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Die Drachenreiter von Pern 13 - Ankunft

Die Drachenreiter von Pern 13 - Ankunft

Titel: Die Drachenreiter von Pern 13 - Ankunft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey
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den Verschluß des Sicherheitsgurts und driftete aus dem Pilotensessel heraus. Krampfhaft überlegte er, wie Kimmer es bewerkstelligt hatte, 495,56 Kilogramm einer wie auch immer gearteten Fracht an Bord zu schmuggeln. Und wann? Immerhin hatte Benden den Alten drei Tage lang quasi unter Bewachung gehabt.
    »Lieutenant«, verkündete Nev in abbittendem Ton, »wir können kein Katapultmanöver um den ersten Planeten durchführen – nicht mit diesem Übergewicht.«
    »Oh, wir werden schon bald sehr viel leichter sein, Nev«, versprach Benden mit maliziösem Grinsen. »Und zwar um exakt vierhundertfünfundneunzig Komma sechsundfünfzig Kilogramm. Kalkulieren Sie bei Ihren Kursberechnungen diesen Gewichtsverlust ein.«
    »Ich kann einfach nicht begreifen«, mischte sich Ni Morgana mit ausdrucksloser Stimme ein, »was sie hier versteckt haben sollen. Und auf welche Weise sie den Kram an Bord brachten.«
    »Was war denn mit Ihren Kopfschmerzen, Saraidh?« hielt Benden ihr entgegen. Er kochte vor Zorn über Kimmers Falschheit. »Und diesen Nickerchen, die einzugestehen allen außer Ihnen der Mumm fehlt?«
    »Aber was kann man schon in zehn, zwanzig Minuten bewirken, Ross?« hakte Ni Morgana nach. »Nev und ich haben das Schiff buchstäblich auf den Kopf gestellt, und weder Schmuggelware noch Anzeichen für Manipulationen entdeckt.«
    Benden schwieg bedeutungsvoll und rieb sich dann frustriert mit der Hand die Stirn. »Ich mache Ihnen ja keine Vorwürfe, Saraidh. Kimmer hat mich schlicht und ergreifend überlistet, so ist das nun mal. Dabei hatte ich gedacht, wenn ich ihn von Honshu fortbrächte, könnte er keinen Unfug anstellen.« Er hob die Stimme. »Vartry, Sie, Scag und Hemlet durchsuchen die Gig an den unmöglichsten Stellen. Schauen Sie nach in den Torpedoschächten, im bugwärtigen Pissoir, hinter der Innenverkleidung und in der Luftschleuse. Irgendwie haben sie zusätzliche Fracht hier verstaut, die wir finden und abwerfen müssen.« Er wandte sich an Nev. »Versuchen Sie, die Amherst zu erreichen. Vermutlich ist es für einen Kontakt noch zu früh, aber fangen Sie trotzdem schon mal an.«
    In diesem Augenblick kam Kimmer in die Kabine geschwebt. Die finsteren Mienen der drei Marines, die an ihm vorbeidrifteten, quittierte er mit einem Lächeln.
    »Kimmer, was haben Sie an Bord versteckt und wo sind die Sachen? In weniger als einer Stunde müssen wir eine schwierige Kurskorrektur vornehmen, denn Ihretwegen haben wir beim Start zuviel Treibstoff verbraucht.«
    »Ich weiß nicht, wovon Sie sprechen, Lieutenant.« Kimmer blickte ihm dreist in die Augen. »Die letzten drei Tage war ich doch mit Ihnen zusammen. Wie hätte ich da irgend etwas an Bord der Gig verbringen können?«
    »Spielen Sie nicht den Ahnungslosen, Mann! Auch Ihr Leben ist in Gefahr!«
    »Ich fühle mich geschmeichelt, daß Sie nach meiner Meinung fragen, Lieutenant, aber Sie wissen doch sicher viel besser als ich, welchen Ballast man abwerfen kann, um die Erica leichter zu machen.«
    Benden starrte ihn an, und er erschrak ob der Böswilligkeit, mit der der Alte seinen Blick erwiderte. »Sie wissen genau, von welcher Fracht ich spreche, und die Sachen wurden in Honshu an Bord geschmuggelt. Wenn Sie mir nicht gleich eine Antwort geben, Kimmer, sind Sie das erste Stück Ballast, das abgeworfen wird!«
    Plötzlich fing jemand im Heck hysterisch an zu weinen, und Vartry schwebte in die Kabine zurück.
    »Lieutenant, sie fingen an zu heulen, sowie ich sagte, wir würden nach überschüssiger Fracht suchen, weil das Schiff zu schwer sei. Sie wissen etwas.«
    Als Benden sich geschickt mit den Händen den kurzen Niedergang hinabstieß, der ins Quartier der Marines führte, steigerte sich das Gewimmer zu einem schauerlichen Geheul. Das Geräusch klang so unheimlich, daß sich Benden die Nackenhaare sträubten.
    »Aufhören!« brüllte er, doch Chios Organ schlug noch schrillere Töne an. Die anderen weinten nicht so hemmungslos, doch sie schienen gleichermaßen verzweifelt zu sein, in panischer Angst und viel zu überreizt, um eine Erklärung abzugeben.
    Ni Morgana kam mit dem Erste-Hilfe-Kasten und injizierte Chio ein Sedativum, das sie zwar ruhigstellte, aber nicht den erhofften Erfolg zeigte, als Benden sie befragte. Um die Situation nicht auf die Spitze zu treiben, bemühte er sich um einen ausgeglichenen, sachlichen Ton.
    »Niemals werden sie Ihnen erzählen, was sie verbrochen haben«, sagte Shensu, der in die Kabine geschossen kam. Mechanisch rieb er

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