Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Drachenreiter von Pern 14 - Drachenauge

Die Drachenreiter von Pern 14 - Drachenauge

Titel: Die Drachenreiter von Pern 14 - Drachenauge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey
Vom Netzwerk:
verbrennen wir nicht so leicht.«
    »Und in Bewegung bleiben wollen wir ja, oder?«
    Sie gingen so sehr in ihren Zärtlichkeiten auf, dass sie nicht bemerkten, wie sich die Windrichtung änderte. Ein lindes Lüftchen fächelte ihnen immer noch Kühlung zu und trocknete die Schweißperlen auf ihren erhitzten Körpern. Sie merkten nicht, was rings um sie her passierte, und erst Ormonths wütender Schrei riss sie aus ihrer Versunkenheit. Gleichzeitig wurde P'tero heftig gegen M'leng geschleudert, und etwas Scharfes, Spitzes bohrte sich in seinen Rücken.
    »Ormonth!«, gellte er.
    M'lengs schlaffer Körper lag reglos unter ihm, während er versuchte, sich gegen seine Angreifer zu wehren.
    Hilfe! , schrie er in Gedanken. Verzweifelt kämpfte er darum, sich aus dem Zugriff der reißenden Fänge zu befreien.
    Ein Schatten senkte sich hernieder, und die Luft darunter wurde zusammengepresst. Das Tier, das ihn angefallen hatte, ließ ein grausiges Gebrüll ertönen, und sein heißer, nach fauligem Fleisch stinkender Atem stieg ihm in die Nase. Die Krallen, die sich in seinen Rücken gegraben hatten, wurden herausgerissen, und die unsäglichen Schmerzen entlockten ihm abermals ein schrilles Geheul.
    Etwas Schweres, Pelziges wirbelte in hohem Bogen durch die Luft. Er erhaschte einen Blick auf einen blauen und einen grünen Rumpf, dazwischen ein großes, braunes Etwas, das wie aus dem Nichts zu kommen schien.
    Endlich kringelte sich beschützend ein blauer Drachenschwanz um seinen gemarterten Körper. Ormonths Gebrüll vermischte sich mit ohrenbetäubenden Schmerzensschreien. Die ganze Zeit über drängten Bilder von Rache und Aggression auf seinen Geist ein, die von Ormonth ausgingen und ganz untypisch für einen Drachen waren.
    Während er gegen die Agonie ankämpfte, die ihn in Wellen überfiel, vergegenwärtigte er sich, dass Ormonth und Sith das Raubtier in Stücke rissen; warmes Blut und Fleischstücke prasselten auf ihn nieder. Er merkte erst, dass M'leng immer noch unter ihm lag, als dieser jählings fortgezerrt wurde.
    Zu seinem Entsetzen gewahrte er eine riesige braune Pranke, deren gelbe Krallen sich in einer Schulter seines Geliebten verankert hatten. Blut quoll aus den Wunden. Trotz seiner unerträglichen Schmerzen warf er sich schützend über M'leng und schlug auf die Tatze ein, bestrebt, das Untier zum Loslassen zu bewegen.
    Plötzlich entfernten sich die Drachen ein Stück, und er konnte wieder frei durchatmen. Er hob den Kopf und sah, dass Ormonth und Sith ein Rudel von gelbbraunen, mageren Kreaturen in die Flucht trieben, die die Felsformation umzingelten. Die Drachen packten sie bei den Schwänzen oder Hinterläufen und schleuderten die fauchenden und sich krümmenden Bestien durch die Luft. Ein Untier behauptete die Stellung und hieb mit der Pranke nach Siths Kopf.
    »M'leng, M'leng, so antworte mir doch!«, schrie P'tero und versuchte, seinen Geliebten aus der Ohnmacht zu schütteln.
    Dann fiel P'teros Blick auf ein Paar Stiefel, die neben M'lengs Kopf auftauchten.
    »Hilfe, Hilfe!«, ächzte er, nach den Stiefeln greifend. »So helft mir doch, ich sterbe!« Vor Schmerzen wurde er fast wahnsinnig.
    »Wo bleibt der Fellis-Saft? Her mit dem Taubkraut!«
    Während P'tero langsam das Bewusstsein verlor, fragte er sich flüchtig, wie um alles unter der Sonne Zulaya hierher kam, und ob seine letzte Stunde geschlagen hätte.

KAPITEL 16
Cathay, Telgar-Weyr, Burg Bitra, Telgar
    P'tero starb nicht, obwohl er sich manchmal wünschte, es wäre so gewesen. Er schämte sich, weil er sich von einem Raubtier hatte angreifen lassen, weil M'leng verwundet worden war und weil er sich die Schuld dafür gab, dass neun Drachen Blessuren davongetragen hatten.
    Und das alles war passiert, trotz K'vins ausdrücklichen Warnungen. Mochte M'leng noch so oft betonen, er hätte ihm das Leben gerettet – seine Schulterwunde musste genäht werden – P'tero machte sich die größten Vorwürfe.
    Sowohl Sith als auch Ormonth waren nicht ungeschoren davongekommen, denn die Bestien hatten nicht kampflos die Flucht ergriffen. Eine von ihnen hatte sich in Meranaths vordere Pranke verbissen und ihr eine tiefe Kratzwunde am Kopf zugefügt.
    P'tero fühlte sich nicht in der Lage, Zulaya in die Augen zu sehen. V'lasts Collith hatte eine Wunde an einer Tatze, die bis auf den Knochen ging. Die Drachen hatten sich mit den Löwen einen wüsten Kampf geliefert, denn die Katzen kannten keine Furcht vor den Drachen, und das gesamte Rudel von vierzehn

Weitere Kostenlose Bücher