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Die Drachenreiter von Pern 14 - Drachenauge

Die Drachenreiter von Pern 14 - Drachenauge

Titel: Die Drachenreiter von Pern 14 - Drachenauge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey
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unterweisen. Am darauf folgenden Tag würden die Weyrführer von Fort die Erzieher darüber aufklären, wie man sich am Besten schützte, wenn man auf freiem Feld von einem Fädenschauer überrascht wurde.
    Clisser war mit Beschwerden überhäuft worden, weil die Weyr keine Drachen mehr für Transportzwecke zur Verfügung stellten. Früher hatte man diese Dienste wie selbstverständlich in Anspruch nehmen können. Nicht alle Lehrkräfte verstanden es, die robusten Pferde zu reiten, die man eigens für Distanzritte in gebirgigem Terrain gezüchtet hatte. Kopfschmerzen bereitete ihm außerdem die Aufgabe, viele seiner bewährten Instruktoren auf Reisen schicken zu müssen, damit sie das Wissen selbst in die entferntesten Winkel des Kontinents tragen konnten.
    Doch im Laufe der nächsten drei Tage standen Musik und die Besprechung des neuen Lehrplans im Vordergrund; das fasste er als eine angenehm Verschnaufpause auf. Was nicht heißen sollte, dass die innovativen Vorschläge bei allen gut ankamen. Langsam rang er sich zu der Erkenntnis durch, dass Bethany Recht hatte, wenn sie meinte, dass die derzeitige Gesellschaft von Pern den gleichen Fehler beging wie die ersten Siedler, indem man sich nämlich zu sehr auf den problemlosen Zugang zu allerhand Informationsquellen verließ. Zu seinem gelinden Erstaunen waren es indessen gerade viele ältere Lehrer, die sich vorbehaltlos für den neuen Lehrstoff aussprachen.
    »Es wird höchste Zeit, dass wir mehr Wert auf Wissen legen, das zu unserem aktuellen Leben einen Bezug hat. Was interessiert uns, was man damals brauchte?«, erklärte Layrence von Tillek. »Ich sehe keinen Sinn darin, Studenten mit Daten vollzustopfen, die sie niemals praktisch anwenden können, weil ihnen die Möglichkeit einer fortgeschrittenen Technik verwehrt ist.«
    »Aber man muss Traditionen aufrecht halten«, entgegnete Sallisha mit tief gefurchter Stirn. Clisser fiel ein, dass sie für ihre erzkonservative Einstellung bekannt war. »Erst wenn man seine Wurzeln kennt, weiß man die Gegenwart zu schätzen …«
    »Ach, Sallisha«, mischte sich Bethany mit dem für sie typischen sanften Lächeln ein. »Die Traditionen werden in unseren Balladen weitergegeben, aber man muss kenntlich machen, welche Überlieferungen für die heutige Generation wichtig sind.«
    »Unsere glorreiche Vergangenheit …«, nahm Sallisha einen neuerlichen Anlauf.
    »Ist inzwischen Geschichte«, erklärte Sheledon mit Nachdruck und legte genau wie sie die Stirn in Falten. »Die Ära liegt weit zurück, sozusagen in grauer Vorzeit. Warum halten wir krampfhaft an irgendwelchen Verbindungen fest, die unsere Ahnen mit gutem Grund und aus freien Stücken kappten?«
    »Aber … aber … die Schüler sollten Bescheid wissen …«, ließ Sallisha nicht locker.
    »Wenn sie weitergehende Informationen wünschen, sollten sie sie irgendwo nachlesen«, beschied ihr Sheledon. »Zur Zeit lautet unser vordringlichstes Problem, wie wir dem drohenden Fädenfall begegnen.«
    »Und das ist wichtiger, als zu wissen, welche Planeten den Bombardements durch die Nathi widerstanden, und wer im Jahr 2089 Präsident der Weltengemeinschaft war«, stärkte Shulse ihm den Rücken. »Oder wie man eine Bahnparabel um einen Zentralstern berechnet.«
    Sallisha funkelte die beiden Mathematikdozenten wütend an.
    »Natürlich«, fuhr Shulse fort, »sollten unsere Studenten lernen, wer die Gouverneurin Emily Boll und Flottenadmiral Paul Benden waren. Diese beiden Persönlichkeiten haben die Geschichte Perns geprägt.«
    »Aber die jungen Leute müssen ein Gesamtbild bekommen«, widersprach Sallisha hartnäckig.
    »Einige Studenten sind sicherlich sehr interessiert, was sich vor der Besiedlung Perns im Universum zutrug«, lenkte Shulse ein. »Gleichwohl bin ich wie Clisser der Ansicht, dass wir den Unterrichtsstoff darauf konzentrieren müssen, was für diese Welt und unsere Zivilisation relevant ist.«
    »Zivilisation?«, höhnte Sallisha verächtlich.
    »Wie bitte? Finden Sie, was wir hier aufgebaut haben, verdient nicht die Bezeichnung Zivilisation?« Sheledon liebte es, Sallisha aufzuziehen, die immer gleich alles wortwörtlich nahm.
    »Verglichen mit der Technik, die unsere Vorväter besaßen, sind wir eine primitive Gesellschaft.«
    »Die damalige Technik war für die Menschen nicht nur ein Segen. Mit ihr einher gingen eine hohe Jugendkriminalität und Betrügereien mithilfe von Computern, so dass die Leute ihre Credits in Matratzen versteckten, um auf Nummer

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