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Die Drachenreiter von Pern 13 - Ankunft

Die Drachenreiter von Pern 13 - Ankunft

Titel: Die Drachenreiter von Pern 13 - Ankunft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey
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»Bei Ausbruch der Feindseligkeiten brachten Kriegsschiffe sie zum Kontinent, doch die Häfen in dieser Gegend waren bereits alle von den Deutschen besetzt. In Dünkirchen war das größte Problem, daß der Strand über eine weite Strecke hinweg sehr flach war, ehe das tiefe Wasser begann. Schiffe mit Tiefgang konnten nicht annähernd in die Nähe des Landes gelangen. Es gab lediglich einen langen hölzernen Anlegesteg, den die Deutschen im Tiefflug mit Bordwaffen beschossen.
    »In ihrer Verzweiflung wateten ein paar Männer hinaus und schwammen zu Schiffen, wo sie dann an Netzen die Bordwände hochkletterten. Dann hatte jemand den Geistesblitz, von England sämtliche verfügbaren kleinen Boote zu holen, hauptsächlich Kähne für Vergnügungsfahrten, die kaum Tiefgang haben. Damit konnte man den Strand erreichen und die Soldaten aufnehmen. Selbst drei Meter lange Segeljollen wurden für die Passage herangezogen. Diese Nußschalen überquerten den Kanal sogar mehrere Male, bis zur völligen Erschöpfung der Mannschaften. Aber alle dreihunderttausend Männer wurden evakuiert. Das nenne ich ein Vorbild an nautischem Geschick und Mut.«
    »Wir müssen keine vierunddreißig Klicks hinter uns bringen, sondern beinahe um die halbe Welt segeln«, hielt Theo ihm temperamentvoll entgegen.
    »Richtig, aber dafür befinden wir uns nicht im Kriegszustand«, konterte Jim fröhlich.
    »Nein?« mokierte sich Theo und deutete über ihre Schulter gen Osten, wo demnächst die todbringenden Fäden abzuregnen drohten.
    »Da hast du nicht ganz unrecht«, gab Jim zu. »Obwohl es kein Krieg ist, in dem Menschen aufeinander schießen. Aber ich finde, man sollte jede Reise zuversichtlich und frohen Mutes antreten – und schick doch bitte mal Dart zu dieser dämlichen Schaluppe mit dem bunten Segel. Wo wollen die denn hin? Sie müssen unverzüglich wieder auf Kurs gehen.«
    Das Ende des Satzes hörte niemand mehr, denn Theo war genauso geschmeidig wie ein Delphin über die Reling gesprungen und ins Wasser getaucht, wo Dart sie blitzschnell zu dem auf Abwege geratenen Boot brachte.
    Es war erstaunlich, zu welchen Höhen sich der menschliche Geist aufschwingen konnte, dachte Jim, als er den Vorgang durch sein Fernglas beobachtete. Theo und Dart erreichten ihr Ziel, und er konnte beinahe die geharnischten Vorwürfe hören, die die Delphineurin austeilte. Wild mit den Armen gestikulierend, zeigte Theo dem jungen Skipper, was er alles falsch gemacht hatte. Wassertretend, eine Hand leicht auf Darts Kopf gestützt, sah sie dann zu, wie der kleine Kahn kreuzte und wieder seine korrekte Position im Konvoi einnahm. Erst als Theo, begleitet von Dart, zur Southern Cross zurückschwamm, legte Jim das Fernglas beiseite.
    Als er dann den Blick nach vorn richtete, entdeckte er den Wimpel am Mast der Fünf-Meter-Yawl*, mit der Ezra Keroon den Konvoi anführte. Als Seemann hatte Ezra nicht viel Erfahrung, doch er war ein erstklassiger Navigator in jedem Medium.
    * Anderthalbmaster. –ANM. d. Übers.
    Jim selbst hatte Seekarten dieser Küstenlinie erstellt und besaß ausgezeichnete Kenntnisse der Gewässer. Es gab weder Riffe noch anderes Gefahrenpotential, das ungeübten Seeleuten zum Verhängnis werden konnte. So lange kein Schiff so weit vom Kurs abkam, daß es in die Große östliche Strömung geriet, war das Risiko gering. Und hatten sie erst Key Largo erreicht, war jeder Skipper gewitzt genug, um dem offenen Meer mit den beiden Großen Strömungen zu trotzen, bis sie den sicheren Hafen von Fort erreichten.
    Mit dem Küstenverlauf zwischen Sadrid und Boca war Jim weniger vertraut, doch er rechnete mit der Unterstützung der Fischer von Malay und Sadrid. In Boca wollte er sich von Ju Adjai Benden beraten lassen. Vorausgesetzt, das Wetter spielte mit, würden alle heil und unversehrt ankommen, und wenn es noch so lange dauerte.
    Doch das Wetter, sinnierte er, auf das Barometer klopfend, konnte ein echtes Problem darstellen. Vulkanausbrüche zogen unweigerlich Wetterstürze nach sich. Die ganze Natur geriet vorübergehend aus dem Gleichgewicht. Die Windrichtungen änderten sich abrupt, hohe Flutwellen türmten sich auf, Gewitter brauten sich zusammen. Von all dem hatten sie in den letzten Tagen bereits einen Vorgeschmack bekommen, aber Kahrain Cove hatte sie vor dem Schlimmsten beschützt.
    Wahrscheinlich gelangten sie gleichzeitig mit dem Asche-Fallout in den Norden. Die feinen Asche- und Staubpartikel waren bereits in die hohen Luftströmungen

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