Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Drachenreiter von Pern 13 - Ankunft

Die Drachenreiter von Pern 13 - Ankunft

Titel: Die Drachenreiter von Pern 13 - Ankunft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey
Vom Netzwerk:
warf man von der Cross Rettungsleinen aus und holte mit Hilfe der Delphine Leute an Bord, in die zweifelhafte Sicherheit eines Schiffs, das wie ein Korken auf der wütenden See tanzte. Einmal rammten sie den Rumpf eines gekenterten Schiffs, wobei man deutlich das Knirschen hörte, als der Kiel der Cross über die Kunststoffverschalung schrammte.
    So unversehens wie der Sturm über sie hereingebrochen war, zog er ab und entschwand in der Ferne, ein kreisender schwarzer Wirbel, von grellen Blitzen durchzuckt.
    Erschöpft und gelinde erstaunt, daß er diesen Hexenkessel überlebt hatte, merkte Jim erst jetzt, daß sein rechter Arm gebrochen war; außerdem blutete er aus einer Unzahl von Wunden an den Armen, am Oberkörper und an den Beinen. Kein Mannschaftsmitglied war ungeschoren davongekommen. Ein Mädchen, das sie gerettet hatten, hatte ein gebrochenes Bein; ein Junge litt an einer Gehirnerschütterung, sein Gesicht war von Blutergüssen übersät, und eine lange Schnittwunde teilte seinen Haarschopf.
    Im aufgewühlten Wasser trieben Überlebende, sich an Balken, halbgesunkene Schiffe und Kisten klammernd. Überall, wohin man schaute, bot sich ein Bild der Verwüstung; angesichts der Katastrophe kamen selbst dem abgehärteten Jim die Tränen.
    Die eigenen Verletzungen ignorierend, ohne auf seine Crew zu hören, die ihn drängte, die Wunden versorgen zu lassen, holte Jim die Flüstertüte aus der Plicht. Er befahl, die Motoren anzulassen, die um Treibstoff zu sparen nur im Notfall benutzt wurden. Jede Stelle ansteuernd, an der Treibgut gesichtet wurde, brüllte er den Verzweifelten aufmunternde Rufe oder Anweisungen zu und leitete Delphineinsätze, während er sich beständig fragte, ob überhaupt noch alle Menschen, für die er die Verantwortung trug, noch am Leben waren, und was aus der kostbaren Fracht geworden war.
    »Der Sturm brach buchstäblich aus heiterem Himmel los«, berichtete er mit beinahe tonloser Stimme, als Zi Ongola vom Beobachtungsposten in Fort seinen Notruf beantwortete. Mittlerweile hatten sie einen großen Teil der Schiffbrüchigen an einem Sandstrand abgesetzt. Die Delphinteams suchten noch immer das Meer rings um die Wracks ab, doch sie brauchten dringend weitere Hilfe.
    Sein Blick wanderte über den langen Strand, der mit Trümmern übersät war. Der Anblick zerriß ihm schier das Herz, und er hütete sich, die halbertrunkenen Leute, die auf dem Sand lagerten, allzu lange in Augenschein zu nehmen.
    Die Southern Cross, fünf der größeren Yawls und Ketschen sowie zwei kleine Schaluppen hatten den Orkan relativ unbeschadet überstanden. »Dabei hatte man mich vor den plötzlich aufkommenden Stürmen in dieser Region gewarnt, und ich war auf der Hut«, fuhr er fort. »Aber auch das hat nichts genützt. Ich wurde vollkommen überrascht. Als ich merkte, daß sich die Farbe des Wassers und die Form der Wellen veränderten, ging es auch schon los. Man konnte kaum etwas tun, nur hoffen, daß man dieses Chaos überlebt. Manche Boote schafften es nicht einmal, die Segel zu reffen und in den Wind zu drehen. Ohne die Delphine wären viele Leute ertrunken.«
    »Gibt es Verletzte?«
    »Und ob, jede Menge«, erwiderte Jim, abwesend den Gelverband belastend, der seinen gebrochenen Arm schiente. Er konnte sich nicht einmal erinnern, wann er sich den Arm gebrochen hatte. Lediglich eine Schnittwunde mußte geklammert werden; das hatte Theo übernommen, die ihm auch die Gelschiene angelegt hatte.
    Danach versorgte er Theos Schürfwunden an den Armen und Beinen, die sie sich zugezogen hatte, als sie sich in die Kajüten von havarierten Booten zwängte, um Überlebende zu bergen. Nachdem sie sich gegenseitig verarztet hatten, kümmerten sie sich nach Kräften um die anderen Verletzten.
    Die Ärztin, die im Konvoi mitgesegelt war, diagnostizierte bei zwölf Patienten innere Verletzungen und komplizierte Knochenbrüche, die sie mit ihren begrenzten Möglichkeiten vor Ort nicht behandeln konnte. Zwei Personen, die einen Herzinfarkt erlitten hatten, waren an den beiden einzigen Lebenserhaltungsgeräten angeschlossen, die die Cross im Frachtraum mit sich führte.
    »Kannst du uns einen Schlitten schicken, damit wir die Schwerverletzten abtransportieren?«
    »Natürlich. Ein Schlitten mit medizinischem Personal und Medikamenten ist abflugbereit. Gib mir noch einmal euren Aufenthaltsort durch.«
    »Wir befinden uns östlich von Boca und westlich von Sadrid«, entgegnete Jim müde. »Aber die Stelle kann man nicht

Weitere Kostenlose Bücher