Die Drachenreiter von Pern 12 - Die Delfine von Pern
vorgeschlagen hatte. Material zum Bau der Transistoren war auf Pern reichlich vorhanden.
Meister Oldive war weniger Erfolg beschieden, denn von den älteren Heilern schlug ihm soviel Widerstand entgegen, daß er sich darauf konzentrierte, Akkis Techniken und Methoden an junge, vorurteilslose Lehrlinge weiterzugeben. Obwohl er beweisen konnte, daß die Heiler nun viele Menschen vor schrecklichem Leid bewahren und durch den vorsichtigen Einsatz chirurgischer Methoden für viele Patienten das Leben wieder lebenswerter machen konnten, sperrten sich viele Meister in seinem Handwerk zum Nachteil der Patienten gegen die Anwendung dieser Methoden. Oldive betrachtete dies als ein Versagen seiner Gilde, das er nicht länger dulden wollte. Er führte neue Vorgehensweisen ein, wo er nur konnte; seine Anweisungen schienen vor allem bei solchen Heilern auf fruchtbaren Boden zu fallen, die noch nicht fertig ausgebildet waren und denen viel daran lag, das Leid ihrer Patienten zu lindern. Insgesamt setzten sich die Neuerungen in der Heilergilde jedoch nur langsam und vereinzelt durch.
Nach dem ersten Experiment mit den Delphinen hatte Oldive Freiwillige gesucht, die enger mit den scharfsichtigen Meeressäugern zusammenarbeiten wollten; als Gegenleistung sollten sie den Delphinen regelmäßig die Blutfische entfernen. Curran hatte der Einrichtung einer kleinen Heilerniederlassung bei der Meeressiedlung von Fort nur zu gerne zugestimmt. Am Ende des Stegs wurde ein Floß vertäut, von dem aus man Patienten ins Wasser ließ, damit die Delphine ihr Schallortungssystem einsetzen konnten. Noch an vier anderen Küstenstellen gab es solche Niederlassungen: in Ista, Igen, sowie bei der Nerat- und der Monaco-Bucht, oder besser gesagt dem Ost-Weyr.
Akki hatte viel Zeit für Meister Oldive und seine aufgeschlosseneren Meister und Gesellen aufgewendet. Zwar hatte er klargemacht, daß in Pern bestimmte Voraussetzungen nicht gegeben waren, um die Medizin auf das Niveau der Alten zu bringen, doch viele Neuerungen würden die Fertigkeiten der Gilde verbessern. Die Delphine waren eine sehr wirkungsvolle Alternative zu den Röntgenapparaten und anderen Untersuchungsgeräten der Alten, ein unschätzbares Hilfsmittel bei der Untersuchung von Kranken.
Die Fähigkeit der Delphine, krankhafte Veränderungen im Körper der von ihnen untersuchten Menschen festzustellen, war allerdings beschränkt. Die Delphine konnten den Heilern nicht genau sagen, um welche Art von Gewächs oder Geschwulst es sich handelte, und auch nicht, wie das Problem zu behandeln war: nur, daß es sich im Körper befand und nicht dort sein sollte. Dennoch gestattete die Schallwellenortung den Heilern einen besseren Einblick in krankhafte Veränderungen, die nicht zu sehen oder zu ertasten waren.
Meister Oldive hatte oft das Gefühl, die Alten hätten sehr viele Hilfsmittel zur Verfügung gehabt, die Akki ihm gegenüber noch nicht einmal erwähnt hatte, und er seufzte über diese Unterlassung und machte dann weiter, wie die Heiler es seit Jahrhunderten taten, indem sie eben das, was sie zur Hand hatten und was sich als hilfreich erwiesen hatte, so gut wie möglich einsetzten.
Nachdem die Windmaschinen auf den Feuerhöhen der Burg Fort errichtet waren, wurde in Oldives Zimmer in der Gildehalle der Harfner ein Terminal installiert und zwei weitere in den Schulungsräumen. Baron Groghe hatte alle Hebel in Bewegung gesetzt, um auch einen Terminal für Burg Fort zu bekommen, doch bis die Schmiedegilde, oder die neue Computergilde, die Bestandteile nachbauen konnte, waren die Geräte auf jene Einrichtungen beschränkt, die Informationen weitergaben.
Die Schüler in Landing lernten nicht den ganzen Tag lang, da Meister Samvel sehr wohl wußte, daß Kinder nicht nur geistiges Training brauchen, sondern auch körperliches. In Akkis Dateien waren viele alte Spiele aufgezeichnet, und manche von diesen ließ Samvel wieder aufleben: Baseball, Fußball und Polo, ein Sport, bei dem Readis sich sehr hervortat - ebenso wie in den Wassersportarten, nachdem man begonnen hatte, die Teiche unterhalb der Ebene von Landing zum Schwimmen zu benutzen. Readis hegte den Verdacht, Meister Samvel lege nur aufgrund von Readis Behinderung soviel Nachdruck auf den Wassersport, doch andererseits war es auch sinnvoll, daß die Schüler schwimmen lernten, da so viele weite Reisen übers Meer gingen.
Master Samvel erhielt die Zusage vom Benden-Weyr, daß ein halbes Geschwader Jungdrachen die Klasse 21 nach Honshu
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