser hinaus und über den Strand, fort von den Delphinen.
    »Was meinst du damit? Leib voll? Saubermachen?« fragte Persellan. Durras Reaktion hatte ihn verblüfft, doch während seiner Lehrzeit war er immer wieder dem Fall begegnet, daß die Blutung ausblieb und die Patientin später ständige heftige Leibschmerzen bekam; mehrere dieser Frauen waren gestorben, und er hatte nicht mehr für sie tun können, als ihnen schwere Dosen von Taubkraut zu verabreichen, um die Schmerzen zu lindern.
    »Gewwwwächss« , sprach Tana das schwierige Wort mühsam aus. »Schlechte Dinge.«
    »Gewächs?« fragte Persellan. Die Chirurgie gehörte nicht zu den üblichen Heilmethoden, wenn er auch wußte, daß einige speziell ausgebildete Heiler tatsächlich den menschlichen Körper aufschnitten, um Besserung bei einigen Krankheitszustände zu erreichen. Akki hatte der Heilergilde viel zu erzählen gehabt, doch nur sehr wenige Heiler hatten tatsächlich Operationen durchgeführt. Er hatte gehört, die Gilde habe Untersuchungen an Toten zugelassen. Schon der Gedanke an solche Eingriffe ließ ihn schaudern, doch man hatte wertvolle Informationen daraus gewonnen.
    »Haben unsere Vorfahren in den Körper hineingeschnitten, um das Gewächs zu entfernen?«
    »Nicht nötig. Öffnung ist da. Saubermachen. Dann Babbii bekommen.«
    »Wie? Welche Öffnung?«
    »Hauptöffnung unten. Wo Babbii durchkommt.«
    Wieder schauderte Persellan. Der Gedanke, auf diesem Wege in den Körper einzudringen, war einfach abstoßend. Und doch war es oft erforderlich, daß ein Heiler unangenehme und sogar für den Patienten schmerzhafte Maßnahmen durchführte, um ihn wieder gesund zu machen.
    Die nächste Überraschung für Persellan kam noch im Laufe des gleichen ereignisreichen Vormittags, als T'lion ihn bat, zur Bucht zu kommen.
    »Sie bringen einen

Weitere Kostenlose Bücher