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Die Drachenreiter von Pern 14 - Drachenauge

Die Drachenreiter von Pern 14 - Drachenauge

Titel: Die Drachenreiter von Pern 14 - Drachenauge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey
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herumzuschlagen.«
    »Die Leute müssen wissen, wie mit den Vergewaltigern und Mördern verfahren wurde«, warf Richud ein.
    »Selbstverständlich. Tatsachen müssen publik werden, aber Gerüchte sollten wir im Keim ersticken«, bekräftigte Paulin. Er stand auf und klopfte mit seinem Hammer auf den Block. »Hiermit erkläre ich diese Sitzung des Konklaves für beendet. Feiern Sie das Ende des Planetenumlaufs, und im neuen Jahr sehen wir uns wieder.«
    Er selbst hatte sich vorgenommen, die Festlichkeiten nach Herzenslust zu genießen, denn schwere Zeiten standen ihnen bevor. An den Mienen der anderen Sitzungsteilnehmer erkannte er, dass auch sie sich auf die Feiern freuten. Besonders der junge Gallian wirkte gelöst und erwartungsfroh. Abgesehen von der Tatsache, dass Gallian in der Angelegenheit mit Chalkin den ausdrücklichen Wunsch seines Vaters missachtet hatte, gab er dem alten Jamson keinen Anlass, an seinen Führungsqualitäten zu zweifeln. Er verwaltete die Hochland-Provinz in vorbildlicher Weise.
    Trotzdem fand Paulin, es könne nicht schaden, Jamson das Gerücht über Chalkins vorgeblichen Kannibalismus zuzutragen; vielleicht änderte er dann seine Meinung über dessen Verbannung ins Exil. Derweil machte Theas Genesung nur schleppende Fortschritte, und sie hatte ihren Gemahl dazu überredet, ihren Aufenthalt im milden Klima von Ista bis in den neuen Planetenumlauf hinein zu verlängern. Auf diese Weise konnte allmählich Gras über die Chalkin-Affäre wachsen.
    Das Ende des Planetenumlaufs war für jedermann ein Feiertag, bis auf diejenigen, die bei der Aufführung der ›Landungssuite‹ mitwirkten. Clisser hatte alle Hände voll zu tun mit Proben, Änderungen in letzter Minute und den Unterweisungen der zweiten Besetzungen, die für erkrankte Orchester- und Chormitglieder einsprangen.
    Zusätzlich befasste er sich mit den präzisen Kalkulationen, die erforderlich waren, wenn man einen Mechanismus zur Vorhersage eines Fädenfalls installieren wollte. Allerdings fungierte er in erster Linie als Koordinator und Beobachter, denn ein Team aus Astronomen, Ingenieuren und Weyrführern erhielt den Auftrag, am östlichen Rand eines jeden der sechs Weyr Geräte zur optischen Überwachung des Himmels aufzustellen.
    Clisser, Jemmy und Kalvi wollten die Methode zuerst in Benden ausprobieren, dem ersten Weyr, der das Phänomen mit bloßem Auge beobachten konnte; dann kämen die fünf restlichen Weyr an die Reihe.
    Es war wichtig, in Benden mit akribischer Genauigkeit vorzugehen, weil alle anderen Installationen auf diesen Ort Bezug nehmen würden. Clisser hegte nicht den geringsten Zweifel an der Exaktheit der Berechnungen, da Kalvi die Ergebnisse immer und immer wieder überprüfte. Clisser kannte die notwendigen Schritte, die dazu führen sollten, den Roten Stern zu observieren, mittlerweile auswendig.
    Am östlichen Kraterrand wollte man ein kreisrundes ›Auge‹ einsetzen, auf das ein so genannter ›Fingerfelsen‹ zeigte. Seit einer Woche waren Kalvis Leute dabei, die beiden Markierungspunkte auszufluchten, damit sich die Bahn des Roten Sterns verfolgen ließ. Zur endgültigen Installation brauchte man nur noch eine absolut sternenklare Nacht.
    Kalvi gab sich viel Mühe mit der Konstruktion des ›Augensteins‹, in dessen kreisrunder Aussparung man den Roten Planeten am Morgen der Wintersonnenwende sehen konnte. Das größte Problem bereitete die Ausrichtung des Fingerfelsens, neben dem der Beobachter stehen musste, um die Position des Wanderplaneten zu erkennen.
    Der Fingerfelsen musste so beschaffen sein, dass Menschen unterschiedlicher Körpergröße die Vorrichtung benutzen konnten. Zur Veranschaulichung hatte man Pläne von Stonehenge und anderen prähistorischen Steinsetzungen herangezogen. Bethanys Schüler hatten die Bilder aus alten, nie gebrauchten Dokumenten aufgestöbert.
    Clisser war froh, dass Sallisha sich nach Nerat begeben hatte, um dort das Ende des Planetenumlaufs zu feiern und gleich im neuen Jahr mit ihrer dortigen Lehrtätigkeit zu beginnen. Mit Sicherheit hätte sie ihm unter die Nase gerieben, wie Recht sie doch mit ihrer Forderung hatte, altes Wissen zu konservieren.
    In Gedanken legte er sich bereits Argumente zurecht, mit denen er kontern wollte, falls sie auf die Idee kam, ihm einen Brief zu schreiben. Hauptsächlich konnte er sich darauf berufen, dass es immer irgendjemanden geben würde, der sich mit Vorgeschichte befasste und wusste, wie man Quellenstudium betrieb.
    Dann war es

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