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Die Drachenreiter von Pern 12 - Die Delfine von Pern

Die Drachenreiter von Pern 12 - Die Delfine von Pern

Titel: Die Drachenreiter von Pern 12 - Die Delfine von Pern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey
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durchgeführt wurde. Nie vergaß er das schreckliche Klagegeschrei der Drachen, als die Leiche des Meisterharfners ins Wasser glitt. Die Haare sträubten sich ihm, und der Ruf drang ihm durch Mark und Bein. Er war viel schlimmer als kürzlich das Geschrei der Feuerechsen, und das Quietschen und Klicken der Delphine machte die Klage nur noch unheimlicher. Hatten auch die Delphine den Meisterharfner gekannt? Dann sprangen alle Schulen gleichzeitig ein letztes Mal aus dem Wasser und schienen daraufhin zu verschwinden. Readis, der den Atem inzwischen ziemlich lange anhalten konnte, tat dies unbewußt, als die Delphine untertauchten.

    Aber sie kamen einfach nicht wieder hoch, und Readis mußte Luft holen, als vor seinen Augen Funken zu tanzen begannen. Er schirmte die Augen ab und schaute weit aufs Meer hinaus, konnte aber keine einzige Rückenflosse erkennen.
    Plötzlich bemerkte er, daß am Himmel nur noch ein einziger Drache schwebte: Ruth, dessen weiße Haut sich unverkennbar vor dem Blau des Himmels abzeichnete. Er schwebte so lange bewegungslos, daß Readis sich schon fragte, ob ihm etwas zugestoßen war. Der Drache hielt noch immer seine Totenwacht, als Onkel Alemi, selbst am Steuer seines Schiffes, nach Backbord abdrehte und die Rückreise begann. Schließlich verschwand Ruths Gestalt in der Ferne - oder vielleicht hatte der Drachen seinen Standort auch verlassen. Für Readis war dies das Traurigste von allem, was er an diesem Tag gesehen hatte.
    Die Delphine kehrten erst zurück, als die Gute Winde in ihre Heimatgewässer einlief.
    Drei Tage nach dieser Bestattung kam T'lion, um die Schüler nach Landing zu bringen. Sie wurden nicht zum Verwa-Gebäude gebracht, wie Readis halb erwartet hatte, sondern zu einem anderen Gebäude drei Häuser weiter, vor dem sich eine große Menge junger Menschen versammelt hatte. Zur angegebenen Zeit erschien ein Meister an der Haupttür und erklärte mit klarer, weittragender Stimme, welche Räume welcher Klasse zugewiesen waren. Als die älteren Schüler im Gebäude verschwunden waren, machte er denen, die noch draußen warteten, ein Zeichen, sie sollten näher treten.
    »Ihr seid also die Schüler, die in diesem Umlauf neu beginnen«, sagte er und ließ den Blick über sie wandern. »Ich bin Meister Samvel, Leiter dieser Schule, und ihr tragt den Namen Klasse einundzwanzig, da dies das einundzwanzigste Jahr der gegenwärtigen Annäherungsphase ist.
    Nicht sehr originell fürchte ich, doch dies wird eure Bezeichnung sein, und wenn unter dieser Bezeichnung Anweisungen ergehen, wird die ganze Klasse sie befolgen.
    In den nächsten Tagen werde ich jeden einzelnen von euch mit Namen kennenlernen. Unterdessen heiße ich euch willkommen, und wenn ihr alle in Zimmer D geht, können wir mit der Einweisung beginnen.«
    So begann das, was später die Übergangsphase genannt wurde. Und Readis gehörte untrennbar dazu.

10.
    Drei Planetenumläufe später waren die Schülerwohnheime von Landing mit vierhundert Schülern belegt, die dort die inzwischen zahlreich angebotenen Kurse besuchten.
    Als in den wichtigsten anderen Burgen und Siedlungen Generatoren aufgestellt waren, wurden zusätzliche Schulen eröffnet, deren Programm vorn Basisunterricht bis zur Nachschulung reichten.
    In der Harfnergilde gestaltete Meisterharfner Sebell die Ausbildung der Lehrlinge völlig neu, und die Musik war nun nicht mehr das Hauptgebiet der Gilde. Diese neuen Inhalte konnte er nur deshalb einführen, weil Meister Robinton sie vor seinem Tod den Meistern der Gilde vorgeschlagen hatte. Damals war der Vorschlag abgelehnt worden, doch nach seinem Tod beobachteten Sebell und Menolly verblüfft, wie die älteren Meister halsstarrig darauf bestanden, das neue Programm einzuführen. Während Menolly diesen Umschwung mit Bitterkeit aufnahm, konzentrierte Sebell sich auf die Vorteile und trieb die Erneuerung mit unermüdlichem Einsatz voran, um jeden Schritt von Meister Robintons Erziehungsprogramm in die Praxis umzusetzen.
    Unter dem Einfluß von Fandarel und Oldive wurde es für die Meister der Schmiede- und Heilergilde zur Pflicht, Kurse zu besuchen, in denen sie ihre Fertigkeiten verbesserten und sich das auf ihr Handwerk bezogene Wissen Akkis aneigneten. Nach dem Erfolg mit dem Roten Stern hatte Meister Fandarel weniger Probleme, seine Meister für die neuen Techniken zu interessieren. Außerdem versuchte er, das Funkgerät zu entwickeln, das Akki als verläßliches Kommunikationsmittel zwischen entfernten Orten

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