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Die Drachenreiter von Pern 12 - Die Delfine von Pern

Die Drachenreiter von Pern 12 - Die Delfine von Pern

Titel: Die Drachenreiter von Pern 12 - Die Delfine von Pern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey
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mit der Glocke geben sie das Signal für Berichte, von dem du erzählt hast?« Robinton war wirklich fasziniert.
    »Und sie läuten so lange, bis jemand kommt«, fügte Alemi mit schiefem Grinsen hinzu. Ein oder zweimal war er aus dem Bett geworfen worden. Doch dies waren Notfälle gewesen: Einmal waren illegale Siedler aus dem Norden mit ihrem völlig seeuntüchtigen Schiff gekentert; und das andere Mal hatte ein Delphin eine häßliche Wunde gehabt. Temma hatte sie so säuberlich genäht, wie ein Heiler es nicht besser hätte machen können, und die Delphine waren sehr dankbar gewesen.
    »Akki hat freundlicherweise medizinische Informationen für alle Heiler ausgedruckt, die mit Delphinen zu tun haben«, fuhr Alemi fort. Dann stockte er. »Ich erinnere mich, wie ich einmal in einer Bucht auf dem Weg nach Nerat sechs tote Delphine gefunden habe. Wir hatten keine Ahnung, was ihnen zugestoßen war, weil es keine sichtbaren Anzeichen gab. Delphine können genauso krank werden wie Menschen, und zwar mit ganz ähnlichen Problemen, Verdauung, Lunge, Herz, Nieren und Leber.«
    »Wirklich?« Der Harfner sah Alemi überrascht an. »Man würde nie meinen, daß Fische… Verzeihung«, korrigierte er sich, bevor Alemi es wagte - »Säuger… genauso kränklich sein können wie Menschen. Was, um Himmels willen, könnte denn bei einem Delphin einen Herzanfall auslösen?«
    Alemi hob die Schultern.
    »Stress, körperliche Überanstrengung, dem Bericht zufolge sogar ein angeborener Herzfehler.« Dann erinnerte er sich, daß Stress und körperliche Überanstrengung Meister Robinton dazu gezwungen hatten, sich zu schonen, bevor er eigentlich dazu bereit war. Heimlich warf er dem Harfner einen nervösen Blick zu; dieser überdachte offensichtlich gerade, was er da gehört hatte.
    »Sechs Herzanfälle gleichzeitig?« fragte Robinton überrascht.
    »Nein, dieser Vorfall muß eine andere Ursache gehabt haben. Akkis Bericht zufolge waren ›Strandungen‹ auf der alten Erde nicht selten; sie wurden wahrscheinlich durch verschmutztes Wasser hervorgerufen, das die Delphine vergiftete. Doch unser Wasser ist völlig sauber.«
    »Und so wird es auch bleiben!« warf Meister Robinton mit plötzlicher Heftigkeit ein. »Wenn Akki uns führt, werden wir nicht die Fehler wiederholen, die unsere Vorfahren auf ihrer Welt machten.« Er hielt kurz inne und fuhr dann mit einem schiefen Lächeln fort: »Zumindest nicht dieselben und nicht aus denselben Gründen. Vielleicht können wir dankbar sein, daß Pern nicht die gleichen Reichtümer bietet, die den Alten auf der Erde zur Verfügung standen. Das wird unsere Rettung sein.«
    »Ach?« Alemi war durchaus für eine Vorhersage zu haben.
    Meister Robintons ausdrucksvolles Gesicht wurde von einem wissenden Lächeln erhellt. »Trotz allem, was wir ertragen mußten, seit die Dämmerschwestern ihre Umlaufbahn um uns ziehen, hat diese Welt die von den Kolonisten festgelegten Muster erstaunlich gut beibehalten. Natürlich konnten wir nicht wissen, daß wir ihren Vorschriften gehorchten« - er lächelte Alemi spitzbübisch an -, »doch wir haben uns tatsächlich daran gehalten, nur soviel an Technik zu verwenden, wie zum Überleben notwendig ist. Wenn einmal die Drohung der Fäden beseitigt ist, können wir unsere Lebensqualität verbessern und dennoch diesen Regeln folgen: eine Welt, die sich in viel geringerem Maße auf den raffinierten Schnickschnack und die Technologien stützt, die unsere Vorfahren so faszinierten. Das wird nur gut für uns sein.«
    »Und die Weyr?« Diese Frage brannte Alemi auf der Zunge. Robintons Lächeln erlosch, doch sein Gesichtsausdruck war eher nachdenklich denn besorgt. »Sie müssen natürlich ein neues Gleichgewicht finden, aber ich bezweifle sehr, daß die Drachen verschwinden, nur weil es die Fäden nicht mehr gibt.«
    Sein Lächeln kehrte zurück, ein wenig geheimnisvoll, als hätte er Informationen, die er nicht mit Alemi teilen wollte was nur in Ordnung war, dachte der Fischermeister. Er war froh, daß der Meisterharfner ihm die Sorgen nahm, wie vorsichtig auch immer er sich ausdrückte.
    Alemi hatte nicht die geringste Lust, die Veranda und die angenehme Gesellschaft Meister Robintons zu verlassen, aber es war ihm auch bewußt, daß er ihn an diesem Morgen nicht länger für sich beanspruchen durfte. So viele andere Menschen brauchten den Harfner und zehrten an seinen Kräften. Alemi fühlte sich sehr stolz, daß ihm überhaupt eine so lange Unterredung zugestanden worden

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