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Die Drachenreiter von Pern 14 - Drachenauge

Die Drachenreiter von Pern 14 - Drachenauge

Titel: Die Drachenreiter von Pern 14 - Drachenauge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey
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vertiefte nur seinen Kummer. Er schämte sich, weil er dem ganzen Weyr so viele Probleme bereitete.
    »Du hast uns wirklich eine Menge Arbeit eingebrockt«, pflichtete Tisha ihm bei. »Aber durch den Vorfall haben wir auch einige nützliche Dinge gelernt.«
    »Welche denn?«
    »Bis jetzt haben sich die Drachen für unangreifbar gehalten – was sie nicht sind. Jetzt wissen sie, dass auch sie ernst zu nehmende Feinde haben. Diese Erfahrung ist von unschätzbarem Wert, sowie erst der Fädenfall eingesetzt hat. Und nun kann niemand mehr behaupten, dass der Südkontinent völlig gefahrlos ist.«
    »Hat man etwas über die Würmer herausgefunden?«, fragte P'tero, dem plötzlich der eigentliche Grund für die Exkursion einfiel.
    Tisha prustete los, dann unterdrückte sie ihren Heiterkeitsausbruch. »Du bist nicht nur tapfer, mein Junge, du hast auch ein gutes Herz. Doch, ein Erkundungsteam war unterwegs und hat Daten gesammelt.«
    P'tero erfuhr, dass sich die Würmer in südwestlicher Richtung auf das Große Kettengebirge zu verbreitet hatten. Ihr Fortkommen wurde durch die Sandböden östlich von Landing gehemmt, doch das bereitete den Experten keine großen Sorgen. Ihnen kam es vor allem darauf an, dass die ausgedehnten Wälder und Grassteppen durch diesen künstlich gezüchteten Organismus geschützt wurden.
    »Dann hat sich dieser Ausflug also gelohnt«, kommentierte P'tero. Er fühlte sich entspannt, weil der Fellis-Saft zu wirken begann.
    Tisha bemutterte ihn noch ein Weilchen und deckte ihn mit einem leichten Laken zu, das die Wunden nicht belastete.
    »Auf jeden Fall«, bekräftigte sie. »Und nun versuch, ein wenig zu schlafen..«
    Der Fellis-Saft sorgte dafür, dass P'tero in einen schmerzfreien, ruhigen Schlummer hinüberdämmerte.
    Nach drei Wochen war P'tero in der Lage, den Rückflug anzutreten. In dem provisorischen Lazarett fanden sich noch mehr Kranke ein, denn der Südkontinent war nicht nur wegen seiner angriffslustigen Raubkatzen gefährlich. Manch einer holte sich einen Hitzschlag, einen Sonnenbrand oder andere leichtere Verletzungen. Leopol trat sich einen Dorn in den Fuß; die Wunde begann zu eitern, und er leistete P'tero Gesellschaft, bis das Gift aus dem Körper geflossen war.
    Tisha und eine andere Frau litten an einem Fieber. Vorsichtshalber ließ Maranis einen Arzt kommen, der sich mit solchen Erkrankungen besser auskannte als er. Die Frau erholte sich nach ein paar Tagen, doch Tisha ging es sehr schlecht, und sie verlor etliche Kilos. Die plötzliche Gewichtsabnahme und die hohe Körpertemperatur schwächten sie ungemein. Maranis war äußerst besorgt. K'vin forderte von Ista ein Schiff an, das sie auf den Nordkontinent befördern sollte, denn in ihrem Zustand konnte sie nicht auf einem Drachen reiten.
    Tishas Erkrankung legte sich allen Weyrleuten schwer aufs Gemüt.
    »Man merkt erst, wie sehr man an einem Menschen hängt«, meinte Zulaya, »wenn man Gefahr läuft, ihn zu verlieren.«
    Ihre Bemerkung traf P'tero bis ins Mark. Doch dieses Mal war Tisha nicht da, um ihn aus seiner Depression zu reißen. M'leng versuchte, ihm zu helfen.
    »Warum entwickelst du diese Schuldgefühle?«, fragte der grüne Reiter seinen Freund. »Du kannst nichts dafür, dass Tisha krank wurde. Und auch mit Leopols Verletzung hast du nichts zu tun. Der Junge trug keine Schuhe, obwohl man ihm verboten hatte, barfuß zu gehen, und dass er sich einen Dorn eintrat, hat er sich allein zuzuschreiben. Du bist nicht einmal verantwortlich für den Angriff durch die Löwen, woher solltest du wissen, dass sie ausgerechnet in dieser Felsformation hausten? So etwas nennt man Pech. Und hör auf, dich mit Selbstvorwürfen zu quälen, du beunruhigst nur unsere Drachen.«
    P'tero brach in Tränen aus. Es war genau das eingetreten, was er befürchtet hatte: M'leng liebte ihn nicht mehr.
    Dann legte M'leng vorsichtig seinen Arm um P'teros Schulter und zog ihn sanft an seine Brust. Mit zärtlichen Küssen und Liebkosungen versuchte M'leng, seinen Geliebten zu trösten.
    »Sei nicht dumm, du Dummkopf. Wie könnte ich aufhören, dich zu lieben?«
    Später wunderte sich P'tero, wie er je an M'leng hatte zweifeln können.
    Als die Rekonvaleszenten in den Telgar-Weyr zurückkehrten, fuhrwerkte Tisha schon wieder in der Unteren Kaverne herum. Man sah, dass sie Gewicht verloren hatte, doch von der Seereise war ihre Haut gebräunt und sie sah wieder putzmunter aus.
    Ein paar der grünen und blauen Reiter aus dem Geschwader hatten P'teros und

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