Die Drachenreiter von Pern 13 - Ankunft
Wedeln mit der Hand. Joel wandte sich an die anderen und hob in hilfloser Resignation die Hände. »Wie sollen wir registrieren, wo alle Sachen geblieben sind?«
Zum ersten Mal, seit Jim Tillek diesen tüchtigen Magazinverwalter kannte, war der sonst so unbeirrbare Mann mit seinem Latein am Ende, überwältigt von der schieren Größe der vor ihnen liegenden Aufgabe. In Landing hatte Joel alles mit akribischer Akkuratesse katalogisiert und deponiert; jederzeit wußte er auf Anhieb, in welchem Schuppen, auf welchem Regalbrett ein bestimmtes Teil zu finden war. Doch selbst sein legendäres eidetisches Gedächtnis streikte angesichts des gegenwärtigen Durcheinanders. Er tat Jim von Herzen leid.
»Joel«, mischte sich Emily energisch, aber besänftigend ein, »außer dir hätte keiner die Verlegung von Waren und Menschen so glatt über die Bühne bringen können.«
Vielleicht bemerkte nur Jim die besondere Reihenfolge im Vokabular. Emilys Kompliment implizierte, daß Waren wichtiger waren als Menschen, und mit dieser Bewertung traf sie bei dem Magazinverwalter voll ins Schwarze. Joel fand, daß Menschen sehr wohl auf sich selbst aufpassen konnten, Güter mußten jedoch sorgfältig überwacht werden, und jederzeit, bei Tag oder bei Nacht, galt es, ihren exakten Aufbewahrungsort zu wissen.
Joel zuckte die Achseln. »Was augenblicklich passiert, bereitet mir große Sorgen. Zu manchen Sachen müssen wir jederzeit Zugang haben, und ehe ich nicht sämtliche Listen der Waren habe, die entweder per Schlitten oder zu Schiff transportiert wurden…«
In diesem Moment kam Johnny Greene herein; er machte einen abgekämpften, aber gleichzeitig triumphierenden Eindruck. »Daß mir ja niemand sagt: ›Das geht nicht. ‹«, verkündete er der Allgemeinheit. Gespannt spitzte Joel die Ohren, während Johnny fortfuhr: »Die Generatoren sind aufgestellt und funktionieren, zehn Terminals sind angeschlossen. Ich habe sie darauf programmiert, visuelle, akustische und bereits aufgezeichnete Inputs zu verarbeiten und aufeinander abzustimmen. Genügt dir das fürs erste, Joel?«
»Aber sicher.« Joel sprang auf die Füße, seine Niedergeschlagenheit war verflogen. »Wo stehen die Terminals? Bring mich hin.« An der Tür drehte er sich noch einmal um. »Ich brauche ein paar Helfer.«
»Von mir aus kannst du jeden zur Arbeit verpflichten, der nicht gerade anderweitig beschäftigt ist«, erwiderte Paul schmunzelnd. Doch seine gute Laune schwand dahin, als er sich wieder seinen eigenen Monitoren widmete. Er spitzte die Lippen. »Es gibt noch ein paar knifflige Probleme zu lösen. Ezra, könntest du noch mal deine Kapitänsmütze aufsetzen? Wir müssen die kleineren Boote längs der Küste bis nach Key Largo bringen, ehe wir die letzte Etappe zum Nordkontinent in Angriff nehmen. Ich sehe keine andere Möglichkeit, die vielen Leute und das Material den weiten Weg zu befördern. Ein riesiger, von Delphinen begleiteter Konvoi, mit einem der großen Schiffe zum Schutz, während die anderen direkt von Kahrain oder Paradies aus in Richtung Fort lossegeln? Was haltet ihr davon?«
»Das Schiff, das den Konvoi überwachen soll, kann natürlich selbst in Seenot geraten. Das müssen wir bei unseren Überlegungen berücksichtigen«, gab Jim zu bedenken, nachdem er mit Ezra einen schnellen Blick getauscht hatte. »Selbst bei günstigem Wetter – und durch die Eruptionen werden sich die klimatischen Bedingungen so weit verändern, daß keine präzise Vorhersage mehr möglich ist – wird das eine gefahrvolle Reise.«
»Aber wir könnten es schaffen?« vergewisserte sich Paul.
Jim zog eine Schulter hoch. »Bis hierher sind wir ja auch gekommen. Wir erreichen unser Ziel – früher oder später.«
»Oder später. Genau das bereitet mir Kopfzerbrechen«, entgegnete Paul.
Jim zückte seinen Recorder und gab eine Frage ein. »Nun ja, mal sehen, was sich machen läßt, Paul.« Aufmerksam sah er Benden an. »Du begibst dich mit Em nach Norden«, er setzte ein lässiges Grinsen auf, »und dort bereitet ihr einen entsprechenden Auffangplatz für uns vor. Möchtest du Admiral der Marine von Pern sein, Ez, oder zieh ich diesmal den kürzeren?«
«Ich finde, wir bleiben Kapitäne und arbeiten weiter als Team wie sonst auch«, erwiderte Ezra auf seine nüchterne Art; doch als er einen Blick auf die Daten des Recorders warf, klopfte er Jim anerkennend auf die Schulter.
»Es sind noch nicht alle Sachen aus Landing fortgebracht worden«, rief Joel, der den Kopf
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