Die Drachenreiter von Pern 13 - Ankunft
Eltern würden stolz darauf sein, daß sie Mitglied des neuen Weyrs war und sie in jeder erdenklichen Weise unterstützen.
»Warst du in letzter Zeit dort?« David behandelte sie freundlich, aber ein bißchen von oben herab, als sei sie noch ein halbes Kind, das Führung brauchte. Torene war zweiundzwanzig und hätte sich dieses Verhalten von keinem anderen außer David gefallen lassen.
»An dem Tag, als ihr mit Sean zum Jagen auf die Insel Ierne geflogen seid, trieb sich eine ganze Bande von uns in dem Kratersystem herum«, warf Uloa ein, wobei sie einen Ton anschlug, der David unmißverständlich in seine Schranken verwies.
David verstand den Wink und deutete ein Schmunzeln an. »Wenn ich gewußt hätte, was Sean im Schilde führt, wäre ich mit euch gegangen. Ich wollte nur wissen, ob euer Besuch schon lange zurück liegt oder erst kürzlich stattfand.«
»Wir waren erst unlängst auf den Vulkankegeln.«
»Und wo ist dieser Zugangstunnel, den du entdeckt hast, Torene?«
N'klas stand in der Nähe und stach mit dem Zeigefinger auf die Stelle ein. »Da!«
David blickte Torene an, weil er die Antwort von ihr erwartete.
»N'klas hat recht. Laut Echolot beträgt die Höhe vom Boden bis zur Decke zwei Meter.« Mit der Fingerspitze deutete sie auf ein paar Punkte. »Ozzie sagt, daß sich hier Gänge befinden, die leicht erweitert werden können, damit der – Benden-Weyr – auch über Land erreicht werden kann.« Beifällige Rufe übertönten sie. »Klingt perfekt.« »Paul hätte sich gefreut.« »Der ideale Name.« »Hört sich gut an, findet ihr nicht auch?« Als sich die Lautstärke senkte, fuhr sie fort:
»Der Gang mündet oberhalb des Flusses ins Freie, genau an dieser Stelle.«
Kommentare und Vorschläge wurden unterbreitet, mit einer Geschwindigkeit, daß sie nicht feststellen konnte, von wem sie kamen.
»Dieses Projekt hat absoluten Vorrang, damit man Material und Leute befördern kann.«
»Trotzdem werden wir ohne die Mithilfe der Drachen nicht auskommen. Eine Expedition über Land kann man nicht losschicken, wenn es keine Übernachtungsmöglichkeiten gibt.«
»Kaarvan hätte nichts gegen eine längere Schiffspassage einzuwenden. Das ewige Herumfischen in der Bucht langweilt ihn ohnehin.«
»Die Leute von Ierne können das meiste ihrer Habe auch über den Seeweg befördern. Sie besitzen eigene Boote.«
Andere Reiter, die auch gern ihren Beitrag leisten wollten, drängten sich heran, und Torene, die jeden aus Höflichkeit vorbeiließ, fand sich plötzlich außerhalb des Kreises wieder.
»Das ist meine Karte«, murrte sie und versuchte, einen Anflug von Verbitterung zu unterdrücken, während sie noch einen Schritt zurückwich und dabei jemandem, der hinter ihr saß, fast auf den Fuß trat.
»Und es wird dein Weyr werden, 'Rene«, ergänzte eine amüsierte Männerstimme. Sie blickte in Mihalls blaugraue Augen. Noch nie zuvor war sie ihm so nah gewesen, daß sie die Farbe der Iris erkennen konnte.
»Sowie Alaranth sich zum Paarungsflug in die Höhe schwingt«, fuhr er fort. »Und das wird schon bald geschehen – das weißt du doch, oder?«
Es klang nicht, als ob er sich über sie lustig machte, und es war eher eine Feststellung als eine Frage.
»Nun, wenn du der künftige Weyrführer sein möchtest, warum drängst du dich dann nicht vor und suchst dir schon mal dein Quartier aus?« Kaum daß die Worte ausgesprochen waren, hätte sie sich vor Verlegenheit am liebsten auf die Zunge gebissen. »Entschuldige, Mihall.«
»Du brauchst dich nicht zu entschuldigen.« Seine regelmäßig geformten Augenbrauen wölbten sich kurz nach oben, und abermals trafen sich ihre Blicke. »Ich wäre gern Weyrführer, und ich habe die Absicht, den Weyr zu übernehmen. Jeder weiß das.« Dieses Mal schwang eine leise Ironie in den Worten mit. »Die Frage ist, was empfindet Alaranth für Brianth?«
»Kommt es nicht eher darauf an, was ich für dich empfinde?« platzte sie impulsiv heraus. Dann schüttelte sie den Kopf und stampfte mit dem Fuß auf. Es ärgerte sie über alle Maßen, daß ihr diese Bemerkung herausgerutscht war.
Langsam erhob sich Mihall von seinem Platz. Als er stand, schaute er ihr offen ins Gesicht. Seine Miene wirkte äußerst gespannt. »Nein, letzten Endes sind es die Drachen, die die Entscheidung treffen: Der Drache, der die Ausdauer besitzt, mit der Königin zum Hochzeitsflug zu starten, und dann die Königin, die auswählt, mit wem sie sich paart.«
Torene dämmerte, wieso sie bis jetzt
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