Die Drachenreiter von Pern 13 - Ankunft
Drachenreiter und sein Bronzedrache mit einem Schlitten zusammenstießen – oder, wie Emily mit ausdrucksloser Stimme formulierte – eine Kollision zu vermeiden versuchten, indem sie ins Dazwischen gingen, wie es die Feuerechsen mit Vorliebe taten. Doch der Instinkt des jungen Drachen hatte nicht ausgereicht, um ihn und seinen Reiter aus dem Dazwischen, was immer man darunter verstehen sollte, zurückzubringen, und die anderen Drachenreiter standen noch unter Schock.
»Ich sagte ihnen, sie sollten sich einen freien Tag gönnen«, fuhr sie nach einem herrischen Räuspern fort, die Tatsache unterschlagend, daß Sean, de facto der Anführer der Drachenreiter, sie kurz und bündig davon in Kenntnis gesetzt hatte, daß er und seine Gruppe die Arbeit erst am übernächsten Tag wieder aufnehmen würden.
»Und der Drache ging wirklich ins Dazwischen?« vergewisserte sich Jim erstaunt.
Emily nickte forsch und blinzelte die aufsteigenden Tränen fort. »Ich sah genau, was passierte. Duluth und Marco schwebten in der Luft, als direkt über ihnen ein Schlitten abschmierte. Auf einmal… waren sie weg!« Sie schluckte. »Das einzig Gute an dieser Tragödie ist die Gewißheit, daß die Drachen dieselbe Fähigkeit besitzen wie die Feuerechsen – sie können nach Belieben ins Dazwischen eintreten. Und sowie die Reiter wissen, wie man dieses Talent nutzen kann, ohne sich und ihr Reittier zu gefährden, haben wir unser heißersehntes Luftgeschwader.«
»Vorläufig müssen wir uns mit der Marine begnügen«, konterte Paul, stand auf und schaltete den Monitor seines Arbeitsterminals ein. »Zum Glück gibt es am Paradiesfluß ein großes Lagerhaus, wo wir die weniger wichtigen Frachten einstweilen unterbringen können.«
»Werden wir die kleinen Kähne wieder benutzen?« erkundigte sich Per Pagnesjo, der Kapitän der Perseus.
Paul nickte. »Diese kleinen Segelboote sind unverzichtbar, und das nicht nur, weil sie Waren transportieren.« Er wandte sich an die Delphineure. »Wie geht es euren Freunden?«
Theo gab ein bellendes Lachen von sich, und Ben prustete erheitert los. »Wir haben ihnen das größte Vergnügen verschafft, das man sich nur vorstellen kann. Ein herrliches neues Spiel«, antwortete Theo.
»Wie schön, daß jemand dem ganzen Schlamassel noch etwas Positives abgewinnen kann«, meinte Paul mit grimmiger Miene.
»Verlaß dich auf die Delphine«, erwiderte Theo. »Die finden an allem Spaß.« Ihr warmherziges Lächeln wirkte auf Paul ansteckend, und seine Züge entspannten sich. »Aber jetzt brauchen wir uns nicht mehr so höllisch zu beeilen, oder? Das macht die ganze Sache einfacher und weniger gefährlich.«
»Allerdings müssen wir Leute einsetzen, die bei der Bekämpfung des nächsten Fädeneinfalls nicht gebraucht werden«, hielt Paul ihr entgegen, während er an seinem Terminal herumhantierte. »Um den Sporenregen am Maori-See konnten wir uns nicht kümmern, aber wir dürfen nicht zulassen, daß sich die Fäden auf Dauer in den Boden eingraben.«
»Obwohl wir den Südkontinent aufgeben?« wunderte sich Theo.
»Wir geben weder den Südkontinent auf, noch zieht jeder von dort weg«, stellte Paul richtig. »Drake will weitermachen; das gleiche gilt für die Gallianis und die Logorides. Auch die Seminolen und die Bewohner von Key Largo und der Insel Ierne bleiben. Tarvi betreibt nach wie vor die Minen und die Schmelzhütten. Da diese Leute unter Tage oder in Bauten aus Betonplatten arbeiten, können ihnen die Fäden wenig anhaben. Aber sie werden selbst nicht genug Nahrungsmittel erzeugen können, um autonom zu sein; da müssen wir mit unseren Vorräten aushelfen.«
»Falls wir nichts erübrigen können, werden sie sich vielleicht genötigt sehen, uns in den Norden nachzuziehen«, bemerkte Emily traurig.
»Nun, denn…« fiel Paul resolut ein, um wieder aktuelle Probleme zur Sprache zu bringen, »Joel hat da ein paar hochsensible Güter, die unverzüglich nach Norden geschafft werden müssen. Kaarvan, dein Schiff besitzt die größte Kapazität. Könntest du die Reise unternehmen, während die anderen Schiffe ihre Fracht umladen und später folgen? Desi, hilfst du ihm bei der Organisation?«
»Wenn meine Crew sofort anfängt, können wir mit der Abendflut in See stechen«, entgegnete Kaarvan mit zustimmendem Nicken und entfernte sich ohne weiteren Kommentar.
»Desi, du führst Buch über jede rot und orange markierte Ladung«, rief Joel Lilienkamp seinem Gehilfen hinterher und erntete ein lässiges
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