Die Drachenreiter von Pern 13 - Ankunft
Rolle, als euch vielleicht bewußt ist, doch ich habe den Eindruck, daß der Weyr bisher vom Zufallsprinzip profitiert hat, und wir hoffen weiter darauf, daß das Glück uns hold bleibt. Deshalb soll die erste Königin eines jeden neuen Weyrs, die sich zum Paarungsflug erhebt, den Weyrführer bestimmen.«
Verblüfftes Schweigen folgte auf diese Ankündigung, und danach machte sich gedämpftes Gemurmel breit. Torene war noch überraschter als die meisten. Sie wußte nicht, welche anderen Königinnen gemeinsam mit Alaranth für die neuen Weyr ausgewählt worden waren, doch plötzlich verdichtete sich in ihr die Gewißheit, daß die Verlosung inszeniert worden war, um ihr und Alaranth einen Vorteil zu verschaffen. Denn von den zwanzig ausgewachsenen Königinnen würde Alaranth mit absoluter Sicherheit die erste sein, die sich zum Paarungsflug aufschwang. Hatte Sean sich etwas Bestimmtes dabei gedacht, als er sagte, es könne ihr nur zum Vorteil gereichen, daß sie sämtliche Drachen hörte? Wie lange trug er sich schon mit dem Gedanken, neue Weyr ins Leben zu rufen?
Sie blickte zu den Weyrführern hin, doch diese schauten nicht in ihre Richtung.
Habe ich recht, Faranth? fragte Torene, obwohl sie normalerweise nie von sich aus den Drachen eines anderen Reiters ansprach.
Du kannst uns alle hören, erwiderte Faranth. Es handelt sich um einen klugen Schachzug, dich in den neuen Weyr aufzunehmen. Du wirst eine vortreffliche Weyrherrin abgeben. Sorka glaubt das, und Carenath und Sean pflichten ihr bei. Bleib ganz ruhig.
Als ob sie in einem Augenblick wie diesem Ruhe bewahren konnte. Zufallsprinzip – das war ja lachhaft. Wütend funkelte Torene Sorka an und versuchte, deren Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen. Doch Sorka beugte sich über den Tisch und sprach mit Tarrie und Nora.
»Diejenigen von euch, die mit Sorka und mir hier bleiben, dürfen jetzt gehen. Ich denke, die Mitglieder der neuen Weyr sollten sich jetzt zusammensetzen und feststellen, wer wohin geht. Die Leute von der Großen Insel versammeln sich an den Tischen hinten rechts; die Telgar-Bewohner setzen sich in die Mitte, und die Reiter von der Ostküste nehmen zu meiner Linken Platz.«
Während Sean in die verschiedenen Richtungen deutete, fing er Torenes Blick auf. Seine Miene veränderte sich nicht – außer, daß er eine Augenbraue leicht hochzog. Sollte das eine Warnung sein, daß sie nicht öffentlich das ›Zufallsprinzip‹ anzweifelte? Wie konnte man eine derartige Verlosung manipulieren? Die Chancen, das verkehrte Los zu ziehen, standen vier zu eins.
Sie schreckte aus ihren Grübeleien hoch, als sich F'mar zu ihr herunterbeugte und seine Lippen bis dicht an ihr Ohr brachte.
»Ich hätte dich so gern zu meiner Weyrherrin gehabt, 'Rene«, flüsterte er. Ehe sie ihm seine Arroganz vorhalten und ihn fragen konnte, wieso er davon ausging, daß er in Telgar Weyrführer würde, war er schon weitergegangen.
»Ist er unzufrieden?« erkundigte sich N'klas und zeigte mit dem Daumen auf F'mar.
»Nein, nicht direkt«, antwortete Torene und lächelte halbherzig. »Seine Chancen, in Telgar Weyrführer zu werden, stehen nicht schlecht. Schau mal…« Mit einem Kopfnicken deutete sie auf einen der Telgar-Tische, an dem bereits Arna, Nya und Sigurd saßen.
Mit einem freudigen Ausruf begrüßte Torene Uloa und danach Jean, Greteths Reiterin, um gleich darauf einen schmerzhaften Stich zu verspüren. Uloa und Jean wußten, daß Alaranth die erste Königin aus der Ostküsten-Clique sein würde, die zum Paarungsflug aufstieg. Auch Julie befand sich nicht im Rennen um den Posten der Weyrherrin, da ihre Königin gerade Eier gelegt hatte und sich erst in Monaten wieder paaren würde. Die anderen schienen Torenes Gedanken lesen zu können, denn Uloa beugte sich dicht zu ihr herüber.
»Sei froh, daß Alaranth die erste sein wird«, raunte Uloa ihr zu. »Besser du wirst Weyrherrin als ich. Du bist jung genug, um jede Situation zu meistern.«
»Das finde ich auch«, bekräftigte Jean ehrlich, um gleich darauf die Stimme zu erheben. »N'klas, reich uns doch bitte mal die Kanne mit dem Bier. Wer sind die anderen Geschwaderführer?« Sie blickte sich um, während die Reiter den ihnen angewiesenen Tischen zustrebten. »Außer dir, N'klas. Hallo, Jess. Du kommst mit uns? Großartig!«
Schüchtern betrachtete Torene den älteren Geschwaderführer, der einen bronzenen Drachen ritt. Persönlich kannte sie ihn kaum, doch er genoß einen guten Ruf. David Caterel steuerte auf
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